Kokzidiose

kranke Kaninchen gibts leider immer wieder
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reh
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Kokzidiose

Beitrag von reh »

Ich kenne bisher die Vorbeugung mit Kokifutter und Kräutern (Oregano z.B.) und die Behandlung mit Sulfonamiden (Sulfadimidin).
Jetzt hat mein TA Vecoxan (Kokzidiostatikum für Lämmer) empfohlen, welches zwar teurer, aber wesentlich einfacher anzuwenden ist (einmalige Gabe). Baycox und Nococcin wird auch immer mal erwähnt.

Womit habt ihr Erfahrungen gemacht und welche?

Wie wirkt sich der Zeitpunkt des Absetzens, getrennte Haltung der Häsin mit kontrolliertem Säugen (ab wann) und die Gruppen- oder Einzelhaltung der Jungtiere auf den Befall mit Kokzidiose aus?

Wie diagnostiziert ihr/der TA diese Erkrankung?

Übrigens, Infos zu Medikamenten (Inhaltsstoffe, Dosierung, Absetzfristen usw.) gibt es bei http://www.vetpharm.unizh.ch/
mit freundlichen Grüßen
reh

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!

Ich habe heuer seit langem wieder einmal meine Tiere mit Pellets, die ein Kokzidiostatikum enthalten, gefüttert, da sich im Mai und Juni über 100 Kaninchen in meinen Stallungen befanden. Um dem hohen Infektionsdruck zu entgegnen und gegen einen eventuellen Ausbruch der Kokzidiose gewappnet zu sein, wurde das vorerwähnte Futter über einen Zeitraum von fünf Wochen gegeben. In diesem Zeitraum wurde das Reinigungsintervall der Buchten erhöht und Wände sowie Kotwannen, Futter- und Wasserbehälter mehrmals gewaschen. Nach Ablauf der fünf Wochen wurde wieder das gewohnte Futter gereicht. Bei der Umstellung zum "Kokifutter" und beim Absetzen desselben gab es keine Probleme, da die mit dem Kokzidiostatikum versetzten Pellets in ihrer Zusammensetzung nur unwesentlich vom "normalen" Futter - gleicher Hersteller - abwichen.

Baycox, Noccocin, Sulfonamide und Oregano sind mir bekannt; verwendet habe ich bis jetzt nur Sulfonamide, die ich vor Jahren dem Trinkwasser beigab, um die Häsinnen auf die Zuchtsaison vorzubereiten.

Ich bin daran interessiert vor allem gesunde und widerstandskräftige Kaninchen zu züchten. Meine Tiere, verstärkt die Jungtiere, werden daher laufend beobachtet und besondere Vorkommnisse als Anmerkungen im Zuchtbuch niedergeschrieben. Diese Aufzeichnungen werden im Spätherbst bei der Auswahl der zukünftigen Zuchttiere verwendet. Tiere, die bereits beim ersten "Windhauch" aus den "Latschen" kippen, die einmal Durchfall zeigten, die sich insgesamt nur "mühsam" entwickelten, werden demzufolge zur Zucht nicht eingesetzt.

Medikamente und Futterergänzungsmittel verwende ich nur gezielt und in geringen Mengen. Einerseits will ich der möglichen Bildung von Resistenzen vorbeugen, andererseits lassen sich immunschwache Tiere nur schwer selektieren, wenn deren gesundheitliche "Mängel" von diversen Medikamenten überdeckt werden. Der Tierarzt wird von mir weder bei Kokzidiose noch bei anderen Erkrankungen des Darmtrakts kontaktiert. Von Darmerkrankungen befallene Tiere werden, wenn sie nicht schon in einer eigenen Bucht sitzen, einzeln gesetzt, die Einstreu sowie Pellets und dergleichen entfernt und Heu sowie einwandfreies Wasser gereicht. Wenn sich die Tiere erholen ist mir das mehr als recht. Das betroffene Tier wird jedoch trotz einer hohen Bewertung bei einer der Ausstellungen im Herbst - die Erfahrung hat gelehrt, dass das auch bei überstandener schwerer Erkrankung möglich ist - weder zur Zucht eingesetzt noch verkauft.

