Bauchweh + Futtermischen + Geschlechterverteilung

kranke Kaninchen gibts leider immer wieder
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Samthase
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Bauchweh + Futtermischen + Geschlechterverteilung

Beitrag von Samthase »

Hallo liebe Kaninchenfreunde!

Vor einigen Wochen hatte ich ja geschlachtet und weiße Punkte auf der Leber. Nun, das ist vorbei.

Dann hatte ich eine Woche, in der ich fast täglich Jungtiere verlor, da sie absolut flüssigen Durchfall (teilweise schon durchsichtig) hatten. Daraufhin fütterte ich nur mehr Heu und ein Specialkaninchenfutter das Coccistatika enthält. Ruhe und Frieden kehrten ein.

Vorgestern saß ein Jungrammler in seinem total zerwühlten Stall und knirschte schmerzerfüllt mit den Zähnen, am nächsten Tag war er nur mehr halb so dick und schaute schrecklich aus, so dass ich ihn erlöste.

Heute geh ich füttern und was seh ich:sehr, sehr weichen Kot (gerade noch nicht Durchfall).

Was ist los im Stall.

Ich füttere recht gutes Heu und mein vorhergehendes Kraftfutter und sonst trau ich mich eh schon gar nix mehr.

Es riecht der Kot aber nicht süßlich. Was könnte das nun wieder sein?

Samthase
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reh
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Beitrag von reh »

Sicher sind sonstige Symptome noch interessant. Bauch weich, gebläht, harte Knoten tastbar?
Durchfallfarbe, "Kacke" oder Schleim? Verstopfung?
Ich schneid ja die Toten oft auf und guck ihnen in den Bauch (ja, iiih).
Kann man sehen, wie der Darm aussieht und bei einem grade gestorbenen mit einer Messerspitze testen, ob der Darm sich bewegt (gesunder Darm macht so eine ganz leichte, wellige Bewegung, gelähmter nicht)
mit freundlichen Grüßen
reh

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PeterW
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Beitrag von PeterW »

Hallo Samthase,

klingt sehr nach Enteriden, tut mir leid.
Dein Spezialcoccifutter hat die Symptome eingedämmt, nicht jedoch die Grunderkrankung beseitigt.
Ich weiß, wie schlimm das ist, ich kann Dir nur die Empfehlung geben , die sich bei mir als positiv erwies:
Alle Tiere , die noch fressen , erhalten nur noch Heu und Wasser mit Apfelessig, dazu alles erreichbare Grüne und Kräuter, besonders Oregano, Thymian und Salbei, auch Lindenblüten und Melisse sowie Brennessel; alles frisch oder getrocknet oder als Tee.
Lass bitte alles Fertigfutter weg, wenn Du meinst, zufüttern zu müssen, nimm gekochte Kartoffeln, Kleie und kleingeschnittenes Gemüse mit Joghurt/Molke zum anfeuchten.
Bereits auffällige Tiere Schwarztee mit Zucker und Salz, mindestens 10 min ziehen lassen, als Getränk, auch Weidenrindentee wirkt positiv.
Dazu Oreganoöl und alles was ihnen besonders schmeckt, Hauptsache sie fressen.
Bauchmassagen und Freilauf wirken ebenfalls anregend und beschleunigen die Darmpassage.Habe gerade vor 4 Wochen die Tiere meiner Nachbarin damit über den Berg gerettet
Zu Medis rate ich nicht mehr, da damit einfach in letzter Zeit zuviel Unfug gemacht wurde und nicht in Laienhände gehören; solltest Du med. versiert sein, weisst Du was Du noch zusätzlich einsetzen kannst.
Prophylaktisch hat sich bei mir das Belassen der Jungtiere bei der Mutter bis zur 12. Woche sowie Freilauf bewährt.
mfg Peter
Samthase
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Beitrag von Samthase »

Vielen Dank!
Nun ist ja auch lustiger Weise wieder alle in Butter. Dafür fiel mir vorgestern eine Junghäsin aus dem STall (3 Etage also 2 Meter) und alles ok, dafür rotzte die heute.
Habe den Schwarztee ausgegeben, wurde mit ungläubigen Blicken betrachtet.
Apfelessig mache ich die ganze Zeit schon und bis zufrieden. Also ich beobachte nun weiter und gebe Diät (Heu-KArotffel-Kräuter-Wasser).
Alles Liebe aus dem verschneiten Österreich
Samthase
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NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

