missgebildetetes Jungtier

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gartenliesel
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missgebildetetes Jungtier

Beitrag von gartenliesel »

Gestern hat eine meiner Häsinen geworfen. Nur 6 Jungtiere ist für diese Häsin auffallend wenig. Bei der Nestkontrolle fand ich 5 eher große Jungtiere und eins, das "seltsam" aussieht. Es wirkt im Vergleich zu den anderen kurz und pummelig, die Gliedmaßen sind deutlich verkürzt, die Zehen/Krallen unvollständig, die Ohren sind kürzer, runder, eingerollt (erinnert an eine Scottish Fold), das Maul steht auf/das Tier kann das Maul kaum schließen und es hat keine Blume. Was könnte die Ursache einer solchen Missbildung sein.

Der Wurf ist gestern mittag geboren worden, das Jungtier hat heute nacht gut getrunken, setzt Urin ab und ist topfit.

Die Häsin ist 5 Jahre alt und es ist ihr 11. Wurf, solch ein Jungtier ist noch nie gefallen, auch nicht wenn die Häsin von ihren Vater eingedeckt wurde. Der Vater des aktuellen Wurfs hat den gleichen Großvater wie die Häsin, bei einer Verpaarung mit seiner Wurfschwester brachte der Rammler auch nur gesunde Jungtiere.

Kann die Mißbildung genetisch bedingt sein, oder besteht die Hoffnung, dass das Alter der Häsin die Ursache ist?
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reh
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von reh »

mit freundlichen Grüßen
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gartenliesel
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von gartenliesel »

Ja, danke die Fotos bei foxyrabbits sehen genauso aus wie das bestreffende Jungtier.

Verstehe ich das richtig, dass es sich dabei um eine rezessive Mutation handelt? Das würde ja heißen alle(?) Verwanten der Häsin / des Rammler aus der Zucht zu nehmen. (Och nö, :-( )

Ist es vertrettbar Testverpaarung zu machen um rauszufinden, wer dieses Gen trägt. Beide Elterntieren müsste ja dieses Gen tragen.

Wie lebensfähig sind solche Hippos denn? Leidet das Jungtier unter dieser Behinderung?
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reh
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von reh »

Ich weiß es nicht, meine was von 5 Tagen gelesen zu haben und hab noch kein Bild eines älteren gesehen.

Kannst du BITTE Fotos machen (etwas weiter weg gehen oder auf Makro stellen, damits scharf wird).
Dann könnte ich diese Missbildung mal noch bei den Satinangoras mit aufzählen.
mit freundlichen Grüßen
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reh
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von reh »

Falls du es tötest oder es stirbt und du magst, kannst du ja mal vorsichtshalber die Ohren oder das ganze Tier einfrieren, für den Fall, dass jemand nach der Ursache suchen will. Da könnte in absehbarer Zukunft u.U. Interesse bestehen.
mit freundlichen Grüßen
reh

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gartenliesel
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von gartenliesel »

Also vorerst werde ich das Tier nicht töten, außer es scheint zu leiden.
Leider bleibt es in der Entwicklung hinter den anderen Jungtieren zurück. Es wirkt gut genährt, ist aber deutlich kleiner als seine Wurfgeschwister und kann sich aus der Rückenlage auf einem flachen Tisch nicht umdrehen. Wenn es älter wird und mehr Fell bekommt, vermute ich , dass der ständig nasse und verschmutzte Hintern zum Problem werden könnte. (Evtl. Fliegenmaden)
Mal sehen wie weit der kleine kommt. Ich bin ja selber neugierig, wie(weit) sich der Kleine entwickelt. Da die Häsin von der Idee, den Kleinen zusätzlich anzulegen nicht begeistert ist, überlege ich wie ich ihn unterstützen kann.

Auf den Fotos sind die Jungtiere 3 Tage alt.
gartenliesel
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von gartenliesel »

Beide Ohren sind so "gefaltet".
Beide Ohren sind so "gefaltet".
605e9099.m.jpg (21.68 KiB) 4857 mal betrachtet
An den Vorderpfoten fehlen jeweils am zweiten Zeh die Krallen, an der Hinterpfoten hat das Jungtier nur am jeweils ersten Zeh eine Kralle.
An den Vorderpfoten fehlen jeweils am zweiten Zeh die Krallen, an der Hinterpfoten hat das Jungtier nur am jeweils ersten Zeh eine Kralle.
a908ebd6.m.jpg (23.12 KiB) 4852 mal betrachtet
Zum Größenvergleich neben gleichaltrigem Wurfgeschwister.
Zum Größenvergleich neben gleichaltrigem Wurfgeschwister.
d899a22b.m.jpg (37.22 KiB) 4846 mal betrachtet
Das Jungtier kann sich aus dieser Position nicht selbstständig umdrehen.
Das Jungtier kann sich aus dieser Position nicht selbstständig umdrehen.
4841723c.m.jpg (42.61 KiB) 4810 mal betrachtet
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von gartenliesel »

Die Jungtiere sind heute 6 Tage alt. Das "Hippo" bleibt weiter in der Entwicklung zurück. Trotzdem ich die größeren Jungtiere tagsüber rausnehme und der Kleine dadurch 2 Extramahlzeiten bekommt, nimmt er nicht zu. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern sieht er noch ziemlich nackt aus. Inzwischen kann es sich schon etwas besser bewegen.

Falls das Jungtier verstirbt, soll ich es einfrieren? Ich könnte evtl. auch ein Nasspräparat anfertigen, das könnte man besser verschicken.

Beide Elterntiere stehen zum Verkauf, alternativ werden sie im Herbst geschlachtet, da ich den Platz brauche.

Wenn Interesse besteht, werde ich weiter berichten.
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reh
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von reh »

Ja bitte! Und danke für die Bilder.

Hast du was labormäßiges gelertn? Dann weißt du vermutlich eher, wie man es behandeln muss, damit die DNA nutzbar bleibt.
Für solche Sachen reichen jedenfalls Haarwurzeln nicht, man braucht Blut oder Gewebe. Ich weiß, dass im Fall von Jungtieren die Ohren aufgehoben wurden.
mit freundlichen Grüßen
reh

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gartenliesel
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Re: missgebildetetes Jungtier

Beitrag von gartenliesel »

Neben hobbymäßigem Interesse an Genetik kommt noch ein (fast abgeschlossenes) Studium der Biotechnologie hinzu.

Ich wollte das Jungtier im ganzen konservieren, die veränderte Anatomie könnte doch auch interessant sein. Beim Einfrieren in einem Hauhalts-Tiefkühlschrank befüchrchte ich zu große Gewebeschäden (der kühlt einfach zu langsam). Außerdem würde sich so der Versand schwierig gestallten.

Zum Konservieren hat man früher meist Formalin verwendet, aber das zerstört die DNS. Momentan favorisiere ich Ethanol. (Empfehlung eines angehenden Bio-Lehrers)

Aber "noch" lebt der kleine, aber er hat etwas abgenommen. Die anderen Jungtiere verdrängen ihn an den Rand des Nests und allein kann er seine Körpertemperatur kaum halten. (ich bezweifle, dass das Jungtier heute abend noch lebt.)
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