Jungtiere verbleiben beim ersten Wurf der Zuchtsaison meistens 6 - 8 Wochen bei der Mutter. Danach wird die Mutter "abgesetzt", die "Kleinen" bleiben in ihrer gewohnten Umgebung und werden vor Erreichen der Geschlechtsreife getrennt. Wirft die Häsin ein zweites Mal erfolgt das Absetzen erst nach 10 - 12 Wochen. Vom kontrolliertem Säugen bin ich nicht restlos überzeugt. Untersuchungen der letzten Jahre haben ergeben, dass Häsinnen ihre Jungtiere nicht nur einmal am Tag säugen. Bis zu dreimaliges Säugen ist möglich. Es wird von mir daher nicht durchgeführt.

Die Gruppenhaltung von Kaninchen wurde in letzter Zeit verstärkt beworben. Geeignet erscheint sie mir für Häsinnen mit Jungtieren, wobei die Rammler noch vor Erreichen der Geschlechtsreife einzeln gesetzt werden müssten. Streiterein, Reibereien sind auch bei Häsinnen möglich. Ich denke, der Untergrund bei Gruppenhaltung sollte in einer Form gestaltet werden, die ein Ausbrechen der Tiere unmöglich macht und ein gewisses Mass an Sauberkeit bzw. Hygiene gewährleistet. Erdböden, Grasböden und dergleichen sind denkbar ungeeignet und müssten in den entsprechenden Gehegen je nach Besatzdichte ein- oder mehrmals im Jahr gewechselt werden. Am geeignetesten erscheint mir immer noch ein betonierter Untergrund (Estrich), der leicht zu reinigen ist (Schaufel, Mistkarre, Wasser) und mit Rindenmulch, Sägemehl, Hobelspänen, Stroh und dergleichen eingestreut werden könnte. Teile des Geheges könnten auch mit Rosten (Plastik) versehen werden. Erhöhte Liegebretter und Unterschlupfmöglichkeiten (mindestens eine mehr als sich Tiere im Gehege befinden) sollten auch nicht fehlen.

Kokzidiose wurde in den letzten Jahren von mir am lebenden Tier äußerst selten diagnostiziert. Dass sie auch in meinem Bestand vorhanden ist, zeigte sich jedoch bei der Schlachtung, da drei Tiere Veränderungen der Leber bzw. des Gallenganges aufwiesen. Bei diesen Tieren ist sie jedoch nicht sichtbar in Erscheinung getreten. Kokzidien weren beim Kaninchen häufig in der Einstreu, im Kot oder im Darm der Tiere nachgewiesen, ohne dass Krankheitssymptome auftreten. Der Organismus wird erst geschwächt, wenn das Gleichgewicht zwischen der Zahl der Kokzidien (= Infektionsdruck) und der Widerstandskraft des Tieres (= Immunsystem) gestört ist.

Ein geeignetes Mittel zur Minimierung des Gesundheitsrisikos wäre bei Kokzidiose die Rostenhaltung. Ich habe früher offentsichtlich befallene Tiere auch auf Rosten gehalten. Das ist mittlerweile nicht mehr nötig.

Mit freundlichen Grüssen

Gast
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reh
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Beitrag von reh »

Kann vielleicht jemand was zum Preis/Leistungsverhältnis der verschiedenen Mittel sagen?

nur mal so als Beispiel:
Sulfadimidin kostet für 100 ml 2 Euro, 1 ml braucht man pro kg Kaninchen und Behandlung (auf 10 Gaben verteilt).
Vecoxan hat mich für 50 ml 6 Euro gekostet, pro kg Kaninchen braucht man 2 ml (1malig)

Kostet also 6x soviel und man braucht doppelt so viel, dafür ist es bequemer. Gibts da noch irgend was dazwischen?
mit freundlichen Grüßen
reh

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reh
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Beitrag von reh »

Gleich noch eine Frage:
Mir hat jemand empfohlen, Johannisbrot zu füttern, das wäre eine "Silopflanze" und Milchsäurebakterien seien gut gegen Kokzidiose & Co.
Hat jemand Erfahrung damit?
mit freundlichen Grüßen
reh

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo reh,
mit dem Begriff "Silopflanze" kann ich nichts anfangen.

