schwarz+schwarz = wildfarbig?

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Samthase
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Ganz verschieden

Beitrag von Samthase »

Ich glaube den Gentekwälzer muss man zur Hand nehmen, wenn man eine Neuzucht oder Schecken Tiere ziehen will. Grundsätzlich sind aber unsere Rassen in Europa bereits fix und fertig. Wenn ich weiße NEuseeländer züchten will, muss ich mal nachlesen, aber dann fertig.
Wenn ich jetzt eine total spalterbige Rasse habe und diese auf Farbreinheit züchten möchte... Ja dann wird es ernst, so geht es mir.
Rex ist Rex (das ist was es etwas einfacher macht, zumindest, da meine Tiere geniales Fell haben). ABER wenn aus einem Wurf Mantelschecken Schwarz Weiß das folgende fällt, heisst es lernen:
1.0 Sallanderfärbig
1.0 Schwarzgranne
0.1 Beige
0.1 Lux gescheckt
0.1 Castor
1.0 Schwarz weiss Chaplin (Charlie)
1.0 blau weiss Punktschecke

ja und wie geht es jetzt weiter? Keine Ahnung, praktische Genetik betreiben und Paarung wiederholen, was sonst noch fällt. Erst dann kann ich überlegen welche Formel meinen Tieren zugrunde liegen KÖNNTE!

Freue mich sehr dieses eigentlich sehr anspruchsvolle Forum gefunden zu haben!
Samthase
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NiceDay
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Beitrag von NiceDay »

Hallo Marina!

Wenn ich weiße Neuseeländer züchten will, muss ich mal nachlesen, aber dann fertig.

Diese Meinung habe ich auch jahrelang vertreten. Nachdem ich mich jedoch näher mit dieser Rasse beschäftigte - zwei Vereinskollegen züchten diese schon seit längerem - denke ich, so einfach ist es nicht. Einerseits kann man in dieser Rasse relativ schnell Tiere mit hoher Punktzahl züchten, andererseits ist die Spitze ziemlich breit und die Tiere z.T. hochklassig. Da kann es schon einmal passieren, dass man mit 387 Punkten leer ausgeht. Da ist Fingerspitzengefühl und eine genaue Kenntnis der Rasse bzw. der eigenen Zucht erforderlich. Die Genetikkenntnisse betreffend - ich habe mir sagen lassen, man müsste zumindest Bescheid wissen, welchem Erbgang die Anlage zum Spaltpenis bzw. die Anlage zum angewachsenen Penis folgt.

ABER wenn aus einem Wurf Mantelschecken Schwarz Weiß das folgende fällt, heisst es lernen:

Ich finde den Wurf ausgesprochen interessant. Bevor man sich mit dem Ergebnis jedoch näher befassen kann, wären einige Fragen zu klären. Ist mit "aus einem Wurf Mantelschecken schwarz-weiß" die Verpaarung "Mantelschecke schwarz-weiß x Mantelschecke schwarz-weiß" gemeint oder hatte eines der Elterntiere eine andere Farbe. Zwei der sieben passen nämlich nicht dazu, wenn man davon ausgeht, dass beide Elterntiere schwarz-weiß (g/g) waren. Das sind der luxfärbige und der castorfärbige. Außerdem müsstest du noch erläutern, welche Farbe mit "beige" gemeint ist. Ist es "fehfarbig"?

Mit freundlichen Grüßen

NiceDay
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reh
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Beitrag von reh »

Kann es sein, dass deine schwarz-weißen eisengrau-weiß sind?
Und natürlich beide Achi(a),b, c, d und g tragen, also spalterbig auf der ganzen Linie.

Wie sieht eigentlich ein fehfarbig-eisengraues aus? Auch einfach nur fehfarbig, oder?

Soll da schwarz draus werden oder was? Das ist ja genauso schlimm wie nicht chin, rot, satin, angora und nicht g (und evtl. ist blau irgendwo noch drin)
mit freundlichen Grüßen
reh

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Samthase
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Klein Rex Farben

Beitrag von Samthase »

In der Aufspaltung bei den Jungtieren gibt es teilweise Variaten, die in der theoretischen Genetik nicht, in der praktischen schon möglich sind.
Die Elterntiere waren beide Mantelschecken schwarz-weiß. Klein Rex (amerik. Mini REx) werden farbenüberkruezend gezüchtet und da liegt des Pudels Kern.
Die Farben der Jungtiere wäre bei europ. Zucht nicht möglich. Ich züchte um die Anerkennung zu erlangen auch schwarz x schwarz. Das hilft teilweise. Aber das Potential des Klein Rex ist enorm.

Beige ist eine Farbe, die bei uns weder ankerkannt noch bekannt ist, zumind. bei Rex.
Die englische Bezeichnung wäre blue fawn. Lilac fawn wäre Lux, das ist er aber nicht (25 Jahre Lux Rex Erfahrung). Deshalb kann ich ihn nur beschreiben.

