Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Fütterung, Stallbau, Termine, ...
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,

ich wollte euch mal an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Für alle die es nciht wissen: ich habe dt. Widder.
Ich habe die letzten Jahre viel experimentiert und endlich doch (nach fast-Aufgabe der Kaninchenzucht) noch eine SEHR befriedigende Lösung gefunden.
Meine Voraussetzungen: ich habe zwei "Sauställe" zu Kaninchenställen umfunktioniert mit Wurfboxen und "Etagen", zwei weitere Ställe in derselben Größe noch gebaut, ebenfalls mit Wurfboxen/Etagen. Dann noch weitere Stallungen für die Jungtiere.
Ich habe jeweils zwei Häsinnen zusammen im Stall. (Zur Zeit 6 Zuchthäsinnen; einer der Häsinnenställe ist mit Jungtieren besetzt.) Tagsüber sind alle Häsinnen gemeinsam draußen. Am Abend kommen sie (ich denke nach deren Rang) in den Stall zurück. Warum ich das vermute? Weil sie immer in der gleichen Reihenfolge reinkommen. Erst wenn ich die eine Häsin in ihre "Box" gelassen habe kommt die nächste zur Stalltür herein.
Der Rammler ist in der Nacht frei draußen.
Frei draußen heißt: sie sind ohne Umzäunung um das Haus (wir haben rund um unser Haus 1 ha Wiese, anschließend Wald, Bach, Sträucher,...).
Die Jungtiere kommen in Freigehege. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass wenn man sie zu früh (jung) ganz frei lässt, sie einen VIEL weiteren Aktionsradius haben als wenn man sie erst ab ca. einem 3/4-1 Jahr rauslässt (ich denke dass vorher die Neugier über die Angst herrscht und später umgekehrt).
Meine Häsinnen bauen ALLE ihre Nester in der 2. Woche (wobei sie tw. ziemlich unkenntlich sind, wenn ich sie nicht beobachten würde würde ich es wahrscheinlich nicht wissen; nur Stroh, noch keine Haare). 1 Tag Nestbau, dann nichts bis zur Geburt. Kurz vor der Geburt wird das Nest mit den Haaren ausgebaut (das sind dann äußerst kunstvolle Nester!).
Meine Erfahrung: wenn man die Häsin umstallt nach der 2. Woche (also wenn sie schon Nest gebaut hat) dann nimmt sie ihre Jungtiere nicht mehr an (2xige Erfahrung). Ansonsten hatte ich es nie dass eine Häsin die Jungtiere nicht annimmt. Auch die beiden Fälle waren nicht Fälle von Junghäsinnen sondern von schon erfahrenen Müttern.

Größere Gruppen sind meiner Erfahrung nach nicht günstig. Wegen Stress/Werfen/Säugen,... Draußen habe ich das Gefühl passt es für die Häsinnen gemeinsam, weil sie sich auch aus dem Weg gehen können, da sie doch die Weite und viele Verstecke haben. Sie "knotzen"/lungern aber auch oft zusammen herum. Im Stall ist es ziemlich stressig für 4 zusammen. Außerdem ist es ungeschickt wenn sie nicht alle gleichzeitig werfen, weil die Jungtiere die früher auf die Welt kommen und schneller nach draußen kommen dann auch die Milch der anderen Häsinnen aussaugen und für die kleineren nichts bleibt. Bei 2er Gruppen kann man entweder schön abwechselnd decken oder eben gleichzeitig.

So mehr fällt mir im Moment nicht ein. Falls jemand Fragen hat beantworte ich sie gerne.

lg
Xaya
Beiträge: 183
Registriert: 30. Mär 2011 23:13
Wohnort: Satin Löwenkopf
Kontaktdaten:

Re: Erfahrungsbericht

Beitrag von Xaya »

ist ja spannend, vielen Dank!
das ist natürlich toll, wenn sie sooo viel Platz haben... ;) bei mir würde der Fuchs alle holen, auch am Tag.
Julia82
Beiträge: 53
Registriert: 15. Mär 2011 20:41
Wohnort: 16548
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Julia82 »

