Kaninchenwissen

Hallo,

nachdem ich ja erst kürzlich die Probleme mit Enteritis und Kokzidien in den Griff gekriegt hatte, habe ich gestern abend schon wieder ein Jungtier in eine Box einsetzen müßen - es fraß nicht.

Die Präparate gegen obige Erkrankung hatte ich erst vor rund drei Wochen abgesetzt. Auch ist dieses Mal der Bauch des kleinen mächtig geschwollen und der Rest der Meute ist in Ordnung....

Ich bin jetzt verunsichert, was ich an Medis geben soll, habe erst mal wieder Koki-Mittel ins Trinkwasser des Patienten gegeben. Aber da die Symptome dieses Mal anders sind und es nur ein Tier betrifft, handelt es sich vielleicht um ein anderes Problem.....ich habe nachgeschlagen und bei z. B. Trommelsucht würde ein Mittel gegen Gärung helfen. Soll ich es vielleicht doch lieber mit Fenchel-, Kümmeltee oder ähnlichem probieren?

Wie lange hattest du die Medis gegeben?

War das das mit den 3 Tagen? Fr- Rossi spricht da eher von 3 Wochen (was ich sehr lang finde, aber 10 oder mind. 7 Tage sollten schon sein)

Das die bei Darmlähmung ganz dick werden können ist nichts ungewöhnliches.

Die Medis hatten wir rund 10 Tage gegeben, so hatte uns der TA angewiesen.

Ich finde es nur auffällig, dass der Seuchencharakter so völlig fehlt: Beim letzten mal waren immer etliche Tiere zeitgleich betroffen....

Ach ja.....

das kleine kann keinen Kot mehr absetzen - wir haben in der gesamten Box weder Köddel noch Durchfall gefunden.

Das klingt durchaus nach Darmlähmung.

Oh, Gott sei Dank kann ich Euch jetzt wieder erreichen!

Das kleine ist inzwischen tot, ein weiteres mußten wir gestern töten. Von diesem schicke ich jetzt den kompletten Darm (nach Absprache mit dem Veterinärsamt) nach Stendal. Noch zögere ich, die Medikamente wieder reinzuhauen - aber den Darm, den ich eben aus der Leiche holte, war total aufgegast und ich vermute, ich habe das Problem erneut in Grün wie schon vor vier Wochen.....

Hattest du schon mal Fr. Rossi kontaktiert?

Wie sah der Blinddarm aus (Konsistenz)?

Hallo reh,

wie beruhigend, Dich wieder zu "hören" .......
Der Darm war insgesamt enorm aufgegast, die Bauchhöhle voller Flüssigkeit. Darminhalt wirkte sehr "matschig".
Da ich den Darm nun doch nicht per Post nach Stendal schicken durfte (AGB´s der Post), habe ich das Gehege mit kochendem Wasser und mit einem großen Bunsenbrenner behandelt - von morgens bis abends, die meisten Sektionen abgedeckt, schnauf....
Desweiteren haue ich jetzt doch wieder Pulmotil und Belacol ins Wasser, obwohl alle sehr fidel sind....oder scheinen. Die Wahrscheinlichkeit, denselben Erreger erneut drin zu haben, ist ja doch sehr groß.

Bezüglich Frau Dr. Rossi - so einen Impfstoff hätte ich gern - ich hatte ja auch Eure Tips gelesen bezüglich des Einsendens der Darmabschnitte - aber es ist laut Auskunft der Post verboten. Und so, wie der Darm heute stank, ist so eine Sendung kaum geheim zu halten .

Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht mit Postregeln auseinandergesetzt. Habe das immer in irgendeine Dose oder noch besser, Schraubglas getan, meinetwegen noch Paketband drum, Tüte drum, auch diese ordentlich zugeklebt, in Zeitung gewickelt und dann nen Großbrief draus gemacht.

Jetzt ruf sie doch wenigstens mal an, damit sie dir raten kann. Sie ist wirklich nett

Hallo reh,
heute habe ich mit einer TÄ in Stendal telefoniert und nach Clostridien-Test und eventueller Vakzine gefragt. Sie sagte, man hätte auf Clostridien geprüft und keine gefunden, nur Kokzidiose-Erreger. Außerdem wäre Enterocollitis eher selten (aha?), ich solle bei Bedarf einer neuen Analyse einen Kadaver bringen. Eine Stallvakzine können die offensichtlich auch herstellen.
Heute Nachmittag mußte ich zu meinem TA, weil eines meiner Stammtiere eine fies vereiterte Pfote hat - und der erzählte mir, ich solle da nicht so sicher sein, dass ich keine Enterocollitis im Bestand hätte: Clostridien können nicht mehr in jedem Stadium nachgewiesen werden, weil zu stark durch andere Erreger überlagert. Ich solle mich auf die Kokzidien konzentrieren und mit dem Misten hinterher sein, um die Parasiten allmählich auszudünnen.
Sag´mal - wenn ich das nun mache, Frau Dr. Rossi Darmteile einzusenden - was kostet die Untersuchung? Denn eine Ferndiagnose hat mir noch kein TA gegeben, sie wird sicherlich "Material" brauchen - Post-AGB´s hin oder her.....
Und noch eine Frage: Mag ja sein, dass ich mit meinen Viechern echt sentimental bin - aber ist das wirklich normal, dass einem Kaninchen die vereiterte Pfote ohne Narkose rund 15 Minuten ausgekratzt wird? Der arme Kerl hat echt gelitten und war hinterher völlig fertig....und solche Mengen Blut und Eiter habe ich noch nie gesehen, das nahm ja gar kein Ende...ich war auch ziemlich fertig hinterher.....

Jetzt ruf sie doch einfach an und frage sie alles, was du wissen willst.

Von wegen Pfote und Narkose, ich hatte bisher nur nen Milchdrüsenabszess, der wurde auch ohne Narkose geöffnet, allerdings machte das Tier dabei keinen furchtbar schmerzenden Eindruck.

Toll,

der Eiter scheint sich schon wieder neu zu bilden, Pfote wird schon wieder dicker...habe den Einschnitt aufgepult und einiges rausgeholt...

Wurde das nicht antibiotisch behandelt? Die Häsin bekam da Leukasekegel rein und ich ne Salbe zum täglich reinmachen, die Eiter und totes Gewebe zersetzt (Nekrolytan).

Ich muß den Einschnitt täglich öffnen und eine gelbe Salbe reinspritzen - möglicherweise ist das ja ein AB. Aber trotzdem wird die Pfote wieder dicker.

Wenn das morgen nicht besser aussieht, soll der TA das am Montag richtig groß öffen und säubern - und zwar unter Narkose. Der Dicke ist sowieso immer kränklich und stressanfällig und bekommt schon Durchfall. Ein angeschlagenes Immunsystem in unseren verseuchten Gehegen ist zur Zeit sehr gefährlich (Schnupfen dürfte latent auch noch vorhanden sein) - da muß er nicht auch noch Stress damit kriegen, dass einer ständig an seiner schmerzenden Pfote rumfummelt! Lieber noch einmal richtig ran und gut...