An PeterW!
Ich habe bereits mehrmals über dein Fütterungskonzept gelesen und finde es ausgesprochen interessant. Da ich in letzter Zeit feststellen musste, dass das Fertigfutter in pelletierter Form von meinen Kaninchen kaum oder erst am Schluß - wenn nichts anderes mehr da ist - gefressen wird, beabsichtige ich an der Fütterung etwas zu ändern.

Beschränkt sich die Anwendung deines Konzepts auf Klein- und Zwergrassen oder kann man damit auch mittlere und große Rassen (z.B. Dt. Widder grau) problemlos auf das laut Standard vorgesehene Gewicht bringen.

Bei der Verfütterung von Milchprodukten - siehe Johghurt, auch wenn es nur zum Anfeuchten verwendet wird - habe ich vor allem im Sommer Bedenken, da diese bei höheren Temperaturen relativ schnell "sauer" werden. Das könnte man umgehen, indem die zu verabreichende Menge so gewählt wird, dass sie von den Tieren in relativ kurzer Zeit eingenommen werden kann. Für weitere Mahlzeiten, beim Kaninchen können es pro Tag 80 sein, stünde dieses Futter jedoch nicht mehr zur Verfügung, ausgenommen natürlich bei zwei oder mehrmaliger Gabe. Kleie und gekochte Kartoffeln habe ich bereits an säugende Häsinnen verabreicht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde dieses Gemisch von den 0.1 anstandslos angenommen. Als störend empfand ich die mehr oder weniger stark verschmutzten Futtertröge und den damit verbundenen erhöhten Reinigungsaufwand. Bei der Verabreichung von Tee, angesäuertem Wasser (Apfelessig), aber auch bei wasserlöslichen Substanzen (Medikamente etc.) tritt zumindest in meiner Zucht das Problem auf, dass die Tiere im Sommer bei Grünfütterung kaum und im Winter bedingt durch die Zugabe von Möhren auch nicht viel mehr Flüssigkeit zu sich nehmen.

Das von mir noch immer eingesetzte Fertigfutter wird ergänzt und soll zumindest die Basis für eine ausreichende Vitamin- bzw. Mineralstoffversorgung der Tiere darstellen. Wenn ich es nicht mehr verwende, müsste ich zumindest Mineralstoffe zuführen und z.B. über das Kleie-Kartoffel-Gemisch streuen oder damit vermischen. Bei Zwergrassen stellt sich die Frage, ob das Gemisch nicht zu energiereich ist und nur zu Zeiten erhöhten Energiebedarfs - z.B. Laktation - verfüttert werden sollte. Bei Großrassen sehe ich geringere Probleme. Ich frage mich nur, inwiefern sich dieses Futter auf die Entwicklung der Körperform, vor allem auf das Entstehen von Wammen, auswirkt.

Verschiedenste Getreidearten werden von mir bereits jetzt eingesetzt. Eine ganzjährige Grünfütterung ist nicht möglich, da ich weder über ein Gewächshaus noch über einen geeigneten Lagerraum bzw. ausreichend Zeit verfüge. Ich benötige derzeit ca. 2 Stunden für die Fütterung. Diesen Zeitrahmen will ich beibehalten. Am einfachsten wäre noch immer die von vielen praktizierte Fütterung von Pellets, Heu und Wasser. Als artgerecht ist diese Methode jedoch nicht zu bezeichnen.

Mit freundlichen Grüßen

NiceDay
PeterW
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Beitrag von PeterW »

Meine Fütterung habe ich schon vor über 20 Jahren praktiziert, auch mit DW, und die Tiere ohne Probleme aufs Gewicht bekommen.

Zwischenzeitlich hatte ich aus Bequemlichkeitsgründen auf Pellets umgestellt, lies sie mir von einer Mühle sogar speziell anfertigen, aber leider alles nicht das, was ich unter einer vernünftigen gesunden Ernährung verstehe. Nach ME war mir der Vorteil meiner alten Fütterung sehr schnell wieder klar.