Ja das klingt wirklich toll! Bei mir wäre da aber auch der Fuchs da, der kommt ja sogar zum Grillabend vorbei. Ich gebe aber die Erfahrung gerne an Halter weiter. Ich wurde schon öfter gefragt, ob man die Tiere unter Aufsicht im Garten frei lassen kann. Bei meinen geht das eigentlich ganz gut. Es ist nur doof, wenn sie zur Straße laufen...
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,

bei uns sind sowohl Füchse als auch eine Hauptstraße (ca. 70m). Sie waren bisher noch nie auf der Straße (klopf auf Holz). Der Fuchs hat bisher erst einen Rammler geholt und der war "unerfahren". Es war ein Nachwuchsrammler der noch nie frei war (nur im Freigehege) und ausgekommen ist in der Nacht weil ich nicht gut verschlossen habe.
Ich denke man kann es nicht mit der Gehegehaltung vergleichen. Wenn dort ein Fuchs reinkommt haben die Kaninchen natürlich keine Chance. In "freier Wildbahn" kann man ihnen doch einiges zutrauen...
Obwohl ich jetzt sagen muss wir haben einen Hund der tagsüber auch draußen ist.

Die Rammler verwechseln hie und da die Hühner, Katze,... mit einer Häsin... das ist dann witzig zuzusehen ;-)

Alles in allem ist es eine wirklich schöne Erfahrung, wenn man um jedes Hauseck einen Hasen rumlungern sieht!

glg Smokey
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

...noch ein Nachtrag:
seit der Rammler die ganze Nacht raus darf hat er fast keinen bis keinen Mist im Stall. Das ist unglaublich, aber er macht nicht nur verhältnismäßig weniger Mist sondern darüber hinaus. Auch bei den Häsinnen ist der Mistanfall äußerst gering. Und sie sind extrem sauber - es wird nur eine Ecke beschmutzt.

Bzgl. Graben: sie graben relativ wenig (ist ja auch rassebedingt). Unterm Holzstoß graben sie sich ordentlich ein, aber auf "freier Wiese" machen sie nur ab und zu ein kleines Loch.

Anfangs ist diese Haltung ziemlich aufwendig, aber wenn sich alles eingespielt hat, kann ich es jedem nur empfehlen.

und noch was:
die Häsinnen kommen in den ersten Tagen nach dem Werfen relativ schnell wieder in den Stall zurück. Da muss man dann die Augen ein wenig offen halten sodass man sie reinlassen kann. Ich habe schon überlegt ein Katzentürl zu installieren. Aber da muss ich dann wieder jede Menge beobachten bevor ich weiß obs funktioniert (geht jede Häsin nur in ihren Stall oder auch in den anderen?, funktioniert das dann?, wie schnell lernen sie da durchzugehen?,...). Das mache ich wenn es meine Situation wieder zulässt...
...dann gibts weitere Erfahrungsberichte.

glg Smokey
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Nimmst du Katzenklappe mit Codeschloss und Kaninchen mit Halsband ;-)
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,

jo daes wa wos! ;-)
Vielleicht noch chippen?!? So wie bei den Pferden oder Rindern...

Gibt es sowas wirklich für Katzen? Ich hab da ja keine Ahnung... meine Katze hat kein Halsband und keine Klappe.

lg
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Meine auch nicht. Aber ich meine sowas schon gehört zu haben, dann können die frechen Kater Frau Mieze nicht ins Haus verfolgen.

Guckst du da, Bild unten: http://www.kaninchenwissen.de/knowledge ... .php?id=20
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,

@ Reh: wieso meinst ich soll das lesen?
Hab ich schon längst.

Bzgl. des Säugens: ich weiß dass sie nur selten säugen und das meist in der Nacht. Allerdings hab ich BEOBACHTET, dass Häsinnen die gerade geworfen haben (ca. die ersten 3 Tage) gerne schnell wieder in den Stall kommen. Da kommen z.B.: die Häsinnen die ansonsten zuletzt reingehen bald wieder mal zurück.

