Der Japanerfaktor - wo gehört er hin?

Für Austausch über neue Theorien in der Kaninchengenetik, neue Ideen sind ausdrücklich erwünscht! Wer eine Theorie hat und Mithilfe bei der praktischen Überprüfung sucht, kann sich ebenfalls hier melden.
Forumsregeln
In diesem Forum wird ein gewisses Fachwissen vorausgesetzt. Falls du dieses noch nicht erworben hast, kannst du das hier tun: zum Verständnis der Thematik in diesem Forum
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Der Japanerfaktor - wo gehört er hin?

Beitrag von reh »

Bisher wurde der Japanerfaktor als Teil der B-Reihe betrachtet, welche die Schwarzausbreitung beeinflusst:
  • B = normal, ringelsockenförmige Anordnung von rot/gelben und schwarzen Streifen auf dem Haar
  • bj= mosaikartige Anordnung von rot/gelben und schwarzen Feldern auf dem Kaninchen
  • b = rot/gelbes Kaninchen, schwarz ist weitgehend verdrängt.
Hochstrasser und andere haben aber bereits in mehreren Artikeln darauf hingewiesen, dass der Japanerfaktor auch ein eigenständiges dominantes Gen sein könnte.
Sie haben bei Paarungen von wildfarbigen Tieren und Japanern dunkle Streifen auf dem Bauch und bei genauem Hinsehen auch japanerartige dunklere Streifen auf dem Rücken der Kreuzungstiere festgestellt.

Hochstrasser schlägt für den Japanerfaktor, den er recht treffend Mosaikfaktor nennt, das Symbol J vor.

Dann wäre J = Japaner und j= normal

Ich könnte mir vorstellen, dass der Japanerfaktor nur auf den roten Abschnitt der Haare Einfluss nimmt. Dann wäre auch klar, warum er in der B-Reihe gelandet ist.
Bei nichtwildfarbigen Tieren hat der Faktor keine Auswirkung, beim wildfarbigen Kaninchen fällt er nicht stark auf, die beim Japaner schwarzen Bereiche wirken nur etwas dunkler, wenn in ihnen das Rot durch Schwarz ersetzt ist.
Beim roten Kaninchen sind hingegen die dunklen Felder unübersehbar und wenn kein J vohanden ist, dann ist das Tier natürlich rot, also schob man ihn als bj zwischen B und b.

Züchter gesucht ...

... die bereit sind, ein wildfarbiges Tier mit einem japanerfarbigen zu kreuzen und die Ergebnisse, am besten mit Foto, hier mitzuteilen. Der Weiterverwendung als Weihnachtsmahl steht ja nichts im Wege (es sei denn, man möchte austesten, was in der F2 passiert)
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Hanna

Japansese gene

Beitrag von Hanna »

Now i will write english. I undestand the bigest part of your Deucht so you can write on that language.
But i want you to understand me so i will write on English.. I hope thats OK?

Back to the japansese gene.
In sweden we have the same gensystem as you.
So
B- NO changes on the gene. No red or yellow in the fur.
bj- Some of the parts in the fur have an mutation and they will have a red/yellow color. The could never be another color if you don´t put an chin-gene (a chi). Because a, am, an achi will take away the red/yellow color. You can never have, for exempel a red chinchilla, it will just have the gene for red/yellow but it will still look as a normal chincilla, or it will be a Scwartzgrannen.
b- Hole rabbit will be red/yellow, not just parts.

But now it is like this. A japanese can both have G and g...
And bj are dominant over b.
So as you, Reh, is telling us about it can show up japaneses. Every color can show up in a wildrabbit clan.
Because it will be mutations there too. If there just be one japanese mutation and one re/yellow mutation there can be japaneses..

Maube you allready now this but i write it anyway..;)
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Re: Japansese gene

Beitrag von reh »

Hanna hat geschrieben:bj- Some of the parts in the fur have an mutation and they will have a red/yellow color.
(Einige Teile des Fells haben eine Mutation und sind rot/gelb)
Das ist die Frage: ist das Gelb die Mutation, oder ist gelb normal und das schwarze ist verändert?

