Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

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easy007
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Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von easy007 »

Hallihallo, mal wieder eine Frage:

Bildet sich die markante Kopfwölbung (rams) erst im Laufe des Wachstums aus oder haben das "echte" Widder schon von Geburt an?

Lieben Dank schon einmal für Antwort!

LG Claudi
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

es gibt welche, die zeigen bereits im Alter von drei bis vier Wochen einen Brummer, unwahrscheinlich. Der verschwindet zwar dann wieder, irgendwann passt sowieso nichts mehr zusammen, aber im Alter von sechs bis sieben Monaten taucht er wieder auf; dann bleibt er! ;-)

MfG NiceDay
easy007
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von easy007 »

Hallo NiceDay,
vielen Dank für die Antwort, das hat mir sehr weitergeholfen!!
LG Claudi
Smokey-gast

Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey-gast »

Hallo Niceday und alle anderen die mit Widdern Erfahrung haben,

mich würde interessieren bis zu welcher Woche du weißt dass du dir ein Jungtier behältst oder es weggibst?
Welche Erfahrung hast du gemacht? Wird ein "schönes" Jungtier (ich sag jetzt mal bis zur 8. Woche [dt. Widder]) meist ein schönes erwachsenes Tier? Oder hast du schon öfter mal die Erfahrung gemacht dass aus einem hässlichen Entlein ein prächtiger Schwan wird? Oder kommt es erst gar nicht soweit die Erfahrung machen zu können weil du die schon vorher hergibst?
Ab welchem Alter kann man sagen dass sie sich wieder "zusammengewachsen" haben?
Meine persönliche Erfahrung ist die, dass die schönsten Jungtiere meist auch die schöneren Erwachsenentiere sind. Allerdings hatte ich auch schon einen Fall da hätte ich mich in den A... gebissen hätte ich den hergegeben. Der war wirklich nicht sonderlich Widder als kleiner und dann ist er ein richtig mächtiger Widderrammler geworden.
Wenn ihr mir die Erfahrungen berichtet bitte schreibt mir dazu von welchen Widdern ihr sprecht (Zwerg-, Klein- oder Großwidder). Danke.
lg
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

ich hatte bereits Widder, Klein- und Zwergwidder, aktuell sind es Zwergwidder in drei Farben (grau-weiß, chin-weiß, perlfeh). Da ich noch zwei weitere Rassen im Stall habe, gebe ich Tiere bereits relativ früh ab, nicht allzu früh, da ich Zahnmißbildungen nicht ausschließen kann. Meistens handelt es sich um Tiere mit Zeichnungsfehlern. Die verbleibenden wandern Richtung Sibirien, vor allem wenn sie rezessiv vererbbare genetische Defekte wie Zahn- oder Geschlechtsteilmißbildungen besitzen, werden als Erwachsene zur Zucht verkauft oder in der eigenen Zucht eingesetzt. Ich hatte heuer bei den chin-weißen eine chinfarbige Häsin dabei, die im Alter von 6 bis 8 Wochen einen absolut tollen Kopf aufwies. Wer sie damals nicht gesehen hat, würde sie heute, mittlerweile ist sie ein halbes Jahr alt, nicht behalten. Bloß, den Kopf, den sie schon mal zeigte, bekommt sie wieder, garantiert! :D Bei ihrer Mutter und ihrer Tante war's ähnlich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zumindest die Zwergwidder mindestens ein halbes Jahr brauchen um ein dementsprechendes Niveau zu erreichen. Bei den Kleinwiddern dauert es etwas länger, bei den großen Widdern sind die Probleme andere, vor allem bei jenen, die mit ihren Tieren auch Ausstellungen besuchen. Die größte Schwierigkeit liegt hier wohl in der Körperform der Häsinnen und da in der Brust, da bereits Jungtiere, eben auf einer Jungtierschau gesehen, Wammen tragen.