Bzgl. Gruppenhaltung/Stress mit Jungen: ich kann das bei mehr als 2 Häsinnen bestätigen. Ganz stressig wirds bei einer ungeraden Anzahl. Bei 2 Häsinnen funtkioniert das ganz toll. Der Rammler ist natürlich nicht dabei. Die Jungtiere gedeihen prächtigst (hab jetzt den 5. Wurf in dieser Konstellation).

Bzgl. Nestbau: kann ich nicht bestätigen (1-2 Tage vorher). Meine fangen alle AUSNAHMSLOS 2 Wochen vorher damit an (auch BEOBACHTUNG). Würd mich interessieren wie die auf dieses Ergebnis kommen.

"praxisnahe Bedingungen" (im Artikel) - was heißt das praktisch? Praxisnah im Sinne von wirtschaftlich, im Sinne von tiergerecht,...?

zu folgenden Punkten:
1 hohe Anzahl an Nestbesuchen und von Verhaltensstörungen
2 hohe Sterblichkeit der Jungtiere
3 schwierige Gesundheitskontrolle der Einzeltiere
4 höheres Risiko von gesundheitlichen Störungen (z.B. Kokzidiose)
5 Eingliederung neuer Häsinnen bei Ausscheiden von Tieren ist schwierig sowie
höhere Produktionskosten.

1) kann ich so nicht beobachten (eventuell eine höhere Anzahl an Nestbesuchen? - ich bin ja nicht 24h im Stall); Verhaltensstörungen definitiv nicht.
2) Sterblichkeit: keine Erhöhung, habe im Schnitt ca. 8 Jungtiere. Bei größeren Würfen 11-13 sterben meist 1-2.
3) Gesundheitskontrolle ist bei dieser Anzahl noch leicht machbar
4) konnte ich noch nicht feststellen. Bisher ist erst 1 Häsin gestorben (eines natürlichen Todes), 1 Häsin schwer erkrankt aber wieder gesundet, 2 Jungtiere (ca. 4-5 Monate) schwer erkrankt/gestorben. Das finde ich jetzt nicht beträchtlich bei der Menge an Kaninchen. Aber ich weiß natürlich keine Zahlen der Buchtenhaltung.
5) bei 2er Gruppen wie ich es zur Zeit habe kein Problem (die Häsinnen sind nur untertags in der großen Gruppe und können dann nicht in ihre Stallungen).
Wie es jetzt unter diesen Bedingungen ist wenn eine neue Häsin mit draußen ist da hab ich noch keine Erfahrung. Nach meinen früheren Erfahrungen wird es so ca. 1 Woche dauern bis sich die Gruppe wieder beruhigt hat. Falls mehrere neue Häsinnen dazukommen sollten würde ich auf jeden Fall die Vergesellschaftung gleichzeitig machen sodass nur eine einmalige Störung auftritt.

@ Reh: Wie hältst du deine Kaninchen? Einzeln/Gruppe/Freigehege/Buchten/...?

lg
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Du solltest dir das Bild ansehen - die haben nämlich einen Chip im Ohr und können nur durch ihre Tür ;-)

Meine sitzen in Boxen oder im Laufstall.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Ich seh grade, es gibt auch Katzenklappen, die die implantierten Chips auslesen - mit läppischen 117 Euro ist man dabei (pro Häsin natürlich - von wegen wirtschaftlich). Die Glastüren finden die aber vielleicht nicht so toll.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,

aso. Ja das stand auch drin. Jede Häsin kann nur in ihr Nest. Ziemlich teuer...

Hast du deine Häsinnen in Gruppen oder alleine? Wenn alleine, hast du schon mal probiert sie in Gruppen zu halten?
Laufstall? Mit Gitter, Stroh,...? Sind da die Jungtiere drin? In der Gruppe? Wenn ja wie viele gemeinsam?

Kennst die die Personen die den Versuch durchgeführt haben? Weißt du da näheres? Warst du da dabei?
Mich würde noch immer interessieren was "unter praxisnahen Bedingungen" heißt. Ist da die wirtschaftliche Kaninchenhaltung gemeint (also Kaninchenfarmen)?

