Xaya hat geschrieben:Die Info bei dem verlinkten Bild ist sehr aufschlussreich, danke.
Hatte den Eintrag nicht angesehen und fragte mich gerade, welche Info, war nämlich keine da, nur wenn man auf englisch geht. (Ist das die Standardsprache in deinem Browser?) Habe die deutsche gleich ergänzt.
Xaya hat geschrieben:Holländer und Japaner können also zusammenwirken...
Bitte, nein, nicht solche Theorien aufstellen. Langsam aber sicher stellen sich mir schon die Haare auf, wenn ich nur "wirken" höre/lese.
Die Pigmentzellen entstehen in der Gegend der Wirbelsäule und wandern von da aus durch den Körper (von oben nach unten, "segmentweise") um die Haut/Haarwurzeln zu besiedeln. Das ist bei allen Kaninchen so, du siehst nur nichts davon, da am Ende überall Pigmentzellen sind und diese i.d.R. die selbe Farbe haben.
Bei den Japanern ist das etwas anders, weil du es dort sehen kannst. Die gewünschten Streifen entstehen dadurch, dass pro Segment nur Zellen einer Farbe die Reise antreten. Wenn das dann schön abwechselnd passiert, hast du den Idealjapaner. Wenn nicht, sind die Farben halt durcheinander/geblümt.
Bei den Plattenschecken ist dieser Prozess gestört. Wenn von bestimmten "Segmenten" keine Zellen los wandern (oder unterwegs sterben statt sich zu vermehren) können auch keine ankommen (Versuch einer sehr einfachen Erklärung).
Genaues weiß man nicht, aber ziemlich sicher ist es nicht nur ein einfaches Gen (mit vielen Allelen). Als man den Faktor erforschte, gab es verschiedene Erklärungsansätze, die jeweils mehrere Gene enthalten (zusammenfassend (englisch) beschrieben bei
Robinson). Z.B. spielte man auch mit dem Gedanken vieler kleiner Faktoren und einem zusätzlichen Scheckung an/aus Faktor. Ungescheckt kann dann entstehen durch "Scheckung aus" oder auch durch "Scheckung an, kleine Faktoren alle aus".
Es könnte gut möglich sein, dass es Situationen gibt, wo die Wanderung schon beeinträchtigt ist, aber trotzdem überall Farbzellen ankommen. Wenn z.B. weniger Zellen loswandern, ist beim Japaner die Chance größer, dass sie alle dieselbe Farbe haben. Aber "wirkt" deshalb ein Holländerfaktor? (Wenn ja, welcher genau ist denn "der" Holländerfaktor?)
Interessant ist auch, dass gelbe Pigmentzellen irgendwie eine Überlebensvorteil zu haben scheinen oder schneller wandern (zumind. bei Mäusen). Das führt dazu, dass gescheckte gelbe Mäuse bei gleichem genetischen Hintergrund (Inzuchtlinie mit relativ gleicher Zeichnung) mehr Farbe zeigen als schwarze.
Bei diesen Mäusen handelt es sich nicht um Holländerscheckung, sondern um ein Scheckungsgen namens Kit. Aufgrund der schwarz-gelb-Zeichnung von mantelgescheckten Japanern denke ich, dass die Punkt-/Mantelscheckung vielleicht etwas mit Kit zu tun hat, während sich die Farbverteilung bei Holländern nicht deutlich von der ungescheckter Tiere unterscheidet.
Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass bei chimärischen Tieren (in dem Fall zählen Japaner dazu) Zellen die gelbe oder Lutino-Färbung erzeugen, in einigen Geweben besser überleben als Wildtyp-Zellen. Der Effekt kann also auch unabhängig von Punktscheckung vorkommen.
Wenn das ganz zu Beginn passiert, könnten gelbe Zellen ein bis dahin unterversorgtes Gebiet besetzen und dadurch die "gelbe Holländerzeichnung" verursachen.
Du siehst also, es ist nicht ganz so einfach, festzustellen was und wo da nun genau wirkt.
Abgesehen davon kann selbstverständlich Holländer und Japaner zusammen "wirken":
Xaya hat geschrieben:Ob die Lohkinder Flecken im Loh hatten, ist schwer zu sagen - vor allem aber war das Schwarz nicht rein, entw. durch die Silberung des Grossvaters oder ich tippe hier auf Be?
bei Japaner mal loh kann eigentlich kein B
E im Spiel sein. Davon abgesehen hätten eisengrau loh einen dunklen Bauch.
http://www.rabbitcolors.info/eu/de/entr ... _go/1.html