Hier mal ein Abschnitt von www.satinangora.de:
Bild
An den farbbildenden Zellen gibt es Kontaktstellen. Außerdem gibt es das Melanozyten stimulierende Hormon, kurz MSH genannt und das vom Faktor G produzierte Agoutiprotein (internat. agouti = Wildfarbigkeit). Diese beiden Stoffe können sich an der Kontaktstelle andocken und beeinflussen damit die Art des gebildeten Farbstoffes.
Ist die Kontaktstelle vom MSH belegt, wird vermehrt schwarzer Farbstoff gebildet, ist sie vom AgoutiProtein besetzt, kommt es zur vermehrten Bildung von rotem Farbstoff. Die Bildung der Farbstoffe kann im Zuge des Haarwachstums zeitlich (Bänderung) und örtlich (Wildfarbigkeitsabzeichen) wechseln.
Ich denke, der Japaner ist ein rotes Tier, dass an den schwarzen Stellen eine Mutation aufweist, die das MSH fest an die Kontaktstelle bindet und diese damit für das Agoutiprotein blockiert, mit dem Ergebnis, dass an diesen Stellen nur schwarz gebildet wird.
Hanna hat geschrieben:But now it is like this. A japanese can both have G and g...
(Japaner können beides haben, G und g)
Darüber ist schon viel gestritten worden, allerdings wäre es ein leichtes, Japaner mit schwarzen Tieren zu kreuzen um definitiv festzustellen, ob sie nun G oder g tragen.

Ein Preisrichter meinte, die Frage, ob die Japaner G oder g tragen, stelle sich eigentlich nicht, da bei g-Tieren die Farben zu verwaschen wären bzw. die Abgrenzung der Farbfelder zu undeutlich seien, und sie daher schlecht bewertet würden.
Auch Hochstrasser schreibt, dass der Japaner ein reinerbiger Genotyp mit dem Faktor G ist.

Zu den japanerähnlich gezeichneten Tieren, das scheint nicht nur eins per Zufall gewesen zu sein. Ein Bernd Graf hat 1990 geschrieben, dass er bei Japaner x wildgrau 50% Tiere mit dunklen und hellen Farbfeldern auf Grau hatte (der Japaner war nicht reinerbig), Zfr. Hornung und Zfr. Kirschke haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Man kommt zu dem Schluß, dem Hochstrasser folgt, dass es ein "selbstständiges dominantes Farbfelderteilungsgen J" geben muss.

Allerdings müsste, wenn der Japanerfaktor J ist, beim Kreuzen von Japanern und anderen Tieren, in der F2 auch wenige rote fallen, denn, wenn die Entstehung der schwarzen Felder so ist, wie ich vermute, dann ist ein Japaner gleichzeitig rot: AbCDGJ und da ist bei Kreuzung mit ABCDGj ja in der F2 auch die Kombination AbCDGjj möglich.

Oder es ist noch anders und J gehört in die G-Reihe...
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Hanna

Japaner

Beitrag von Hanna »

Yes, the red/yellow parts is the KOntaktstelle...It is the black parts like changes...
Oh, I´m so stupid..Maybe it was a bit confuzing..

I did write about a white japaner, who is white in stead of yellow. Of course i was talking about harkelin...But this do not belong to what you ask about..

You, Reh, talk about J and j. And in a gencode AbCDGJ..
I have never heard about something like that but it sounds very interesting!
I didn´t really understand what you were writing about it..
Maybe you can translate it to english? :D
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

So, hier der Text in Englisch, ich hoffe, du verstehst es gut und es ist nicht zu kompliziert:

Pigment synthesis by hair follicle melanocytes is modulated by a large number of environmental and genetic factors. Eumelanic (non-yellow) pigment is produced by hair follicle melanocytes following the binding of melanocyte stimulating hormone (MSH) to the melanocortin receptor. Binding of the hormone to the receptor is blocked by agouti protein which is encoded by the agouti locus and results in the synthesis of yellow pigment, instead of non-yellow (black/brown) pigment. The cyclical release of the protein by hair follicle cells results in a black/brown hair with a subapical yellow band. This is the wild-type coat colour pattern of many mammals and is called agouti.

The genes agouti and extension are involved in melanin switching. The extension gene (E, german B) encodes the receptor while the agouti gene encodes the before-mentioned protein. Interaction of the hormone with the receptor on the melanocyte results in eumelanin production and agouti antagonism of this interaction results in phaeomelanin production.
Recessive agouti mutations are associated with increased eumelanin and decreased phaeomelanin production and include non-agouti (a, german g) and black and tan (at, german go ). Recessive extension mutations are associated with increased phaeomelanin and decreased eumelanin production (e).