Was ich noch ergänzen möchte: meine Kaninchen sind nicht geimpft (Myxomatose kommt bei uns nicht vor). Bekommen keine Antibiotika oder sonstiges. Nur natürliches Futter. Ich habe früher etwas Kaninkorn dazugefüttert, aber damit ganz aufgehört. Da bekommt man ja eine Gänsehaut wenn man da die Inhaltsstoffe durchliest... und ganz wichtig - Bergsalz.
Sie werden im Stall auf Stroh gehalten.

Ich für meinen Teil glaube dass diese wissenschaftliche Untersuchung (aber ich hab ja keine Ahnung wie das genau abgelaufen ist) bei weitem nicht alles mit einbezieht.
Bei Kaninchen frei gehalten ist denke ich z.B. die Krankheitsanfälligkeit auch nicht so gegeben. Aus den diversesten Gründen.

lg
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Laufstall a la Schafbox, Tiefstreu, 1x 5 m2 inkl. eingebauter Tröge (= 2. Ebene als Höhle, mit Brett drüber), ein mal 2 m2.
Da stecke ich wahlweise Junge rein, wenn sie groß genug sind, nicht durch 5 cm Löcher zu passen oder überzählige Damen oder jüngere Rammler, solange sie sich vertragen.
Z.Z. tu ich in den großen Stall alles, was im Weg ist, nachdem in der einen Studie stand es ist egal, ob alle in neuen Stall oder Tiere in Gruppe dazu.
Erst kamen zu Mutter/Tochter 2 alte + 2 ca. 5 Monate alte dazu, die Jungen dann wieder raus, 2 Damen von Ostern rein, und seit gestern 2 abgesetzte Mütter noch dazu. Scheint zu klappen.
Gruppenwürfe sind mir unsympatisch von wegen wer gehört zu wem. Da müsste ich höchstens Rexleins mit Satinangoras zusammen sperren. Aber meist bleiben die Würfe beieinander, bis ich den Platz brauche und so sitzen halt 2 Rexleins zusammen. Deren Kinder könnte ich aber nicht auseinanderhalten. Die eine wirft hoffentlich demnächst, die andere nehme ich wohl vorher raus.

Ohne nachzusehen würde ich sagen praxisnah = Mastbetrieb.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,
reh hat geschrieben:Laufstall a la Schafbox, Tiefstreu, 1x 5 m2 inkl. eingebauter Tröge (= 2. Ebene als Höhle, mit Brett drüber), ein mal 2 m2.
Da stecke ich wahlweise Junge rein, wenn sie groß genug sind, nicht durch 5 cm Löcher zu passen oder überzählige Damen oder jüngere Rammler, solange sie sich vertragen.
Das heißt du hältst deine Tiere auch zum Großteil in Gruppen? Die werfenden Häsinnen jedoch alleine? Hab ich das so richtig interpretiert?
reh hat geschrieben:Z.Z. tu ich in den großen Stall alles, was im Weg ist, nachdem in der einen Studie stand es ist egal, ob alle in neuen Stall oder Tiere in Gruppe dazu.
Stand das in dieser Studie? Wie ist das gemeint? Dass es egal ist ob ich Tiere gleichzeitig in den neuen Stall gebe oder später erst einzelne Tiere dazu gebe?

Da hab ich folgende Erfahrungen gemacht:
Nach meiner Erfahrung ist es am günstigsten sich vorher gut zu überlegen welche ich zusammensetze, dann eben diese Gruppe bilden und dann so lange als möglich ohne Störungen in dieser Gruppe zu lassen. Nicht dass sie sich nicht nach einiger Zeit auch wieder vertragen würden, aber Stress kommt mir vor bedeutet es allemal für die Kaninchen. Bei Jungtieren äußert sich das in einer nicht so guten Zunahme vom Gewicht zum Beispiel. Auch bei den Häsinnen bemerke ich es am Gewicht, dass sich nach einiger Zeit jedoch wieder stabilisiert.