Johannisbrot sind die an der Luft getrockneten Hülsen-Früchte des überwiegend in der Türkei, aber auch in Spanien, angebauten Johannisbrot- oder Karobenbaumes (Ceratonia siliqua).  Diese Früchte enthalten hauptsächlich Zucker (Sacharose). Früher wurde sie gerne Kindern gegeben, weil es süß und auch nach Honig schmeckt. Daher scheint es für den von Dir vorgesehenen Zweck sicher nicht geeignet. 

Bis 1926 wurde es im Deutschen Arzneibuch unter dem Namen "Fructus Ceratoniae" als Abführmittel aufgeführt. Vielleicht ist über diese Schiene eine Wirkung auf Kokzidien zu erzielen (ist jetzt aber nicht wirklich ernst gemeint!).

Daß diese Früchte siliert werden habe ich noch nie gehört. Allerdings werden sie gemahlen sowohl manchem Futter beigemischt, als auch in der Süßwaren- und Schokoladenproduktion verwendet.

Mit freundlichen Grüßen
Karl Schwab
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reh
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Beitrag von reh »

Das mit der Silopflanze habe ich so aufgefasst, dass Johannisbrot, wie Silo, Milchsäurebakterien enthält.
mit freundlichen Grüßen
reh

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NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Hallo!

Multikanin, bei Ovator erhältlich, enthält Johannisbrot. Das Futter ist im Vergleich zu Solikanin und Kombikanin teurer. Ich habe es ausprobiert. Meine Kaninchen haben zumindest das Johannisbrot gerne gefressen. Mit den Kroketten (ich glaube Karotten und Sellerie) gab es Probleme. Die blieben meistens über. Johannisbrot gab es auch bei einem benachbarten Futtermittelhändler, ich habe mir daher eine eigene Mischung erstellt. Da das Johannisbrot nicht gerade billig ist, verwende ich es mittlerweile nicht mehr. Die Frage, ob es gegen Kokzidiose und dergleichen wirkt, kann ich nicht beantworten. Ich habe es hauptsächlich im Winter gefüttert; da hatte ich mit Kokzidiose noch nie Probleme.

MfG
NiceDay
Samthase
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Beitrag von Samthase »

Und wie bekommst du das? Über den Tierarzt, Apotheke oder online?
Ich habe "Dr. Samthase" Diagnose heute durchgeführt und habe den Kokzidoseverdacht bei einigen Tieren. Das stört mich unglaublich.
Samthase
Mini Rex,
die echten Samthasen!
http://www.samthasekleinrex.homestead.com
NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Hallo!

Die meisten der erwähnten Medikamente bzw. Wirkstoffe (Sulfonamide und dergleichen) erhältst du beim Tierarzt. Pellets mit Kokzidiostatikum gibt es in Ö z.B. beim Lagerhaus.

"Kokzidiose wurde in den letzten Jahren von mir am lebenden Tier äußerst selten diagnostiziert. Dass sie auch in meinem Bestand vorhanden ist, zeigte sich jedoch bei der Schlachtung, da drei Tiere Veränderungen der Leber bzw. des Gallenganges aufwiesen. Bei diesen Tieren ist sie jedoch nicht sichtbar in Erscheinung getreten. Kokzidien werden beim Kaninchen häufig in der Einstreu, im Kot oder im Darm der Tiere nachgewiesen, ohne das Krankheitssymptome auftreten. Der Organismus wird erst geschwächt, wenn das Gleichgewicht zwischen der Zahl der Kokzidien (= Infektionsdruck) und der Widerstandskraft des Tieres (= Immunsystem) gestört ist."