Noch eines, die Tiere müssen nicht unbedingt die Wuchtbrumme haben, ein ausgeprägter Kopf bei entsprechendem Behang wirkt auch. Ein schöner Rams allein ist es nicht. Quer durch alle Widderrassen gibt es immer wieder Tiere, die den Behang relativ weit hinten ansetzen und die Kronen "fast im Genick tragen". Da nützt auch der schönste Kopf nichts!

MfG NiceDay
Smokey
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey »

Hi,
NiceDay hat geschrieben:rezessiv vererbbare genetische Defekte wie Zahn- oder Geschlechtsteilmissbildungen
Eine Frage dazu: kontrollierst du/ihr nur die vorderen Zähne oder auch die hinteren. Wenn ja, bitte verratet mir wie ihr das genau macht. Bzgl. Geschlechtsteile: Ab welchem Alter sieht man die meisten/alle Missbildungen?
NiceDay hat geschrieben:im Alter von 6 bis 8 Wochen einen absolut tollen Kopf aufwies. Wer sie damals nicht gesehen hat, würde sie heute, mittlerweile ist sie ein halbes Jahr alt, nicht behalten. Bloß, den Kopf, den sie schon mal zeigte, bekommt sie wieder, garantiert
Ja die Erfahrung hab ich auch gemacht. Zwischendurch schauen sie schrecklich aus. Nicht zum Ansehen, aber dann wachsen sie sich wieder zusammen.
NiceDay hat geschrieben:...großen Widdern sind die Probleme andere, vor allem bei jenen, die mit ihren Tieren auch Ausstellungen besuchen. Die größte Schwierigkeit liegt hier wohl in der Körperform der Häsinnen und da in der Brust, da bereits Jungtiere, eben auf einer Jungtierschau gesehen, Wammen tragen.
Bevor welchem Alter sollten Häsinnen auf keinen Fall eine Wamme bekommen? Mit welchen Problemen schlagen sich Widderzüchter noch herum (im Besonderen)?
NiceDay hat geschrieben:Noch eines, die Tiere müssen nicht unbedingt die Wuchtbrumme haben, ein ausgeprägter Kopf bei entsprechendem Behang wirkt auch. Ein schöner Rams allein ist es nicht. Quer durch alle Widderrassen gibt es immer wieder Tiere, die den Behang relativ weit hinten ansetzen und die Kronen "fast im Genick tragen". Da nützt auch der schönste Kopf nichts!
Mit Kopf meine ich sowieso das Gesamtbild von Krone, Behang, Rams und Augen(lage).
Wie sollte die ideale Körperform des Widders sein? Eher rundlich oder?
Wie/wo genau sollte die Krone sein? Die Krone sind ja die beiden "Wölbungen" am Ansatz des Behangs (hoffe meine laienhafte Beschreibung passt so). Bei manchen Widder sieht man dass sich dieses "Tal" der Wölbungen noch in die Stirn fortsetzt. Ist das erwünscht oder nicht?
Sag hast du ein Foto von einem "Idealwidder" nach gängigen Richtlinien? Im Internet findet man ja viel, aber bei manchen Fotos kann ich mir einfach nicht vorstellen dass der dem Schönheitsideal entspricht (wobei Schönheit ja immer nur im Auge des Betrachters liegt und nicht am Objekt selbst, soviel ist mir klar). Das ist auch der Grund warum ich mir mein eigenes Zuchtziel gesteckt habe (ich will ja Kaninchen die mir gefallen :-)). Allerdings möchte ich mich auch nicht zu weit entfernen vom "Vereinszuchtziel für Widder".
Sind die dt. Widder in D jetzt gewichtsmäßig schon eingeschränkt (nach oben hin) oder noch nicht? In Ö?

lg
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

ich habe mich kürzlich mit einem Tierarzt unterhalten und der meinte, wenn die Schneidezähne schon eine Fehlstellung haben, dann wäre das auch bei den Backenzähnen der Fall. Kontrollieren könne man das aber nur, wenn man dem zu behandelnden Kaninchen das Maul aufspreizt. Meine Zwergwidder brauchen erstaunlicherweise bis zu sechs Monate, erst dann ist das Geschlechtsteil vollständig ausgebildet. Bei den Zwergrexen und den Zwergfüchsen geht's schneller. Spaltpenise, zumindest die, bei denen sich der Spalt an der Peniswurzel befindet sieht man auch bei nicht vollständig ausgebildetem Geschlechtsteil.