Für Großrassen unabdingbar ist m.M.n. Luzerne, die ich von April bis Oktober immer füttere, jung und frisch, alt und holzig, blühend oder nicht.

Dazu Kartoffeln mit Schrot und Joghurt oder, ganz neu ausprobiert, Molkepulver = wird nicht so schnell sauer und ist auch im Sommer einsetzbar.

Für Jungtiere bis 16 Wochen und Laktierende Häsinnen gebe ich Futterkalk übers Futter,ein Gemisch von Brockmanns aus Mineralstoffen und Vitaminen scheint sehr gut zu sein, setze es im 2. Jahr ein.

Je nach Linie brauche ich ab der 16. Lebenswoche keine Zusätze mehr und füttere nur noch Frischfutter mit Heu und Wasser (z. B. KLS schwarz vom 23.3.04 hatten bei der Ausstellung am 15.10.04 zwischen 2900 und 3100 gr).

Zwerge ebenfalls keine Zufütterung.

Wammen sind bei Rammlern unbekannt, bei Häsinnen als Muttertiere sogar erwünscht, allerdings auch im 3. LJ selten ( die Vererbung von Wammen- ein Buch an sich !).

Der Heubedarf ist relativ hoch (ca. 20 % mehr als bei Pellets), der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen, was man braucht ist Phantasie.

Winters kommt man mit Heu und Kräutertees, Gerste und Haferflocken, etwas Futterkalk und Möhren, Markstammkohl o.ä. ganz gut hin, vielleicht besteht sogar die Möglichkeit bei Äpfeln o.ä..

Eines der großen Vorteile meiner Fütterung ist für mich die Steuerung des Wachstums.

Bis 16 Wochen alles zur freien Verfügung, dann Schlachter weg, dann gesund mit Grünfutter und je nach Linie mit mehr oder weniger Zusätzen.

Gerade Wammenbildung habe ich damit wunderbar im Griff, d.h., das Fell wächst nicht schneller als das, was reinpassen soll.

Fehlen tatsächlich ein paar Gramm, hab ich das recht schnell mit konzentrierter Futtergabe drauf.

Ich habe schon mal geschrieben, dass ich nicht speziell abwiege oder Tabellen berechne, hab ich früher mal gemacht, von daher sind Mengenangaben schwierig.

Ich bin allerdings davon überzeugt, dass die Tiere mit ihrem Appetit uns ganz schnell zeigen, was sie brauchen.

mfg Peter
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Frage an Peter W.

Hallo Peter,

über meine Fütterung brauche ich Dir sicher nichts mehr mitzuteilen, darüber haben wir auch schon ausführlich in Kaninchenzucht.De diskutiert. Sie unterscheidet sich im wesentlichen auch nur durch die diversen Kräuterzusätze und Tees von Deiner.

Nachdem ich in diesem Jahr noch konsequenter auf Pellets verzichtet habe (bei Braunloh), stelle ich fest, daß sie fast problemlos das gewünschte Gewicht (2,8 kg) erreichen, doch am runden Hinterteil fehlt es deutlich gegenüber früherer Jahre. Allerdings mit den beiden Würfen vom Juli ist auf Ende Nov. nichts mehr zu machen, was ich sonst auch erreicht habe. An der Erbsubstanz kann es sicher nicht liegen, denn es sind dieselben Linien wie früher. Hast Du ähnliche Erfahrungen gesammelt?

Deine Beobachtung über die Wammenbildung bestätigt sich bei mir auch, doch ist die Beobachtungsbasis diesmal sehr gering, da der Anteil an Häsinnen dieses Jahr nur bei ca. 30 % liegt.

Viele Grüße

Karl
Samthase
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Beitrag von Samthase »

Hallo ihr Lieben!

Was ist Markstammkohl und wo krieg ich den her? Alles andere ist mir klar. Wie sieht es mit Zuckerrüben (frisch oder getrocknet und wieder eingeweicht) aus? Habt ihr da Erfahrung?