Ich habe Junge bekommen in den letzten drei Jahren, die in der theoretischen Genetik NICHT möglich sind, im Nest aber doch. Deshalb bin ich dann oft sehr erstaunt oder verärgert, wenn alles andere im Nest liegt, als das erwartete z.B havanna x havanna (2.1 weiß Rotaugen,0.1 castor, 1.0 fawn) Großartig! :(

Alles Liebe und Gute Nacht!
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Beitrag von NiceDay »

'Tag Samthase!

In der Aufspaltung bei den Jungtieren gibt es teilweise Varianten, die in der theoretischen Genetik nicht, in der praktischen schon möglich sind.

Wir vergessen immer, dass es sich bei den Mendelschen Regeln um statistische Wahrscheinlichkeiten handelt, die nur unter bestimmten Bedingungen ihre Gültigkeit haben. Eine davon ist "Reinerbigkeit" der Ausgangstiere. Ich bezweifle stark, dass es sich bei den beiden schwarz-weißen Mantelschecken um reinerbige Tiere (g/g) handelt. Genährt werden meine Bedenken vor allem durch das mehr als erstaunliche Wurfergebnis, aber auch durch die Erwähnung, dass die amerikanischen Mini-Rexe farbüberkreuzend gezüchtet werden.

Aufgrund der Tatsache, dass in deinem Wurf ein castorfarbiges Tier aufgetreten ist, ist davon auszugehen, dass deine Mantelschecken nicht g/g sind. Eine andere Erklärung fällt mir nicht ein. Bei der Verpaarung rezessiver Merkmale (g/g) können in der F1 keine dominanten Merkmale (G/G) entstehen. Sollte dies trotzdem der Fall sein, müssten die Arbeiten von Nachtsheim und anderen überdacht werden. Davor ist jedoch noch einiges zu klären.

Nachfolgend findest du Möglichkeiten, die neben ABCDg, dem typischen Schwarz (Alaska) zu schwarz gefärbten Tieren führen.

(1) achiBCDg (schwarz); von ABCDg nicht zu unterscheiden (eigene Erfahrung)

(2) ABe/BeCDG (schwarz); von ABCDg aufgrund eigener Erfahrung nur in seltenen Fällen zu unterscheiden. Bisher wies eines der in meiner Zucht gefallenen reinerbig eisengrauen Tiere (Be/Be) einige Grannenhaare auf, die eine leichte Zonierung (gelbes Band) erkennen ließen. Die restlichen Tiere zeigten ein mehr oder weniger typisches Schwarz (Rostanflug).

(3) ABe/bjCDG (schwarz); wurde von H. Schmitt im DKZ vor Jahren erwähnt und als Randbemerkung in einer alten Ausgabe der Bröschure "Holländerkaninchen" angeführt. Wenn nötig, kann ich die Unterlagen ausheben.

(4) ABe/bCDG (schwarz). Das kann in Mannings "The Biology of the Laboratory Rabbit" (Academic Press, 1994) nachgelesen werden. Das Buch wird kaum ein Züchter besitzen. Ich habe es. Das musst du mir einfach glauben.

Ich finde, keine der vorangeführten Möglichkeiten kann in der Zucht deiner Klein-Rexe ausgeschlossen werden. Du besitzt schwarze (g) und chinchillafärbige Tiere (achi). Auf deiner Homepage sind dreifärbige (tricolor) Tiere abgebildet (bj). Die schwarzen könnten genauso eisengrau (Be/Be) sein, da du auch weiße Tiere (Albinos) zur Zucht verwendest, von denen man heute weiß, dass sie sehr oft verdeckt "Eisengrau" tragen und gelbe Tiere (b) - die besitzt du natürlich auch.

Als erstes wäre die Erbformel deiner schwarz-weißen Mantelschecken zu überprüfen. Das dürfte nicht allzu einfach sein, da diese vermutlich in mehreren und nicht in einem Faktor spalterbig sind. Erst dann könnten endgültige Aussagen getroffen werden.

Mit freundlichen Grüßen

NiceDay :P
Samthase
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Beitrag von Samthase »

Hallo!
Ich habe die Verpaarung wiederholt und nun haltet euch fest!
Ich bin mir sicher, dass die Eltern schwarz-weiß sind, die Farbtiefe ist unglaublich, keine Ringfarbe etc.
Dieses Mal habe ich folgende Junge im Nest:
1 schwarz weiß
1 castor weiß
1 gold weiß
1 orange (gelb, rot was auch immer)
1 blau
1 schwarz.

Na?! Das geht theoretisch nun gar nimmer, aber was soll es. Der Weg zur Reinzucht ist sehr steinig und steil. Ich bin mir sogar sicher, dass sie in mehreren Faktoren spalterbig sind.

Ich kreuze Tricolor niemals mit Tieren aus den Agoutifarben bzw. schwarz, rew, etc. nur harle x tri. Um ordentliches Ergebnis bei Tricolor zu erzielen, muss man schon Salti schlagen.....Das ist ein Erfahrungswert und ich glaube, die Züchter in den USA hätten mich gevierteilt, wenn ich was anderes eingekreuzt hätte. (Ich habe selbst zu viele Castor mit Bauchstreifen bekommen und teuerste Zuchttiere "cullen" müssen, weil da einer pfuschte).