Ich habe es von weiter oben kopiert. Das wurde von mir noch als Gast geschrieben. Allgemein vorbeugend wirken Sauberkeit und Trockenheit. Käfige, Tränken, Tröge, Raufen und andere Futterbehälter müssen regelmäßig, möglichst täglich mit kochendem Wasser gereinigt und anschließend gründlich getrocknet werden. Futter am Boden oder zum Knabbern anregende Einstreu wäre zu vermeiden.

Grundsätzlich erhöhen überbesetzte Ställe die Kontaktmöglichkeiten und die Anzahl sowie die Dichte der ausgeschiedenen Oozysten und können schließlich zu einem Durchbruch der Kokzidiose führen. Die Ställe sollten öfter als gewöhnlich gemistet werden. Jungtiere, die im absetzfähigen Alter sind sollten von der Mutter getrennt werden. Ein Abtrennen der Jungtiere von der Mutter zwischen den Säugezeiten kann ebenfalls zu einem geringeren Infektionsdruck führen.
Die Ställe könnten auch desinfiziert werden. Am besten erscheint mir das Ausflammen. Bei Ställen aus Holz ist das jedoch schwer möglich. Es gibt Reinigungs- bzw. Desinfektionslösungen, die in der Lage sind die Oozystenschale zu durchdringen. Diese Präparate enthalten Schwefelkohlenstoff und Tetrachlormethan. Auch Xylenol- oder Kresolpräparate werden eingesetzt.

Ich empfehle dir, dir einen Tierarzt deines Vertrauens zu suchen und die weitere Vorgangsweise mit ihm abzusprechen. Möglicherweise dient das folgende Zitat aus Kötsche und Gottschalk - Krankheiten der Kaninchen und Hasen, Gustav Fischer Verlag Jena, 1990 - zwischenzeitlich zu deiner Beruhigung:

"Eine völlige Liquidierung der Kokzidien ist nicht beabsichtigt, weil sich nur im Gefolge ständiger subklinischer Infektionen eine Präimmunität ausbilden kann, die ihrerseits die durch entsprechende andere Maßnahmen zu hebende Widerstandskraft der Wirtstiere (Kaninchen) steigert. Angestrebt ist eine parasitenarme Aufzucht und Haltung, die massiven Kokzidioseausbrüchen vorbeugt."

Mit freundlichen Grüßen
NiceDay
uneingeloggter Samthase

Beitrag von uneingeloggter Samthase »

Ich habe jetzt mal das Tagger (österr. Futtermittel) Diät gefüttert. Es ist vorbeugend/behandelnd weil es diese Coccistatika (schreibt man das so?) beinhaltet. Grundsätzlich merke ich den Tiere nichts an. Aber mir ist am letzten Samstag morgen mein wichtigstes Jungtier umgekippt und das erschreckte mich sehr. És war so dämmrig und als ich es in den Quarantänestall brachte, setzte es schwarzen, flüssigen Kot ab. Absolut lackschwarz und dann gestern beim Schlachten entdeckte ich bei zwei "pumperlgesunden" Schlachttieren etwas Gas im Darm und diese Tupfen auf der Leber.
Nun miste ich heute Nacht total aus (komme erst so spät von der Arbeit) und sprühe die Ställe mit Lysoform aus (keimtötend).
Alle anderen sind super fit und machen auch normale Kugelchen.
Alles Liebe
Samthase
PeterW
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Beitrag von PeterW »