Samthase
Mini Rex,
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Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Hallo Samthase,

Markstammkohl ist eine Kohlart, dem Grün- oder Winter- oder Braunkohl ähnlich. Nur sehr viel größer mit einem verdickten Stamm. Er ist winterhart und kann wie Grünkohl auch im Winter das Grünfutterangebot erweitern. Man kann den dicken Strunk auch ohne Blätter einlagern und ist dann nicht so auf gutes Wetter bei der Ernte angewiesen.

Markstammkohl ist keine Handelsware, Du mußt ihn selbst anbauen. Ev. kannst Du im Mai/Juni noch Jungpflanzen beziehen. Bei der Suche nach Saatgut kannst Du Dich ev. auf eine Odysee vorbereiten, da heutzutage nur noch sehr wenige diese Pflanze kennen und das Saatgut daher auch nicht überall zu erhalten ist.

Zuckerrübenschnitzel habe ich in früheren Jahren mal verfüttert,da es wegen der Pferdefütterung immer greifbar ist. Doch ich bin davon abgekommen, weil es eine Kalorienbombe ist und (eingeweicht) im Sommer sehr schnell gärt und im Winter sofort gefroren ist. Außerdem fraßen es meine Kaninchen nicht soooo gerne. Im Gegensatz zu gefrorenem Grünkohl, Markstammkohl und Rosenkohl finde ich gefrorene Futter- und Zuckerrüben nicht empfehlenswert.

Viele Grüße

Karl
Samthase
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Beitrag von Samthase »

Oh vielen Dank.

Ich habe Zuckerrübenschnitzel immer gern bei den Ziegen als Winterfutter verwendet. Das mit den Kalorien dachte ich mich wohl. Das mit dem Gefrieren ist natürlich sehr lästig, aber ich denke das ich bei - 25 Grad dann die Kalorien erhöhen sollte für meine Kaninchen. Ich krieg schon wieder die Krise.

Grünkohl hätte ich heuer viel angebaut, aber meine Mutter hat den bereits blanchiert und eingefroren, für uns zum Essen :)

Aber da werde ich nächstes Jahr einfach noch mehr davon anbauen, wenn die Kaninchen das auch angefroren fressen dürfen.
Danke vielmals

Samthase
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PeterW
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Beitrag von PeterW »

Guten Morgen Karl,

kann Deine Beobachtung bei meinen KLS nicht bestätigen, alle rund und top in Form.
Bestätigen kann ich allerdings, dass auch meine Julitiere erst bis Ende Dez fertig sind, nicht, weil es nicht schneller ginge, sondern weil ich sie bewußt langsamer ausreifen lasse, hat seine Vorteile gerade bei Häsinnen.
Noch ein Wort zu Braunloh und rund:
Loh würde ich nicht unbedingt zu den wirtschaftlichen Rassen zählen ( als Kreuzungen allerdings sehr pos.), da sie in ihrer Entwicklung doch einen anderen Fleischansatz als z.B. Kleinsilber zeigen.
Bitte korregiere mich, aber ich kann mich noch recht gut erinnern, dass meine Loh am Anfang trotz gutem Längenwachstum sehr "knochig" waren und erst so mit ca. 5 Mon begannen, richtig Fleisch anzusetzen, also rund wurden (KLS sind eigendlich während ihrer ganzen Wachstumszeit nie "Eckig").
Von der Fütterung her würde dies bedeuten, dass dass man zu Beginn langsam gleichmässig ohne viel Kraftfutter beginnen kann und erst mit ca. 5 mon richtig loslegt mit dem Vorteil, dass sie gut ins Fell reinwachsen und gleichzeitig gut Fleisch ansetzen.
Kurz zur Wamme:
Eigendlich liebe ich Wammen bei Häsinnen, zeigen sie für mich doch damit ihre "Mütterlichkeit"und lassen auf große gesunde und wohlversorgte Jungtiere schliessen.
Seit ich keine Pellets mehr füttere haben genau diese Eigenschaften zugenommen ( Wurfdurchschnitt bei 143 aufgezogenen Jungtieren mit 0 Verlusten lag über 8 pro Wurf),die Wammen treten aber frühestens im 2. Jahr so nach dem 3./4. Wurf auf.
Das Verhältnis Rammler /Häsin lag dieses Jahr bei ca. 1 / 4, hatte Würfe mit 7 1,0 und 2 0,1, die meisten Würfe aber 1,6-9.
mfg Peter
NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Guten Tag!