Zwergwidder sollten überhaupt keine Wammen haben, bekommen sie aber trotzdem :D , spätestens dann, wenn sie zum ersten Mal Junge aufziehen. Bei den Kleinwiddern ist ähnlich. Bei den großen sind Häsinnen ohne Wamme selten, ein loses Brustfell haben die meisten. Ein weiteres Problem ist die Schulterpartie. Die könnte bzw. sollte bei weitem stärker bzw. breiter sein. Die Rassemerkmale sind bei den meisten top, bei der Farbe habe ich ein Problem mit so manchem wildfarbenen, die sind mir an der Seite zu hell. Das Gewicht ist in D nach oben hin beschränkt, in Ö nicht.

Wie stell' ich mir einen Widder vor? Tja, so wie auf dem Foto - Zwergwidder chin-weiß aus dem Jahr 2006, Kopf und Ohr top, die Krone könnte stärker sein!

MfG NiceDay
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Smokey
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey »

Hallo,

insbesondere @niceday, bin aber auch allen anderen dankbar die Kommentare dazu abgeben:
Ich stelle dir/euch ein paar Fotos von einem Rammler hinein. Kannst du mir bitte zu ihm mal was schreiben. Was gefällt, was weniger gefällt,... (Natürlich weiß ich dass es nur ein Foto ist und in natura vielleicht ganz anders bewertet). Er ist jetzt nicht ganz 6 Monate alt. Er ist gerade dabei wieder Formen anzunehmen, nachdem er wirklich schrecklich ausgesehen hat. Von Japaner (Farbe) ist er weit entfernt, das weiß ich. Mich würde mehr das Exterieur interessieren: Krone, Behang, Rams, Augen, Körperbau,...
Mutter: Kleinwidder x Widder
Vater: Kleinwidder
Er hat jetzt ein Gewicht von 3,3kg.
Apropo Gewicht: wann ca. haben Widder (großen) ihr Endgewicht?
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Herzlichen Dank im Voraus,
lg
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

Tiere anhand von Bildern zu beurteilen ist schwierig, aber ich probier's mal. Insgesamt finde ich den Rammler ganz nett, wobei ich nicht weiß, ob das Tier jetzt mehr in Richtung Kleinwidder oder Widder geht. Da gibt's ab und zu Unterschiede. Mir gefällt der Behang und die Art wie der Rammler ihn trägt. Du kannst ihn ja mal messen, von einem Ohr zum anderen, das über die Kronen, es würde mich interessieren :-) . Die Kronen sind stark, die sieht man in der Form nicht alle Tage, sehr schön. Das Auge erscheint normal, manche liegen zu tief, das kann ich hier nicht erkennen. Vorder- und Hinterlauf machen einen guten Eindruck, ob die Hinterpartie gerundet ist entzieht sich meiner Kenntnis, du müsstest es wissen! ;-) Mich stört die Schulterpartie, die könnte kräftiger sein, der Rammler zeigt auf jedem der Fotos hinter den Schulterblättern einen leichten Knick, auf den Fotos drei und vier ist das am besten zu erkennen. Probleme in der Schulter haben Widder leider öfter!

Bezüglich der Farbe - homozygot im Japanerfaktor oder nicht?