Hallo ZuchtfreundInnen,
gegen Koki benutze ich seit Jahren keine Medis mehr, habe damit auch keine Probleme mehr, obwohl mir durchaus bekannt ist, dass einzelne Tiere durchaus latent daran erkrankt sein können ( letzte Woche bei 43 geschlachteten Tieren 1 mit Leber/Gallenkoki).
Habe folgende Umstellungen vorgenommen:
Keine Fütterung von Industriefuttermitteln.
Regelmäßige Gabe von Apfelessig und Kräutertees.
Ganzjährig Grünfütteurung.
Jungtiere bleiben bis zu 12 Wochen zusammen in einem Freilauf mit Mutter mit möglichst viel Bewegung (Untergund Gras, Beton, Holz).
Fütterung von Mais, Gerste, Hafer und Sonnenblumen bis zur 16. Woche ad libidum, ab 6. Woche vermehrt Gabe von Feuchtfutter mit Kartoffeln und Joghurt/Molke.
Alle Muttertiere, die zum Einsatz kommen, sind 100% fit und in bester Kondition, Gesundheit geht vor Rassenmerkmalen (obwohl ich mit mutterlinien züchte).
Alle Umstellungen haben Wirkung gezeigt, wie die einzelnen zu bewerten sind , wage ich nicht zu beurteilen, 2 jedoch hängen direkt mit Koki zusammen:
Viel Bewegung und Grünfutter (obwohl die herkömmliche Meinung immer nur von Wasser und Heu spricht)
Ich habe früher sehr viel gezielt Medis eingesetzt, heute selten bei Schmusetieren, die mir gebracht werden, dabei habe ich eine gewisse possitivere Wirkung von Sulfos gegenpber AB festgestellt.
Koki ist für mich wie Grippe beim Menschen:
Man muss damit leben und seinen Organismus dauerhaft darauf einstellen, nicht auf den Ausbruch warten.
mfg Peter
Gast

Beitrag von Gast »

Wie machst du "ganz Jahres Grünfutter"?

Samthase
PeterW
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Beitrag von PeterW »

Hallo Samthase,

1 Hecktar Land + 2 Gewächshäuser + Naturkeller reicht für ca 10 Alttiere über Winter aus.
mfg Peter
Tobias Schnell
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Beitrag von Tobias Schnell »

Hallo!

"Fachlich" kann ich zwar nichts mehr hinzu fügen, aber ein paar kleine Anmerkungen habe ich noch.

Johannisbrot:
Zu Johannisbrot ist mir im Kopf geblieben: "Wirkt vorbeugend gegen nicht-bakteriellen Durchfall. Bei einem Anteil von über 20% im Futter wirkt Johannisbrot allerdings wieder abführend und verursacht somit Durchfall."
Johannisbrot kaufe ich immer bei BiboNatur (10 kg für 10,50 €).

Peter schrieb: Viel Bewegung und Grünfutter (obwohl die herkömmliche Meinung immer nur von Wasser und Heu spricht)

Das kann ich nur bestätigen! Seit zwei Jahren kommen Tiere mit Durchfall, egal wie schlimm er ist, sofort raus auf die Wiese, auch wenn der Durchfall noch so schlimm ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kaninchen, die im Stall fast leblos in der Ecke sitzen, auf der Wiese auf einmal wieder anfangen zu rennen und zu knabbern. Viele Jungtiere konnte ich so retten, die mir vor ein paar Jahren noch sicherlich eingegangen wären, als ich noch die übliche Züchtervariante "Heu, Wasser und ein paar Haferflocken" angewendet habe.

Gruß
Tobias
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reh
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Beitrag von reh »

Nochmal zum Thema Kokzidiose-Medikamente: Ich suche immer noch was, was sinnvoll zu verwenden ist.

Sulfadimidin muss ich entweder ins Wasser tun (ungenau) oder jedem Tier 10x zwangsverabreichen (Streß).

Vecoxan muss ich nur 1x geben, aber dafür 2ml/kg, das sind bei 5 kg schon 10ml = 2 große Spritzen, dass lässt sich keins halbwegs freiwillig einflößen.

Wie ist das bei Kokzidiol, welche Mengen muss man da so verabreichen? Irgendwelche anderen Vorschläge?
mit freundlichen Grüßen
reh

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Rudi Rammler

Beitrag von Rudi Rammler »

Du hast ja ein Schön großes Grunstück da kann mann ja genug anbauen, aber wie füttert einer der nichts weiter hat und Sehr viel auf Intustriell hergestellte Futtermittel angewiesen ist wie Pellets?
Petra S.
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Beitrag von Petra S. »

... ich habe auch schon Kozidiol gegeben... hab Haferlocken angefeuchtet und die erforderliche Menge des Pulvers darüber gegeben... ging ganz Stressfrei... und geschmeckt hat´s zudem noch....
Im Beipackzettel steht was von vorsichtig sein, bei Jungtieren... denen gab ich das dann auf zwei mal... morgends und abends....