Ich habe Markstammkohl vor Jahren bei einem Kollegen in Mittelfranken das erste Mal gesehen und beschloß ihn ebenfalls anzubauen. Ich habe in Österreich versucht Saatgut bzw. Jungpflanzen zu beziehen; das ist mir nicht gelungen.

Bei der Suche nach Saatgut kannst Du Dich ev. auf eine Odysee vorbereiten, da heutzutage nur noch sehr wenige diese Pflanze kennen und das Saatgut daher auch nicht überall zu erhalten ist.

Dem kann ich nur beipflichten!

MfG
NiceDay
Walter

Beitrag von Walter »

Hallo Samthase

Habe mir Saatgut von Markstammkohl und Futtergrünkohl bei Samenshop24 bestellt.

http://www.samenshop24.de/store/pi-3706 ... egoryId=56

Viele Grüße

Walter
NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Hallo!

Könnten sich bei der Verwendung von Luzerne (frisch oder als Heu) in Verbindung mit Fertigfutter, welches einen Proteingehalt von 18 % oder mehr aufweist Probleme ergeben?

MfG

NiceDay
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Hallo NiceDay,
so ganz verstehe ich Deine Frage nicht.
Luzerne hat einen Rohproteingehalt von ca. 3 - 4,5 %. Wenn Du beides miteinander fütterst, so wird doch eigentlich nur der RP-Gehalt der Pellets für eine Magenfüllung anteilmäßig gesenkt.
Die Aussage, daß sich Pellets und Grünfütter nicht miteinander vertragen, kann ich nicht bestätigen. Wie ich es einschätze, so gab es bei mir damit noch nie Probleme. Und ich denke, daß ich meine Tiere sehr gut kenne.


Viele Grüße

Karl
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

@Peter

Hallo Peter,
daß (Braun)loh keine ausgesprochene Wirtschaftsrasse ist, ist mir schon klar. Ich finde auch, daß sie im Teenager-Alter sehr schlaksig wirken, obwohl das absolute Gewicht der Norm entspricht. Trotzdem würde ich sie nie gegen eine andere Rasse tauschen.

Der Vergleich mit anderen Rassen ist mir nur von Ausstellungen her möglich, da ich nur einige Jahr ganz zu Anfang RhS hatte. Im Vergleich zu Wienern, Neuseeländern und ähnlichen Rassen zeigen sie sich auf der Jungierschau immer als Jungtier und nicht als fertige Tiere, wie bei diesen Rassen.

Trotzdem habe ich etwas Bauchweh, um zum Titelthema zurückzukommen, weil sie bis jetzt noch nicht rund genug sind.

Hast Du eine Erklärung zu dem unausgewogenen Geschlechterverhältnis in diesem Jahr?
Genau 50/50 ist es selten, doch so extrem wie dieses Jahr war es bei mir noch nie.
Die Fakten, die bei der Geschlechterverteilung bei Menschen zutreffen, können es ja wohl nicht sein.

Viele Grüße
Karl
NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Hallo Karl!

Ich habe bezüglich Luzerne keine Erfahrung. Ich habe sie weder grün noch als Heu verfüttert. Ich verwende "Wiesenheu". Die Frage wurde von einem Kollegen, der mit mukoider Enteritis zu kämpfen hatte, im Zuge einer Diskussion gestellt und bezog sich auf das von ihm verwendete Luzerneheu. Hier sind die Werte höher. So soll bei Luzerneheu vor der Blüte der Rohproteingehalt bei 16,1 %, bei Luzerneheu in voller Blüte bei 13,3 % liegen. Einige, unter anderem auch ich, fanden, dass der Gesamtproteingehalt der Futterration zu hoch sei. Ob sich das negativ auf die Darmflora auswirken würde oder nicht - darauf konnten wir uns nicht einigen.