In the last decades several authors (e.g. Nachtsheim and Stengel, 1977) considered that eJ could be the combination of Es and e, whereas Es is responsible for the black and e for the yellow coat colour. G. Hochstrasser (2001) has a different point of view. In his opinion the gene which causes the asymmetrical distribution of the black and yellow coat colour acts independently of the extension locus. He defined it as the autonomous, dominant, modifying distribution gene of coat colour, which alters the expression of extension but is not allelic.

Another question mentioned by Hochstrasser which is still open is whether “Japanese” or “Harlequins” exhibit non-agouti (a) or agouti (A). As outlined above recessive agouti hair colour mutations are linked with increased eumelanin. Thus hair colour of a non-agouti “Japanese” or “Harlequin” is darker than an agouti one. Even the yellow pigmented areas show slight eumelanic pigmentation. In turn coat colour distribution of an agouti one is well-defined and the yellow pigmented areas appear to be of pure colour.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
H. Schmitt

Beitrag von H. Schmitt »

Ich habe immer die Meinung vertreten, dass der J-Faktor in die B-b-Reihe gehört. Aufgrund seiner Vererbung lässt er sich nicht als allein stehendes Gen vererben. Nachtsheim wäre dies nicht entgangen.
Die Faktoren der Wildfärbigkeitsserie haben keinen Einfluß auf die Schwarz-Rot-Verteilung im Fell. Die einzelnen Japaner-Typen mit G, go, g lassen sich an der Ausprägung der roten Farbe erkennen. Diese Tatsache findet man bereits bei Nachtsheim. G-Typen haben eine hellgelbe-schwarze Musterung, bei g-Typen ist das Gelb dunkler (ähnelt dem Thüringerrot) und es fehlen die Wildfarbigkeitsabzeichen, Ich habe schon beide Typen auf Ausstellungen als hoch bewertete Tiere gesehen. Den go-Typ habe ich wahrscheinlich als Jungkaninchen von 5 Wochen im Stall. Später muß sich durch eine Versuchspaarung zeigen, ob er diesem Genotyp angehört. Er ähnelt dem g-Typ mit Wildfarbigkeitsabzeichen.
Da Japaner von Tier zu Tier ständig wechselnde Musterung tragen, habe ich in einem Beitrag die Frage aufgeworfen, ob dies vielleicht auf die Wirkung "springender Gene" zurück zu führen ist - Als Hypothese kann man sagen, dass die Wirkung des Japaner-Faktors darin besteht, dass das schwarze Eumelanin und das rote Phäomelanin nicht mehr getrennt im einzelnen Haar, sondem voneinander getrennt in verschiedenen Haaren abgelagert wird. So dürfte ein schwarzes Haar kein Phäomelanin und ein rotes Haar kein Eumelanin tragen. Wie schwierig es ist einen solchen Nachweis zu erbringen, vermag ich nicht zu beurteilen.
Vor langer Zeit verpaarte ich Eisengrau BeB mit Japaner bjbj. Dabei fielen Bebj, die schwarz waren und später etwas aufhellten, sowie wildfarbige Bbj-Kaninchen. Bei manchen, nicht bei allen sah man im wildfarbigen Fell dunkle abgesetzte Farbzonen. Diese Farbzonen könnten bedeuten, daß bj nicht absolut rezessiv gegenüber B ist. Solche Phänomene findet man bei anderen Anlagen, die als rezessiv eingestuft werden, auch. Dazu gehören z.B. der Langhaarfaktor, Holländerfaktoren und der Hängeohrfaktor.

Mit freundlichen Züchtergrüßen
H. Schmitt
Gast

Kreuzung Japaner x Dunkel-, Wild- oder Hasengrau

Beitrag von Gast »

Die Test-Kreuzung zwischen Japanerfarbigkeit und der grauen Wildfarbigkeit hat es bereits gegeben und darüber wurde auch berichtet. In der F2 können Tiere fallen, die im grauen Wildfell eine leichte "Streifenzeichnung" aufweisen.
Mit freundlichem Züchtergruß
H. Eknigk
Gast

Japanervererbung

Beitrag von Gast »

Sehr verehrter Zuchtfreund Schmitt,

mir sind fast alle Ihrer verschiedenen Publikationen, die allesamt durch Ihre nachvollziehbaren Kreuzungsergebnisse begründet sind/waren, bekannt. Sie haben dabei interessante Bestätigungen zu Nachtsheims Forschungen erbracht.
Auch in der modernen Zeit werden sich da neue Theorien aufstellen, jedoch in der Praxis nicht bestätigen lassen. Bezogen auf den bj-Faktor heißt das, er ist immer noch in der B-->b-Reihe zu suchen. Selbst wenn bj sein Vorhandensein im sog. grauen Wildfell nach Kreuzung ABCDG mal AbjCDg der F2-Nachzucht verrät. Das ist auch logisch.