Dosierung weiß ich nicht mehr... ist schon länger her, weiß nur noch, die Dose kostete 8 €, diese reichte für ca.15 Kaninchen... 10 Tage zu verabreichen... (Zwerge von 1,6 Kg)wie gesagt, ganz genau weiß ich´s nicht mehr,

Wenn Johannisbrot helfen soll, dann reicht sicherlich die Dosierung des Ovatorfutters nicht aus....könnte ich mir jedenfalls vorstellen... da war ab und an dann mal ein Stückchen in der Schüssel... gefressen haben sie es gerne, hab das Futter aber umgestellt, weil zu viel buntes Zeugs drin ist....wenn dann würd ich Johannisbrot extra geben....

Ich lass die Durchfallpatienten nun auch immer rennen... hilft gut. Wobei es fast nicht mehr vorgekommen ist.

Grüßle Petra
heike
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Beitrag von heike »

Ich möchte meine Stallanlage mit Lysoform aus sprühen, in welchen Verhältnis soll ich es mischen, da es ein Konzentrat ist. Drauf steht für Flächen 1 zu 10, oder sollte man es etwas stärker mischen. Wir haben alles aus Holz gebaut, schadet es den Kaninchen nicht wenn sie am Holz knabbern. Wie lange soll ich warten bis neue Kaninchen eingesetzt werden können :?:
Grüße Heike
angela

Beitrag von angela »

hallo
wer kennt das "eleudorn"?
soll gegen kozi sein,wie wird es verabreicht
angela
Kuschelkatze
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Re: Kokzidiose

Beitrag von Kuschelkatze »

Hallo Ihr Lieben.

Meine Kaninchen haben leider auch immer Probleme mit diesen Kokzidiose Viren. ( oder was das auch ist )
Meine Kaninchen haben im Sommer Auslauf im Freien. Durch dieses rein und raussetzen der Tiere sind sie eigendlich unter Beobachtung. Trotsdem habe ich es schon erlebt, das die Tiere Abend gesund im Stall waren und Früh beim Füttern total abgemagert. Da half dann nur der TA. Aber Verluste hat man trotsdem . Ich habe jetzt erst wieder 3 Tiere verloren.
Das komische : Ich habe eine 2 Jahre alte Häsin gekauft. Habe Sie decken lassen und bei mir ist sie gestorben. 1/2 Jahr später. Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Meine Tiere stehen auch nicht im Mist. Immer so das die Füße sauber sind. Viele Bekannte sagen, das die Ställe zu sauber sind. Ich gebe meinen Tieren außer Grünes Sonnenblumen ( ohne Frucht ) , Kartoffelfrucht, in wenigen Mengen Kohlsorten, Kartoffen, Möhren u.s.w.
Ich bin der Meinung, das die Krankheit ausbricht, wenn eine Futterumstellung vorgenommen wurde. Wenn die Tiere im Sommer fast täglich rauskommen, sind sie nie krank. Vielleicht ist es auch der Auslauf. Ich weiß es nicht.
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reh
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Re: Kokzidiose

Beitrag von reh »

Zumindest ist der Auslauf ein Ort, den man schlecht sauber kriegt und wo dadurch die Kokzidienbelastung steigt (das sind keine Viren, das sind Einzeller).

Von daher wäre evtl. eine regelmäßige Kokzidienkur eine Möglichkeit. Ich behandle immer nur die Jungtiere beim Absetzen.
mit freundlichen Grüßen
reh

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Gast

Re: Kokzidiose

Beitrag von Gast »

Hallo.