Mit freundlichen Grüßen

NiceDay
PeterW
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Beitrag von PeterW »

Guten Morgen,
NiceDay:

Luzerne in Verbindung mit Industriepellets habe ich vermieden, da meiner Meinung nach der Eiweisgehalt zu hoch liegt, der wiederum eine der Hauptursachen von Magen-Darm-Problemen ist. ich denke aus dieser Ecke kommt auch das Vorurteil, Luzerne nicht frisch naß und überhaupt füttern zu dürfen. Frische Luzerne + Pellets erhöhen nach meiner Erfahrung die Gefahr für Koki.
Bei Luzerneheu hatte ich keine Probleme festgestellt, allerdings habe ich dieses nur an laktierende Häsinnen verfüttert.

Karl:

Das Ungleichverhältnis 1,0/0,1 von bei mir in diesem Jahr 1 : 4 kann ich sicher nicht wissenschaftlich erklären, da kann es sowas ja gar nicht geben, allerdings habe ich eine Vermutung in Richtung Vitalität.

Seit Jahren bin ich von der "Rammlerverliebtheit" weggegangen und züchte mehr in Mutterlinien auf "Mütterlichkeit". Seit dieser Zeit nehmen die Häsinnenzahlen bei mir zu, vielleicht weil ich nur noch absolut topfitte Häsinnen aus Freilandhaltung mit langer Reifezeit einstelle?
Meist sind die 0,1 4 Wochen eher auf dem Gewicht als die 1,0 und insgesammt frohwüchsiger, ist ja aber bei allen Rassen so, die ich bisher hatte.

Da DNA wie wir wissen nicht gleichwertig vererbt wird (Mitochondrien der 0,1), könnte dies zu einer Verschiebung führen. Oder aber gilt das Naturgesetz, der Stärkere setzt sich durch?
mfg Peter
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Hallo Peter,
Daß die Mitochondrien und auch andere Zellkörper ausschließlich über die RNS der Eizelle gebildet werden, hat keinen Einfluß auf die Geschlechterverteilung.

Beim Menschen ist die Verteilung der Geschlechter ausschließlich auf die Vitalität der männlichen Spermien und die Zeit der Begattung zum Eisprung zurückzuführen. Ob es bei Kan. sich genauso verhält ist mir nicht bekannt. Einen gravierenden Beitrag sollte man den Männchen (bzw. Männern) noch lassen, und das ist bei derzeitigem Wissenschaftsstand die Frage des Geschlechts beim Nachwuchs.

Viele Grüße
Karl
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Hallo NiceDay,
ich habe keinerlei Erfahrung mit der Verfütterung von Luzerneheu, da ich es immer von einem Landwirt im August abmähen lasse, damit ich bis in den Winter hinein frische zum Mähen habe. In den nächsten Tagen mähe ich die letzte Luzerne. Daher bin ich auch nicht auf den Gedanken Heu bei Deiner Angabe von 16,1 % gekommen.

Wenn die Proteingehalte der Pellets ebenfalls um die 16 % liegen, dann dürften diese Mengen bei Luzerneheu auch zu keinen Problemen führen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob zuviel Proteine eine ähnliche Wirkung auf die Vermehrung der Kokzidien haben wie zuviel Stärke.

Wenn Du Zweifel an der Verfütterung von Luzerneheu hast, so mische es doch einfach mit Deinem Wiesenheu.

Viele Grüße
Karl
NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Hallo Karl!

Ich mache mein Heu nicht selbst, ich kaufe es bei einem Bauern in der Nähe. Luzerne bzw. Luzerneheu ist in unserer Gegend selten. Mir sind nur zwei Züchter bekannt, die Luzerneheu zur Fütterung ihrer Großrasse - Riesen grau - verwendet haben. Bei beiden traten die oben erwähnten Probleme auf.

Ich hätte zumindest bei meinen Tieren keine Bedenken Luzerne zu verabreichen. Erste Schritte in diese Richtung hatte ich vor Jahren unternommen; leider sind sie fehlgeschlagen, da mir die dazu notwendige Anbaufläche nicht mehr zur Verfügung stand.