MfG NiceDay
Smokey
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey »

Hallo,

danke! Das hilft mir sehr. Ich möchte eh keine Beurteilung von dem Tier sondern nur von den Fotos vom Tier (damit ich das lerne wie und was beurteilt wird).
Vorweg noch: ich habe mir wie so viele mal irgendwann zwei Kaninchen geholt. Zufällig Widder. Kannst dir vorstellen das sind keine Schönheiten (nach dem züchterischen Standard). Aber aufgrund der Farbenvielfalt im Wurf hab ich mich zu interessieren begonnen noch zwei Tiere gekauft (noch immer wenig Ahnung) und mir dann meine eigenen Ziele gesteckt. Und die verfolge ich mit Spaß und Freude. Darum hab ich mir nur noch zwei Kleinwidder dazugeholt (rhön) wegen der Farbe die ich möchte und bin jetzt dabei mich beim Selektieren zu üben... Würde ich das ganze von vorne starten würde ich natürlich einiges anders machen (nicht zuletzt farblich andere Tiere zu wählen)...

zu deiner Frage - Kleinwidder oder Widder:
mein Ziel sind rhönfärbige und in weiterer Folge sallanderfärbige in groß. Darum der Mix (weil es meines Wissens weder die einen noch die anderen in groß gibt und weil es herausfordernd ist). Das heißt ich möchte (wenn ich die Geduld aufbringe) schön langsam züchterisch auf groß kommen (du fragst dich warum ich dann wieder mit Kleinwidder verpaare? - wegen der Farbe). Und außerdem auf schöne Widder.
Darum auch meine Frage: ab wann ca. sind die Kleinwidder bzw. die Widder auf ihrem Endgewicht?
Dieser Rammler war mit einem 2. Rammler (rhönfärbig) die größten im Wurf. Die beiden haben außerdem so Beine, die wie bei einem Bernhardinerwelpen wirken. Darum denke ich dass die beiden noch an Größe zulegen. Das ist aber nur eine einstweilige Vermutung.
Welche Unterschiede sind das zwischen Kleinwidder und Widdern die du angesprochen hast?

"Probleme in der Schulter": bezieht sich das auf die Schönheit oder die Gesundheit? Ich denke jetzt mal auf die Schönheit. Versteh ich das richtig? Also dass sie so aussehen wie der deinige - vorne und hinten gleich breit wär optimal? Das ist er definitiv nicht.

falls es dich interessiert:
- Hinterpartie ist in echt definitiv zu "wenig rundlich". Da ist sein rhönfärbiger Bruder viel runder.
- Die Augen finde ich in echt normal. Da könnte sein dass sein Bruder zu tief liegende hat.
- Rams hat sein Bruder auch mehr.
Eine Mischung aus ihm und seinem Bruder wär ziemlich optimal würd ich sagen... Aber das geht wahrscheinlich allen Züchtern so; ein bissl was von dem und das von dem und und und... - und hie und da - hat man einen Jackpot im Nest der alle Vorzüge vereint. Naja wär es anders hätten wir ja keine züchterischen Herausforderungen ;-)

"Krone fast im Genick tragen" - das war eigentlich ausschlaggebend diesen Rammler hier hinein zu stellen. Ich kann mir darunter nichts vorstellen, was da gemeint ist. Ist das bei diesem Rammler (soweit du das auf diesen Fotos beurteilen kannst) also nicht der Fall oder doch? (Hättest du da ein Foto dazu?)
Den Behang messe ich morgen.

Farbe: Müsste homozygot im Japanerfaktor sein (AachibjbjC?D???(denke g?)Kwok)
Mutter von Mutter: A?BebCcDdgg
Vater von Mutter: achiachibjbjCCDDGg (mit ziemlicher Sicherheit, da er noch nie gelb(wild) gebracht hat mit b-Häsinnen; kein blau kein braun)
Darum denke ich dass die Mutter (schwarz): AachiBebjC?D?g? (wahrscheinlich gg) ist.
Vater: Rückverpaarung mit dem Vater der Mutter.
Wieso fragst du?

Interessant finde ich ist der unterschiedliche Charakter von den Kleinwiddern und den großen. Und bei den Mixen ist es eine Überraschung.
lg
Smokey
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey »

Ergänzung:
Die Behanglänge über die Krone gemessen beträgt 37cm.
lg
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

bei Schulter reagiere ich ein bißchen allergisch ;-) , die Antwort findest du hier http://www.kaninchenwissen.de/knowledge ... w.php?id=9 Ich könnte mir heute noch in den A.... beißen, dass es mir bei meinen grau-weißen Zwergwiddern nicht früher aufgefallen ist. Letztlich waren es in etwa drei Jahren über 30 Tiere, die eine mehr oder weniger starke Krümmung der Wirbelsäule aufwiesen und aus der Zucht entfernt wurden.