Auch die Klassifizierung der "Japaner-Typen", die Sie hier nennen, ist korrekt. Jeder Japanerzüchter wird die von Ihnen genannten Unterschiede im Phänotyp bestätigt bzw. bestätigt sie auch.

Mit freundl. Züchtergruß
H. Eknigk
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

H. Eknigk hat geschrieben:Die Test-Kreuzung zwischen Japanerfarbigkeit und der grauen Wildfarbigkeit hat es bereits gegeben und darüber wurde auch berichtet.
Wo kann man das nachlesen?
H. Schmitt hat geschrieben:Als Hypothese kann man sagen, dass die Wirkung des Japaner-Faktors darin besteht, dass das schwarze Eumelanin und das rote Phäomelanin nicht mehr getrennt im einzelnen Haar, sondem voneinander getrennt in verschiedenen Haaren abgelagert wird. So dürfte ein schwarzes Haar kein Phäomelanin und ein rotes Haar kein Eumelanin tragen.
Das deckt sich ja ungefähr mit meiner Vorstellung.
reh hat geschrieben:Ich denke, der Japaner ist ein rotes Tier, dass an den schwarzen Stellen eine Mutation aufweist, die das MSH fest an die Kontaktstelle bindet und diese damit für das Agoutiprotein blockiert, mit dem Ergebnis, dass an diesen Stellen nur schwarz gebildet wird.
Die schwarzen Felder könnten ähnlich entstehen wie Be, mit einer Kontaktstelle, die ständig aktiv ist und das Signal für schwarz gibt, während die roten (oder gelben) Felder schwach aktive Kontaktstellen wie bei b haben, entsprechend dem Ausgangstyp (G, go, g). Das ganze dann zufällig über das Kaninchen verteilt.
Ich habe gelesen, dass schwarzes Haar nicht nur aus Eumelanin und rotes nicht nur aus Phäomelanin besteht. Die Pigmente sind meistens Mischformen, wobei der eine oder andere Teil massiv überwiegt.

Ich weiß nicht, wie schwarz ein BeBe Kaninchen ist, da scheint Be ja auch additiv zu wirken und die Kontaktstelle bei BeB etwas mehr und bei BeBe ganz zu blockieren.
Könnte man sagen die gestreiften wildgrauen sind eine Kombination der Farben wie bei B und BeB?
Und treten die nun in der F1 oder F2 oder bei beiden auf?

Ist genauer bekannt, wie sich diese nicht richtig rezessiven Gene verhalten? Nennt man das unvollständig rezessiv oder ist das völlig offen (Widder x Stehohr soll z.T. schon in der F1 Widder geben), ist es additiv oder was gibt es da noch für Möglichkeiten?
Die Rotmodifizierer sind ja auch als rezzesiv y angegeben, vererben sich aber eindeutig nicht so, sondern additiv, sprich rot x nichtrot = 1/2-rot, wäre also entspr. dem Mendelversuch mit weiße Blume x rote Blume = rosa Blume.

Was hat es mit diesem ominösen b0 auf sich, dass Jaroslav Fingerland erwähnt hat?
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Gast

Beitrag von Gast »

Ich weiß es nicht mehr. Es muß Anfang der 90-er, auf keinen Fall später als 1993, im DKZ gestanden haben. Autor war (glaube ich) sogar H. Schmitt. Aber ähnliche Versuche hatte noch ein Zuchtfreund regelmäßig gemacht - Name ist ein Problem für mich :oops:
Wußte damals noch nicht, daß ich öffentlich publizieren werde, daher war es für mich nur wichtig WAS ich lese.
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

Hier kann man eine Ausgabe des Österreichischen Kleintierzüchters herunterladen (2,5 MB).
Darin steht ein ganz andere Theorien erwägender Artikel über Japaner von Karlheinz Bock.

http://www.kleintierzucht-roek.at/oekz/OEKZ_2004_07.pdf

Wegen einer Antwort von Herrn Schmitt bitte ich, sich zu gedulden, er hat im Moment wenig Zeit, beteiligt sich an diesem Beitrag per Fax.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
gast_a

