Hallo Michael,
nachfolgend die Kopie von § 11 b, der hier ja nur relevant ist:
§ 11b
(1) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu ver-
ändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht, den bio- oder gentechnisch
veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den
artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Lei-
den oder Schäden auftreten.
(2) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu ver-
ändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei den Nachkommen
a) mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten oder
b) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmer-
zen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
c) deren Haltung nur unter Bedingungen möglich ist, die bei ihnen zu Schmerzen oder vermeid-
baren Leiden oder Schäden führen.
(3) Die zuständige Behörde kann das Unfruchtbarmachen von Wirbeltieren anordnen, wenn damit
gerechnet werden muss, dass deren Nachkommen Störungen oder Veränderungen im Sinne des
Absatzes 1 oder 2 zeigen.
(4) Die Absätze 1, 2 und 3 gelten nicht für durch Züchtung oder bio- oder gentechnische Maßnah-
men veränderte Wirbeltiere, die für wissenschaftliche Zwecke notwendig sind.
(5) Das Bundesministerium wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bun-
desrates
1. die erblich bedingten Veränderungen und Verhaltensstörungen nach den Absätzen 1 und 2 nä-
her zu bestimmen,
2. das Züchten mit Wirbeltieren bestimmter Arten, Rassen und Linien zu verbieten oder zu be-
schränken, wenn dieses Züchten zu Verstößen gegen die Absätze 1 und 2 führen kann.
Zitatende
Von Deinen Hinweisen ist da leider nichts zu finden.
Auch das Gutachten zum § 11b sagt dazu nichts aus.
In der Merkmalliste wird aufgelistet:
(Kopie aus/über Wikipedia)
Kaninchen - Punktscheckung
Definition
Punktmusterung des ansonsten weißen Fells.
Auftreten
Scheckenkaninchen ( Englische Schecke, Deutsche Riesenschecke, Rheinische Schecke, Widderschecke, Kleinschecken, Weiße Hotot).
Genetik
Autosomal unvollständig
dominant, mit
Modifikationsgenen, deshalb sehr variabel. Semiletalfaktor.
Symptomatik
Bei zunehmendem Alter Disposition zu schweren Darmstörungen. Hypertrophie der Nebennierenrinde, was auf erhöhten Dauer-Stress schließen lässt.
Zwergwüchsigkeit
Definition
Extremer Zwergwuchs.
Auftreten
Zwergrassen wie Hermelinkaninchen und Farbenzwerge.
Genetik
Autosomal unvollständig
dominant (Gen Dw), Letalfaktor.
Symptomatik
Viele Krankheitsdispositionen. Erhöhte Disposition zu Brachygnathie (Zahnstellungsanomalie in Ober- und Unterkiefer). Durch Kompressionsstenosen des Tränennasenkanals im Bereich der Zahnwurzeln ergeben sich Tränenabflussstörungen.
Brachygnathia (Kieferverkürzung)
Definition
Verkürzung eines Kiefers gegenüber dem anderen, meist des Oberkiefers (Brachygnathia superior).
Auftreten
Vor allem bei Zwergkaninchen.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Durch die Kieferverkürzung findet kein ausreichender Abrieb der Schneidezähne statt. Die Nahrungsaufnahme wird eingeschränkt. Meist bei kugelköpfigen Tieren wird auch gelegentlich der Tränennasenkanal verstopft, was zu Tränenabflussstörungen führt.
von M. Schlaphof
Der Standard ist irreführend, was das Thema angeht.
Er enthält auch keine Strategie zur Vermeidung von Letal-und Semiletalfaktoren.
Die Aufgabe eines Standards ist es sicher nicht, zu diesen Themata Stellung zu nehmen und Handreichungen dazu geben.
Wikipedia sagt zum Standard:
Standard (Begriffsklärung)
Der Ausdruck der Standard bezeichnet im Allgemeinen eine mehr oder weniger einheitliche/vereinheitlichte, weithin anerkannte Art und Weise, etwas zu tun, die sich gegenüber anderen Arten und Weisen durchgesetzt hat, eine von vielen beachtete (oft stillschweigende) Übereinkunft bezüglich Vereinheitlichung (Standardisierung) von Produkten, Vorgängen oder Methoden: besonders im technischen Bereich gebräuchlicher Begriff (zur Unterscheidung zwischen den Begriffen „Norm“ und „Standard“: siehe auch unter Normung), Standard
ein Niveau, Qualitätsniveau, z. B. Ausstattungsstandard, Lebensstandard
einen Regelfall, Normalfall, z. B. Standardversion, Standardmodell
Soweit mal dazu.
Gruß
Karl