Ich habe vor über 15 Jahren Kleinwidder grau-weiß und Widder grau verpaart. Das Ergebnis war vielversprechend, zumindest für meine Zwecke, da ich den Behang, hier vor allem die Länge, bei den Kleinwiddern verbessern wollte. Manche der Tiere sahen Kleinwiddern schon sehr ähnlich, manche waren weder das eine noch das andere und der eine oder andere war nicht kleiner als ein großer Widder. 37 cm sind für einen Kleinwidder bereits zu lang, die Behanglänge sollte bei denen zwischen 30 und 36 cm betragen, für die großen ist es wiederum zu kurz, da liegt das Ideal jenseits der 40 cm. Der Rammler wird wohl nicht ganz das Gewicht und die Körperlänge eines großen Widders erreichen; andererseits, ich weiß ja nicht, wie alt er ist, also könnte sich noch was ändern. Deine Bemerkung bezüglich des starken Laufs lässt auf zumindest "größer" schließen.

Sallanderfärbige große Widder ginge einfach. Ich habe gerade irgendwo ein Inserat für große chinfarbige gesehen (Bazar von http://www.kaninchenzucht.de ??) und thüringerfärbige sieht man auf Widderclubschauen doch hin und wieder. In meinem Bekanntenkreis gibt's einen Züchter, der sie als Kleinwidder im Stall sitzen hat.

Bezüglich bj, ich habe gefragt, da ich bereits ähnliche Tiere mit einem hohen Anteil an gelber Farbe und wenigen schwarzen Punkten im Stall hatte. Bei mir waren es vor allem Zwergrexe; gelbe und thüringerfarbige fielen bei mir aus dalmatiner dreifärbigen. Außerdem finde ich bj immer wieder interessant, ich mache bei der Neuzüchtung "Zwerg-Rex japanerfarbig" mit.

MfG NiceDay
Smokey
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey »

Hallo,

danke für den Tipp. Ich denke nicht dass es diese Missbildung ist, aber ich werde es auf jeden Fall im Auge behalten.

Der Rammler ist momentan 6 Monate alt. Da ich nur Futter verwende von dem sie langsam wachsen (Stroh, Heu, Gras, Äpfel,... und ganz wenig Körner als "Leckerli") bin ich mir ziemlich sicher dass er noch einiges an Größe zulegen wird, aber sicher nicht DER große Widder wird. Bzgl. der Ohren: ja, zu lang für Kleinw, zu kurz für Widder (einstweilen, weiß nicht ob die auch noch wachsen). Ich hab keinen Stress um auf die Größe der Widder zurück zu kommen. Und ich denk mal dass die Ohrlänge ja dann auch wieder "mitwächst" (obwohl ich persönlich sogar die kleineren Ohren von der Skala viel ansprechender find) . Ich hab weder Ausstellungen noch sonstwie einen Druck. Einen schönen Thüringer werd ich mir dazu nehmen wenn ich mit meinen nicht mehr weiterkomme (weil sonst zuviel Inzucht; 1-2x rückverpaaren aber über mehr trau ich mich nicht drüber). Chin lasse ich, habe ich zwar überlegt aber bin zu dem Entschluss gekommen, dass mir thüringerfärbige lieber sind.
Rein theoretisch ginge alles einfach. Wenn man die Stallkapazitäten hat und die richtigen Ausgangstiere... Aber wie gesagt, ich habe mir das Ziel gesetzt mit denen die ich habe soweit als möglich zu kommen. Sie sind nicht optimal dafür (weder farblich noch vom Exterieur) aber mir gehts ja nicht darum einen Preis zu gewinnen sondern nur ob ich meine selbst gesteckten Ziele erreiche.