Beitrag von gast_a »

aus der Praxis:

bei Kreuzungen Farbenzwerge rhön mit HeRA fallen chin und sehr dunkle schokofarbige (dunkelchin ? faste schwarze havanna ohne wildfaktor). Der HeRA Rammler vererbt so gut wie keine holl. Faktoren was sonst immer Probleme mit den Krallen macht. Aus Würfen wo nur chin kommt (wildfarbig) ist die Nachzucht in der F2, Rückpaarung auf rhön, wesentlich kontrastreicher (abgegrenzter) gezeichnet. Werden die dunklen Tiere der F1 wieder mit rhön verpaart sehen diese viel verwaschener aus.

Auch die chin aus der F1 sehen unterschiedlich aus, es gibt welche mit "normalem" Bauch, dh hell mit blauer Unterfarbe und es fallen welche mit Zonen und Feldern, dh die Bachdecke ist partiell dunkler, in der Decke wie normale chin (sehr schön abgegrenzte Zwischenfarbe, Decke allerdings insgesamt wenig Beraupung)
Anja
Beiträge: 100
Registriert: 16. Nov 2004 09:09
Wohnort: nrw
Kontaktdaten:

Beitrag von Anja »

Hast Du FOtos?????
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

Also das mit den fast Schwarzen kommt hin. Ein Chin, der nicht wildfarbig sondern einfarbig ist, sieht fast schwarz aus, eben ein ganz klein wenig heller, da ihm ja ein Teil des Pigmentes fehlt.

Ein Dunkelchin ist das aber nicht, "nur" ein einfarbiger, es gibt da noch ein Gen zwischen farbig und chin, da fehlt dem Tier nur ein Teil des gelben Pigmentes, dass sind die Dunkelchins (hab noch keinen gesehen).

Der Unterschied zwischen den kontrastreichen und den verwaschenen, könnte das evtl. der Unterschied von wildfarbig zu nichtwildfarbig sein?

Und die mit den dunklen Flecken am Bauch haben überhaupt nichts Seltsames am Rücken, keine etwas dunklere Stelle bei geneuem Hinsehen, die Zwischenfarbe ist überall ganz gleichmäßig?
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
gast_a

Beitrag von gast_a »

auf dem Rücken ist mir bisher nichts aufgefallen, werde mir die Häsin aber nochmals genauer anschauen, habe sie noch in der Zucht. Nur bei einem mit normalem Bauch (war auch als chin ausgestellt :oops: 95,5) war die Oberlippe auf einer Seite dunkler als auf der anderen. Von den dunklen einfarbigen habe leider nichts mehr, auch keine Bilder. Die HeRA waren nur zur Typverbesserung der rhön, Kopf + Ohr, und müssen schnellstens wieder raus. In der F2 werden deshalb auch nie chin/dunkle miteinander verpaart sondern es gibt immer noch eine reine Ausgangsline rhön die wieder mit eingepaart wird. Auf diese Weise kommen dann zumindest keine chin mehr sondern später höchstens mal ein Hermelin ( verdeckt a ).

Werde das mit der wildfarbigkeit und klarer Zeichnung weiterverfolgen und auch Testpaarungen mit schwarzen Zwergen machen. Ist aber bei der geringen Wurfstärke bzgl. einer statistischen Aussage immer mit Vorsicht zu geniesen. (auch der Platz bei zZt 100 Zwergen ist nicht unendlich :angel: )
Anja
Beiträge: 100
Registriert: 16. Nov 2004 09:09
Wohnort: nrw
Kontaktdaten:

Beitrag von Anja »

Ich habe hier momentan mehrere Würfe aus verschiedenen Kombinationen liegen.
Ein Elterntier ist jeweils ein Dalmatiner dreifarbig und das andere Tier ein Dalmatiner zweifarbig (schwarz-weiß).

Die Jungtiere sind einfarbig schwarz, einfarbig castor (also wildfarbig), castor mit dezenter Schachbrettmusterung, dalmatiner schwarz und dalmatiner castor.