Rew (weiß Rotaugen)fährt seit 4 Jahren nur mit Rew. Ich hatte nur jetzt einen Unglückstreffer, weil meine kleiner Tochter rew Häsin mit Beige verpaart hat (wein, heul....)Meine Rews sind alle aus castor gezogen.

Die Mantelschecken schwarz weiß sind beide aus folgenden Verpaarungen:

schwarz x schwarz weiß
blau x schwarz weiß

Unter den Großeltern befinden sich (das ist das nette am Stammbaum!!!) Opal, schwarz, schwarz-weiß.

Aber natürlich kennt man die Ururururururururgroßeltern nicht und hat auch die Cousins, Geschwister der jeweiligen nicht gesehen. Das ist immer das Interessante an den Klein Rex. Ich reg mich da gar nimmer auf.

Drüben war die Zuchtdevise: Fell und Körperform und dann erst auf die Farbe schauen. Nun in Europa scheint sich das umzudrehen! Ich verpaare auch nur gleiche Farben, ausser etwas passt mir nicht in das Bild und ich will mehr wissen. Aber diese Kreuzer nehme ich dann sowieso aus der Zucht, weil sonst fängt das Ganze Wirrwarr von vorne wieder an.
Ich bin immer sehr froh, Antworten, Ideeen etc von anderen Züchtern oder Genetikgurus (wie euch hier) zu bekommen.
Alles Liebe
Samthase
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Beitrag von reh »

Ich schrieb schon nach dem 1. Wurf:
Kann es sein, dass deine schwarz-weißen eisengrau-weiß sind?
Und natürlich beide Achi(a),b, c, d und g tragen, also spalterbig auf der ganzen Linie.
So, wo hast du jetzt ein Problem? Wieso theoretisch nicht möglich? Wenn man die Möglichkeit von Eisengrau berücksichtigt (bei den Schecken sind die 3 geringelten Grannen bestimmt immer im weißen ;-)), ist alles im grünen Bereich und wenn die beiden in ALLEN Genen spalterbig sind, sind auch alle Farben möglich. Außerdem zeigt dein Ur-Opal ja auch, das G drin sein kann.

Du siehst, deine beiden sind der "ideale" Ausganspunkt für Schwarze (die ja in allen Genen was verdecktes mitschleppen können, wenn man bedenkt, dass evtl. eisengrau G überdeckt).
Vielleicht solltest du dir einen größenmäßig passenden schwarzen Rex suchen? (ich hab grade einen roten Angora angeboten bekommen (einen "echten deutschen), vielleicht sollte ich zugreifen ...)
Du kannst natürlich auch jede Menge Bratkaninchen erzeugen in der Hoffnung, mal eins zu finden, was etwas weniger spalterbig ist.

Kannst du mich zu den Roten Farben nochmal aufklären?

AbCDG orange rotwildfarbig
AbcDG ?? gold?? = fawn?? = rotwildfarbig + schwache Rotmodifizierer?
Ab?dG Beige =cream?? = verdünnt rotwildfarbig?

Wieso ist bei den Amifarben bei den Roten immer c + d als -- angegeben? Das ist ja nun wirklich nicht egal, ob d oder D, aber ich lese das immer so, als wäre cream oder rot oder orange ausschließlich von den Rotmodifizierern oder dem Breitbandgen abhängig.
Könnte nicht cream + orange Ab-dG und Ab-DG mit schwachen Rotmodifizierern sein und fawn und rot das selbe mit kräftigen?
mit freundlichen Grüßen
reh

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Beitrag von Samthase »

Ja, Reh, da stehe ich meist auch auf der Seife. Fawn ist nicht wirklich schwach rotmodifiziert, dann müsste ja der Wildstreifen auf der Seite sein (?). Ich habe diese Farbe noch nie vorher in Europa gesehen.
Ich würde sie wie folgend beschreiben:
luxfärbig mit roter/gelber Haarspitze, keine Ringzeichnung.
Rot wäre non extension castor (als Rotwildfarbig??? ohen schwarze Spitze), zeigt definitiv die Wildzeichnung an der Seite

Es ist so übel zu übersetzen, aber bei den yahoo.groups "dilute rabbits", "tsukyio" und "rexrabbitnews", da sitzen die Genetik und Farbgurus, die mir aushelfen, wenn der Hut brennt!
Alles Liebe
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Smokey-gast

Re: schwarz+schwarz = wildfarbig?

Beitrag von Smokey-gast »

Hallo,

aus gegebenen Interessenanlass muss ich diesen Beitrag aufwärmen...

Was genau heißt farbüberkreuzend züchten?
Nicht reinerbig züchten? Nicht farbrein züchten? Oder ganz was anderes?

Danke.

lg
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Re: schwarz+schwarz = wildfarbig?

Beitrag von reh »

Nicht farbrein züchten.
mit freundlichen Grüßen
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Re: schwarz+schwarz = wildfarbig?

Beitrag von asdfghjklöä »

Häh?
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Re: schwarz+schwarz = wildfarbig?

Beitrag von reh »

Häh was?
mit freundlichen Grüßen
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