Bzgl. bj: ich habe eine Häsin die ein Mix ist aus Kleinwidder rhön x Widder blau. Sie ist gelb ohne irgendwas schwarzem. Ich denke dass die Kleinwidder rhön Häsin nicht reinerbig rhön war, da ich noch nie sonst ein Tier dabei hatte das nur gelb war. Aber die Häsin mit einem Rhön verpaart hat wunderschön gefärbte (mit viel schwarz) Jungtiere gegeben. Es waren sowohl rhön als auch japaner dabei (obwohl halt dann auch elster dabei waren und japaner die eher als rhön durchgehen von der Zeichnung her, außer halt in weiß). Denke zwar nach was ich daraus schließen kann, aber wahrscheinlich noch nicht viel, weil ich erst einen Wurf mit ihr gemacht habe.

2 Fragen die ich noch habe:
"Krone fast im Genick tragen" - Ich kann mir darunter nichts vorstellen, was da gemeint ist. Ist das bei diesem Rammler (soweit du das auf diesen Fotos beurteilen kannst) also nicht der Fall oder doch? (Hättest du da ein Foto dazu?)
Weißt du wann die Kleinwidder / großen Widder ihre Größer erreicht haben?

glg
Xaya
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Xaya »

Hier hast du ein "schönes" Beispiel von "slipped crown" - wirklich im Genick! Bei einem Holland Lop:

Bild
Smokey
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey »

Hallo,

ah so, na die ist wirklich im Genick. Also das ist dann schon ziemlich eindeutig zu erkennen...
Ich hab da gerätselt bei meine Kaninchen ob da eines dabei ist und da war der Rammler der am ehesten dafür in Frage kam...
Aber es wird schon auch Fälle geben die nicht so eindeutig sind oder? Es ist kein Gendefekt oder schon?
Wos ois gibt?!?

Kann mir jemand sagen wann UNGEFÄHR die KW und die DW ihre erwachsene Größe erreicht haben (ich weiß schon dass es ein wenig Abweichungen gibt bzgl. Fütterung, etc.)?

lg
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

ich habe gestern von einem Bekannten zwei Widder in schwarz bei der Widderclubschau in Neuenkirchen übernommen - mehr als 2.000 davon in allen Rassen und Farbenschlägen - die im April geboren sind und mittlerweile um die sechs Kilo wiegen. Bei meinen Kleinwiddern in grau-weiß erreichten manche die drei Kilo innerhalb von sechs Monaten, andere waren frohwüchsiger und gingen an die 3,50 kg, einige sogar darüber, und einzelne erreichten nie die drei.

MfG NiceDay
Smokey-gast

Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey-gast »

Hallo,

danke für die Antwort.
Ganz klar ist mir allerdings noch nicht wann sie ihre Endgröße erreicht haben.
Stimmt es dass die DW bei der Ausstellung schon vom 12. des Vorjahres sein dürfen?
Wenn die mit 6 Monaten 6kg wiegen wieviel haben die dann Endgewicht?

Die Widder erreichen ja gewichtsmäßig ab 5,5kg die volle Punkteanzahl (fürs Gewicht). Ich hab den Eindruck dass viele Vereinszüchter (der DW) so Riesenviecher züchten wollen. Stimmt mein Eindruck und wenn ja gibt es dafür einen plausiblen Grund?

@niceday: Welche Unterschiede sind das zwischen Kleinwidder und Widdern die du angesprochen hast?

lg
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hi,

da das Zuchtjahr im Oktober beginnt, können auch Tiere zur Schau gestellt werden, die im Vorjahr geboren wurden; in D sind diese an der vorgestellten "0" zu erkennen. Bei einem derzeitigen Gewicht von 6 kg können die schon über 7 kg gehen.

Riesenviecher wollen nicht nur die Widderzüchter, sondern auch die Riesenzüchter. Ein Widder unter 6,50 kg und ein Riese unter 8,0 kg sind wohl kein Widder oder kein Riese. Warum das so ist, kann ich dir nicht sagen, vermutlich eine Frage der Anschauung, eine Diskussion ist auf jeden Fall überflüssig - es nützt nichts - und reine Zeitverschwendung (aus Erfahrung ;-) ). Das einzige was dem Thema Grenzen setzt ist ME, da wurde und wird einigen vor Augen geführt, dass Masse nicht immer Klasse ist.