Mich wundert hierbei folgendes:
Die dreifarbigen Elterntiere lassen den Wildfarbigkeitsfaktor nicht erkennen.

und

Wie erklärt sich die Schachbrettmusterung?
Heidi
Beiträge: 28
Registriert: 5. Apr 2005 08:11
Wohnort: Fiwa
Kontaktdaten:

Beitrag von Heidi »

Hallo!
Du sagst es: Kombinationen - ;-) also, es ist nichts absolut Sauberes in der Zucht passiert. Deshalb von mir nur der Hinweis.
Dreifarbige Tiere (egal, ob schwarz-gelb-weiß oder blau-gelb-weiß)haben den bj-Faktor, daher auch die Wiederkehr als dezente Schachbrettmusterung. Wo allerdings Dein Castor (wenn es denn einer ist?) herkommt, kann ich Dir nicht beantworten.
Bei einem Elternteil ist auch keine Wildfarbigkeit gegeben, wenn es schwarz-weiß ist. Ungesehen mag ich dazu keine weiteren Vermutungen äußern.
Mit freundlichem Gruß
Heidi
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

Die schwarzen könnten doppelt eisengrau sein, da gibts nur einzelne hellere Haare, die sind sicher im weißen Feld ;-)

Die Musterung im Castor ist sicher der Effekt von Japanerzeichnung am wildfarbigen Tier (siehe weiter oben)

Hast du Fotos?
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Anja
Beiträge: 100
Registriert: 16. Nov 2004 09:09
Wohnort: nrw
Kontaktdaten:

Beitrag von Anja »

@reh
Fotos habe ich gerade gemacht.....ich schick sie Dir als mail zu.

Könnten wir mal die beiden Theorien zum Japanerfaktor durchspielen?
Anja
Beiträge: 100
Registriert: 16. Nov 2004 09:09
Wohnort: nrw
Kontaktdaten:

Beitrag von Anja »

:?: Bilder angekommen, Reh?
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

Sorry, war etwas beschäftigt die letzten Tage.

Die Bilder habe ich bekommen, allerdings ist mir beim Abholen mehrfach der ganze Rechner abgestürzt. Bin dann per Webmail nach mehreren Versuchen an die Bilder gekommen.

Bitte nicht so große Bilder verschicken (bist du nicht die einzige), man muss die Digibilder erst verkleinern, ich bin ein armer Modemuser und Bilder, die größer als der Monitor sind, nützen nicht viel, ich will sie ja ansehen, nicht drucken ;-)

Zu der Wildfarbigkeit, die kann entweder von was eisengrauem kommen oder von dem 3-farbigem.

Welche Theorie willst du da jetzt durchspielen?
Dateianhänge
der wilde Japaner
der wilde Japaner
1_kl.jpg (34.61 KiB) 9341 mal betrachtet
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Anja
Beiträge: 100
Registriert: 16. Nov 2004 09:09
Wohnort: nrw
Kontaktdaten:

Beitrag von Anja »

Sorry wegen der üppigen Bildergröße...ich übe noch ;-)

Mich würde die Theorie von Hochstrasser und Nachtsheim (und eventuell anderen) interessieren.
Wo kann ich was zu Hochstrasser (J-Faktor) nachlesen?

lg
Anja
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

Muss ich erst nochmal nachgucken, aber die einen sagen halt, bj gehört zwischen B und b und Hochstrasser meint, es wäre nicht bj, sondern ein dominantes Gen J auserhalb der B-Reihe. Könnte auch noch ein weder rezessiv noch dominant sondern intermediär wirkendes Gen sein, wie z.B. die Scheckung, aber dan müssten ja alle Halbjapaner etwas gefleckt aussehen, das tun anscheinend aber nur einige von ihnen.
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Anja
Beiträge: 100
Registriert: 16. Nov 2004 09:09
Wohnort: nrw
Kontaktdaten:

Beitrag von Anja »

Wenn es ein rezessiver Faktor wäre (wovon ich ja bisher ausgegangen bin), dann hätte diese F1 eine solche Schachbrettmusterung nicht haben dürfen, da sie B bj sein müßten (ein Elterntier schwarz, eins Japanerf.) Was mich noch stutziger macht ist, dass diese Schachbrettmusterung nur bei den wildfarbigen auftaucht. Und was dem ganzen halt noch einen drauf setzt ist, dass den dreifarbigen Dalmatinern der G-Faktor micht anzusehen ist.
Benutzeravatar
reh
Admin
Beiträge: 1510
Registriert: 15. Jun 2004 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag von reh »

Woran sieht man bei den 3-farbigen G?
mit freundlichen Grüßen
reh

www.satinangora.de - die Kaninchen zum Spinnen -
www.kaninchenfarben.de - Bilder und Genformeln -
Antworten