Hab ich das so richtig verstanden, dass du auch verschieden alte Jungtiere in den Stall dort zusammengibst? Merkst du einen Unterschied in der Entwicklung der Jungtiere? Gibst du dort nur deine Schlachtkaninchen zusammen oder auch die die du zur Weiterzucht nimmst? Wieviele Jungtiere hast du im Schnitt/Wurf?
reh hat geschrieben:Gruppenwürfe sind mir unsympatisch von wegen wer gehört zu wem.
Mir auch. Ich hab immer zwei Damen zusammen und lass sie abwechselnd werfen. Das ist mir zur Zeit am symphatischsten.
reh hat geschrieben:Ohne nachzusehen würde ich sagen praxisnah = Mastbetrieb.
Funktioniert ja in der Praxis meines Wissens sowieso nicht sehr gut (bei Kaninchen)...

lg
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Nein, nicht zum Großteil Gruppen, eigentlich einzeln, aber die jüngeren noch rel. lange zusammen, meist in Doppelboxen, sonst würden die Boxen gar nicht reichen.
Und die alten Häsinnen, deren Box ich brauche im Laufstall, wenn nicht grade junge drin sind.
Die ganz nach Bedarf hin und her zu tun mach ich erst seit kurzem ( http://www.kaninchenwissen.de/viewtopic.php?f=5&t=1210 )
Die 2 jungen bei den Alten ist nicht so ideal, weil ich die eigentlich etwas mehr füttern würde, aber ich hab grad keinen Platz sonst. Wenn ich was geschlachtet habe, tu ich die vielleicht wieder einzeln. Ich wieg die auch nicht dauernd, ich guck nur, ob recht viel Fell rumfliegt (tut es nicht und wenn ich in den Stall komme hocken sie immer alle auf einem Haufen).
Mit dem zusammenlassen zum Werfen bin ich mir halt nicht einig in einer gewöhnlichen Doppelbox. Auf der einen Seite sitzen sie, auf der anderen fressen sie.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Smokey
Beiträge: 209
Registriert: 5. Sep 2009 19:56
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von Smokey »

Hallo,
reh hat geschrieben:Die ganz nach Bedarf hin und her zu tun mach ich erst seit kurzem ( http://www.kaninchenwissen.de/viewtopic.php?f=5&t=1210 )
Ich hab den Artikel noch nicht gelesen. Werd ich aber in nä. Zeit machen. Nur kurz hineingeschmöckert und das hier entdeckt:
"Das Entfernen oder Einsetzen eines erwachsenen Gruppenmitglieds unterbricht die stabilen Rangverhältnisse, was zu schweren agonistischen Auseinandersetzungen führen kann (Boers et al., 2002) und mit einer erheblichen Verletzungsgefahr für die Tiere einher geht (Stauffacher, 1988). "
Vielleicht wird das dann später relativiert. Keine Ahnung.
Meine Erfahrung: egal ob ich alle gemeinsam in einen neuen Stall setze (die sich vorher nicht kannten) oder eine Häsin zu einer bestehenden Gruppe getan habe - es gab Kämpfe. Meist dauert das so ca. 1 Woche -aber die ist ziemlich stressig für die Tiere. Meine Konsequenz daraus war die Gruppen so dauerhaft als irgend möglich zusammen lassen ohne Störungen (Wegnahme oder Dazusetzen eines Tieres). Viel hin und her hat mich jetzt zu meiner beschriebenen Haltung gebracht die zur Zeit (ich hoffe das bleibt so) sehr befriedigend ist für mich und hoffentlich auch für meine Tiere.
Die Gruppe möchte ich nur 1x im Jahr ändern (also nä. Frühjahr z.B. mit den heurigen Jungtieren ergänzen/tauschen). Bei kleineren schneller reifenden Rassen würde das wahrscheinlich 2x machen. Darum sind auch die Häsinnen bis auf die 1-3 Tage während der Wurfphase) immer in der restlichen Gruppe und werden nicht mehr rausgenommen (das war meines Erachtens viel zu viel Streß).

@alle LeserInnen: ich wäre dankbar für weitere Erfahrungsberichte bzgl. (Gruppen)haltung.

lg
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen - Erfahrungsbericht

Beitrag von reh »

Korrektur, die 2 Jungen sind natürlich nicht von Ostern, sondern von Weihnachten.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Antworten