wie eng darf eine linie gezogen werden?

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Pfote
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wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Pfote »

hallo liebes forum,

ich denke daruber nach, mir eine eigene linie von zwergwiddern rot weißohr in satin aufzubauen. vorhanden sind bereits eine häsin in rot wo satin, sowie ein rammler in rot wo st. ein wurf in rot wo st / satin wird derzeit erwartet.

nun zu meiner frage: wie eng darf ich verpaaren? und wie viele ausgangstiere brauche ich für eine linie? da ich ja nicht permanent satin mit satin verpaaren kann, brauche ich in der linie trägertiere. bedeutet das, ich brauche mehr ausgangstiere als 1,2?

vielen dank schonmal,
lg
pfote
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Smokey
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Smokey »

Hallo,

das kommt auf deine Tiere an, auf dein Kaninchenwissen und auf deine Konsequenz würde ich meinen.

Es gibt einen guten Artikel in Wikipedia über Inzucht.

Angeblich kann man sich durch Inzucht sogar eine sehr gesunde Zuchtgruppe aufbauen. Dazu braucht man mal gesunde Ausgangstiere und ein gutes Wissen über die Anatomie, Gesundheit,... der Kaninchen um dann ordentlich und mit absoluter Konsequenz nur gesunde Jungtiere weiter zu vermehren. Ansonsten tritt das Gegenteil ein und es kommt zu einer Inzuchtdepression.
Angeblich schreibe ich weil ich nach langer Überlegung und viel Recherche doch meine, dass das so nicht ganz stimmt. Weil durch reine Inzucht die Genvarianz doch deutlich eingeschränkt wird.

Ich für meinen Teil mache keine enge Inzucht. Auf Großmutter/vater oder weiter zurück, das schon mal. Aber auch das halte ich persönlich in Grenzen.

Es gibt eine gute Seite über Hundezucht allerdings von Fr. Dr. Sommerfeld-Stur (uni Wien). Da wird vieles recht gut erklärt. Und auch wenn nicht alles 1:1 auf Kaninchen umzulegen ist (weil höhere Reproduktionsrate,...) so finde ich es dennoch gut darüber bescheid zu wissen.

lg
Pfote
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Pfote »

hallo,

vielen dank für deine antwort, ich werd mich gleich mal schlau machen. das natürlich nur gesunde und stabile jungtiere verpaart werden ist klar. ich überlege, ob man mit 5 blutsfremden tieren eine linie aufbauen kann, sprich mit einer gruppe von 2,3. allerdings würden anfangs auch japaner und japaner-mantelschecken sowie thüringer fallen...

ich denke noch etwas darüber nach und werde auf jeden fall deine tips mit den artikeln befolgen!

lg
pfote
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Xaya
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Xaya »

Spannendes Thema, das mich auch interessiert.
Ich würde lieber für ein paar Generationen andersfarbige Jungtiere aussortieren als zuwenige Ausgangstiere zu haben. Je grösser die Auswahl, desto mehr gesunde Jungtiere kannst du für die Weiterzucht behalten.
Warum nicht Satin & Satin verpaaren? Meines Wissens ist das Satingen bei Kaninchen total gesund.
Bei den Meerschweinchen sagt man, dass Satin & Satin nicht gut ist, weil dort eine Veranlagung für Osteroporose zufällig oder tatsächlich damit zusammenhängt - wer mehr weiss, darf mich gern korrigieren.

LG Xaya
Pfote
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Pfote »

hallo xaya,

soweit ich informiert bin, neigen reingezogene satins & löffelohren dazu, eine "stubsnase" zu entwickeln. und damit das nicht zu kieferverformungen ausartet, kreuze ich lieber trägertiere ein. ist mir irgendwie sicherer, auch wenn die "stubsnase" unbedenklich sein sollte. ich möchte mir keine zahnfehler erzüchten...
aktuell bin ich noch in der informationsphase, sobald ich etwas neues gefunden habe gebe ich bescheid :)
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Xaya
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Xaya »

Löffelohren ja, aber Satins?? Das wäre mir neu. Alle Satinrassen werden ohne Trägertiere gezüchtet und dort kenne ich keine Probleme. (Satin, Zwergsatin, Satinangora, Standard & Mini Satin in den USA...)
Pfote
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Pfote »

ich habe das irgendwo aufgeschnappt, weiß auch nicht mehr wo. wenn man satins reinziehen kann, also ohne träger dazwischen zu verpaaren hätte ich wesentlich mehr kapazitäten für meine linientiere frei!
ich kenne es bisher aber wirklich nur so, das bei satin immer mal wieder trägertiere eingekreuzt werden sollen... :?:
meine satinwürfe bisher waren auch reingezogen, allerdings habe ich daraus noch nicht rückgekreuzt.
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Smokey
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Smokey »

Meine eigene Zuchtstrategie (und ich kreuze auch jede 2. bis 3. Generation wieder mit nicht achi-Tieren) ist die der Rotationszucht. Den Begriff kannst du auch googeln. (Der ist jedoch manchesmal im Zusammenhang mit verschiedenen Rassen genannt und das ist dann zu Beginn ein wenig verwirrend - war es zumindest für mich). Ich finde, dass ich mit der Rotationszucht am effizientesten fahre. Wenig neue Tiere und dennoch hält sich die Inzucht sehr in Grenzen.

Mit Satin kenne ich mich nicht aus. Manchesmal (ob das bei Satin ein Grund ist weiß ich nicht) wird mit Tieren die das Gen nicht haben/nur Träger sind verpaart, weil die schon gefestigtere Merkmale aufweisen als die reinen Tiere, sodass man zu "besseren" Tieren kommt. Ich persönlich würde dann hinterfragen, ob es eben nicht andere Gründe hat.
Jetzt mal rein hypothetisch und nur zur Erklärung: wenn ich z.B. Satin in die Dt. Riesen züchten möchte, dann brauch ich mal Tiere die Satin haben und das sind vorerst mal keine Riesen. Die haben dann Merkmale die bei Riesen unerwünscht sind. So - also (irgendein) Satin x Riese= F1, F1x F1= F2 - 1. Satingeneration "Riesensatinmischlinge". Das heißt ich muss ein paar Mal wieder mit reinen Riesen (also Nicht-Satin) züchten sodass ich zwar das Satin in die Riesen bekomme, aber die Merkmale die unerwünscht sind wieder rausselektieren kann. Das hat dann nicht den Grund weil Lethalfaktor oder sonstige gesundheitsschädliche Nebenwirkungen, sondern nur züchterische Überlegungen.
Hoffe ich hab das verständlich geschrieben...

lg
Pfote
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Re: wie eng darf eine linie gezogen werden?

Beitrag von Pfote »

hallo smokey,

ja, ich habe verstanden was du geschrieben hast, vielen dank!
rotationszucht finde ich auch sehr interessant, eben weil es den inzuchtfaktor recht gering hält. ich werde mich auch in diese richtung weiter informieren.
du bringst hier das beispiel mit satin-riesen, eine mir bekannte züchterin versucht gleiches experiment, nur mit rexen und riesen. ich werde mich mal mit ihr kurzschließen.

lg
pfote
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