Wieder habe ich fast Erwachsene Tiere eingebüßt. Ich bin am verzweifeln.
Auch Tierarztliche Behandlung und Vorbeugung mit Sulfamidin helfen leider nicht.
Der TA und auch ich bin der Meinung, das es aber Kokzidiose ist.
Ich habe reine Hauskaninchenmischlinge. Keine Rassezuchttiere.
Ich glaube ich habe es mir reingeholt, als ich eine Meklenburger Schecke Häsin gekauft habe.
Sie bekam Junge, dann konnte sie Ihre Hinterbeine nicht mehr bewegen.
Der TA war sofort der Meinung , das es Kokzidiose ist, welche die Leber befallen hat.
Die Häsin überlebte nicht. Seit dem habe ich diese Probleme. Sogar neue Ställe gebaut.
Nichs änderte sich. Leider. :(

Ein Glück meine Katzen sterben nicht so dahin. .

L.G. Sabine
Http://www.BKH-vom-Windmuehlenberg.de
Karl Schwab
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Re: Kokzidiose

Beitrag von Karl Schwab »

Hallo Sabine,

Kokzidien muß man sich nicht reinholen, die sind in 99 % der Fälle bereits in den Ställen bzw. den Tieren.

Bei Kokzidien muß man nicht der Meinung sein, das kann man ganz eindeutig und sicher feststellen. Bei Verdacht auf Leberkokzidiose hätte man das verendete Tier nur öffnen und sich die Leber anschauen müssen. Selbst ein Laie kann das nach der ersten Beschreibung exakt feststellen; hundertprozentig nach der Ansicht eines Befallsbildes.

Bewegungsstörungen der Hinterbeine bei Leberkokzidiose (=Gallengangkokzidiose) oder auch 'ner gewöhnlichen Kokzidiose ist mir eigentlich nicht bekannt.

Ich rate Dir, mal eine zweite Meinung einzuholen.

Gruß
Karl

Nachtrag:
Vorbeugung mit einem Antibiotikum?
Hast Du Dir darüber mal Gedanken gemacht?
Biggi

Re: Kokzidiose

Beitrag von Biggi »

Hallo,

mein 3 Wochen altes Zwerghasenbaby hat es leider erwischt. Kokzidiose. Man konnte fast zusehen wie es abgemagert ist. Es hat zwar lichte Momente und flitzt durch die Wohnung, doch dann sitzt es wieder fast regungslos im Käfig und ist wie abwesend. (Es kann raus und rein wie es mag. Habe alle derzeit im Zimmerkäfig.) Ich war beim TA und der gab mir ein Mittel was ich meinem Junge(s) täglich verabreichen soll. Ich füttere nun auf Empfehlung des TA, Herbi-Care-Plus ( mit Spritze), da es leider von alleine nichts zu fressen scheint. D.h. die Hasenmutter kann sich sogar direkt drüber stellen und "Junge(s)" reagiert gar nicht. Ich befürchte das Schlimmste. :-( Jetzt habe ich hier den Beitrag gelesen, dass die Durchfall Patienten sofort auf die Wiese kommen.... Den Gedanken finde ich klasse. Doch was ist dann mit möglichem Madenbefall, da doch das verschmutze Hinterteil eine prima Ablage für Fliegen ist???? Und, könnte "mein Kleines" evtl. durch die eher ungewohnte Kost noch mehr Durchfall bekommen? Und noch eine Frage... Habe die zwei anderen Junge(s)´s mit der Mutter und dem kranken Hässchen alle zusammen im Käfig. Alle anderen scheinen derzeit fit zu sein. Muss ich profilaktisch trotzdem Medi. geben? Ich glaube, es wäre auch nicht gut für das Kleine es alleine zu setzen, da es doch sehr die Nähe seiner Geschwister sucht? Bin dankbar für jeden Tipp. Hoffentlich geht es nicht ein... :-(
LG Biggi
galladriel
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Re: Kokzidiose

Beitrag von galladriel »

Hallo!

Was bewirkt Apfelessig?
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