Bei den Widdern sah man auf Ausstellungen sehr oft Zuchtgruppen, die nur aus Rammlern bestanden. Die Häsinnen blieben wohlweislich zu Hause, weil das Brustfell derart lose und die Wamme so stark ausgeprägt war, dass man sie leicht als Stolperfalle bezeichnen hätte können. Mittlerweile sieht man auch Häsinnen mit ansprechenden Körperformen. Bei den Kleinwiddern ist's ähnlich, aber nicht so schlimm, wobei die Wamme nach wie vor als Qualitätsmerkmal für die Aufzuchtleistung der Häsin herhalten muss. Zwergwidder müssen wammenfrei sein.

MfG NiceDay
Smokey-gast

Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey-gast »

Hallo,

aha, also nicht wirklich ein plausibler Grund.
Um die 7 kg find ich eh auch super.
Was bitte ist ME? Mukoide Enteritis? Wenn ja was hat das mit der Masse zu tun?

Welche Unterschiede sind das zwischen Kleinwidder und Widdern die du angesprochen hast?
(Ist das mit den Wammen die Antwort auf die Frage? Oder gibt es da andere Unterschiede auch noch?)

lg
Xaya
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Xaya »

ich glaub mit ME meint sie "meines Erachtens" :-)
NiceDay
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Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von NiceDay »

Hallo,

die "sie" ist ein "er", aber das ist nicht das erste Mal, also was soll's! ;-)

Ich meinte mukoide Enteritis. Wenn ich vom Wildkaninchen und einem durchschnittlichen Gewicht von 2,0 kg ausgehe und heute Riesen sehe, die über 9 kg wiegen, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich die inneren Organe bzw. die Verdauungsorgane (Magen, Darm, Blinddarm etc.) im Laufe der Domestikation im selben Umfang vergrößert haben wie die Tiere insgesamt gewachsen sind. Aufgrund der Größe ergibt sich weiters das Problem, dass die Tiere ihren Nährstoffbedarf nur decken können, wenn ihnen hochwertiges Futter gereicht wird. Die von den Züchtern gewünschten Gewichte lassen sich in der kurzen Zeit nun mal nicht mit Heu und Grünem erreichen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Riesen zum Schlingen neigen. D.h. dem Bestreben nach höher, weiter, schwerer sind natürliche Grenzen gesetzt und die hat man bei den Großrassen mittlerweile erreicht. ME war und ist ein Thema. Entgegengesteuert wird mit neuen Ansätzen bei der Fütterung wie z.B. strukturiertem Futter oder Pellets mit einem niedrigerem Vermahlungsgrad, die sich von den bisher gewohnten bereits vom Aussehen unterscheiden. Beim Halter oder jenen, die mit ihren Tieren nur wenige oder keine Ausstellungen besuchen, spielt das eine untergeordnete Rolle, hier ist Druck die Tiere zu einem bestimmten Zeitpunkt auf Gewicht zu haben, nicht vorhanden.

MfG NiceDay (= Manfred)
Smokey-gast

Re: Typischer Widderkopf ab welchem Alter?

Beitrag von Smokey-gast »

Hallo,

ja das meiste denke ich mir auch so.
Warum Magen, Darm,... nicht in entsprechender Größe mitwachsen können, sollten,... versteh ich nicht, aber da hab ich auch zu wenig Einblick ob es so ist oder nicht.
Hier noch meine Frage:
Welche Unterschiede sind das zwischen Kleinwidder und Widdern die du angesprochen hast?

Niceday, kannst du mal bitte in dieses Thema "Verkrümmung der Wirbelsäule" (http://www.kaninchenwissen.de/viewtopic.php?f=9&t=106) schauen? Kannst du meine Fragen beantworten?

glg
Antworten