Mit freundlichen Grüßen

NiceDay
PeterW
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Beitrag von PeterW »

Hallo Karl,
mir sind die theoretischen Vererbungsgänge der Geschlechter durchaus bekannt, auch neige ich nicht dazu, mein eigenes Geschlecht als unwichtig anzusehen ( wobei mir in letzter Zeit allerdings zugegebener Massen Zweifel kommen ).
Nur, als ich gestern abend meine alten Zuchtbücher seit 1965 durchgeblättert habe mit der Fragestellung Verhältnis 1,0/0,1 , fiel mir schon die "Verschiebung " auf.
Alles nur Zufall ??
mfg Peter
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Hallo Peter,
bei meinem Hinweis dachte ich nicht an die Vererbung der Geschlechter, sondern an die "Manipulationsmöglichkeiten" vor der Verschmelzung. Dadurch, daß der Eisprung bei der Häsin nach dem Decken in einem gewissen Zeitfenster erfolgt, sind eigentlich dann auch dieselben Möglichkeiten wie beim Menschen gegeben. Unplanbar wird es jedoch, weil mehrere Eizellen fast gleichzeitig (in welchem Zeitraum eigentlich?) reifen und damit keine Einflußnahme in Bezug auf die Zwischenzeit von Begattung und Zusammentreffen von Samen- und Eizelle möglich ist.

War die Verschiebung des Geschlechterverhältnisses in etwa kontinuierlich? Bei mir liegt die Verteilung aber gerade andersherum als bei Dir und gegenüber dem vergangenen Jahr habe ich keine anderen Rammler, nur noch zwei weitere Häsinnen aus dem Vorjahr. Ein weiteres Rätsel oder Laune der Natur, trotzdem wüßte ich gern warum und weshalb.

Viele Grüße
Karl
PeterW
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Beitrag von PeterW »

Hallo Karl,

habe bis 1975 Rassekaninchen in Massen in ca. 20 verschiedenen Rassen gezüchtet, die meisten als Schlachter verwertet und die Toptiere eben ausgestellt.
Ab 1975 bis 1990 habe ich dann aus beruflichen Gründen reduziert auf ca 100-200 Tiere per anno und dabei verstärkt auf Wurfzahlen selektiert, damit automatisch mehr auf Leistung der Häsinnen geachtet und ab 1995 habe ich meine Zucht nochmals aus Zeitgründen variiert, so dass ich mittlerweile mit 3,3 Zuchttieren pro Rasse pro Saison gut zurechtkomme ( z.B. mit KLS schwarz 6 Würfe exakt 50 Jungtiere 11,39 ).
Nun zum Geschlechterverhältnis:
Vor 1978 ca. 60:40, dann bis 1990 ca.50:50, ab 1995 eindeutig gekippt und recht kontinuierlich auf 20:30, in 2004 sogar 10:40, alles mit recht kleinen Schwankungen.
Die Tierzahlen liegen bei ca. 100 Tieren pro Jahr.
Auffallend ist der Unterschied zu neuen Rassen, die ich ab und an so mitlaufen habe:
KLS gelb und graubraun, Farbenzwerge schwarzsilber und havanna sowie diverse Kreuzungen liegen alle so im Schnitt bei 1:1, je länger ich sie im Stallhabe, desto größer der Anteil an 0,1 (fällt mir ehrlicherweise erst jetzt nach deiner Nachfrage so deutlich auf).
Warum dies so ist ?
Ich weis es nicht, vermute aber , dass die verstärkte Auswahl auf leistungsstarke Mütter damit zusammenhängen könnte.
Apropo Braunloh und runde Becken:
Haben Deine Tiere zufälligerweise sehr ausgeprägte Köpfe und sind insgesammt recht blockig ?

mfg Peter
Karl Schwab
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Beitrag von Karl Schwab »

Hallo Peter,

das ist ja fast ein Thema für eine Doktorarbeit wert.
Ich hatte Dir ja schon mal mitgeteilt, daß ich die blockigen (Braun)loh nicht so mag und eher einen sportlicheren Typ mit einer Sitzposition in Richtung Hasenkan. bevorzuge. Auch wenn es manchen PR nicht ganz zusagt. Trotzdem waren die Becken etwas runder als heuer, obwohl ich ab und an Kommentare wegen der Rundung auf den Bewertungskarten hatte.
Die Rammler von März und April haben bereits jetzt sehr gute Köpfe, wie sonst erst im Jan./Febr. des Folgejahres. Siehst Du darin einen Zusammenhang?
Viele Grüße

Karl
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