[KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:-) :D ;-) :o :? :angel: :| :P :( :x :roll: :oops: :x: :stop: :idea: :?: :!: :arrow: :arrowd: :arrowl: :arrowu: :-(

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Wenn du eine Datei oder mehrere Dateien anhängen möchtest, gib die Details unten ein.

Maximale Dateigröße pro Anhang: 50 KiB.

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Hermann » 23. Mär 2013 23:13

Brennesseln sind eine gute Sache, wenn das Wetter nicht mitspiel etwas schwierig zu trocknen. Auch das Herstellen von Laubheu ist empfehlenswert.

Viele Grüße Hermann

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Xaya » 23. Mär 2013 01:32

Ich hab immer Brennnesseln für den Winter getrocknet und meine Kaninchen haben sie geliebt. Besonders hab ichs an die säugenden Häsinnen verfüttert.

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Smokey » 22. Mär 2013 20:13

Hallo,

Ich habe in irgendeinem alten Kaninchenheft etwas über Fütterung gelesen (ich find es leider nicht und kann daher nicht genau die Quelle angeben, werde es aber nachholen sobald ich es finde). Da hat man früher doch glatt extra für Kaninchen Brennessel und Disteln für den Winter getrocknet. Ich denke doch dass es hier her passt. Brennesseln wurden ja schon genannt, bei Disteln wird es ähnlich sein mit dem Ligningehalt. Das ist eine Vermutung von mir.

Ich persönlich glaube dass wir noch lange nicht alle Wechselwirkungen begriffen haben die sich so ergeben beim Verzehr von Futter bzw. Essen. Ich weiß nur von der menschlichen Ernährung dass Nahrungsmittel oft z.B. Säuren, etc. enthalten die für die Aufnahme von z.B. Vitaminen in demselben Nahrungsmittel notwendig sind. Bei "Nachbaunahrung" wird das oft vernachlässigt. Oder es ist eben noch gar nicht bekannt.

lg

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Karl Schwab » 1. Jun 2008 12:44

Für diejenigen, die in Botanik nicht so bewandert sind, ein Ausschnitt, damit deutlich wird, daß kleine Ursachen große Wirkung haben können.
Der tschechoslowakische Biologe Karel Slama, ein Spezialist für Feuerwanzen, wurde von einem Kollegen aus den USA an die Harvard-Universität eingeladen. In den Vereinigten Staaten angekommen, wollte Slama wie gewohnt Feuerwanzen züchten. Doch was er auch versuchte: die Tiere entwickelten sich nicht wie sonst. Von den 1215 Feuerwanzen, die Slama aus seiner Heimat mitgebracht hatte, wurde nur ein Tier erwachsen. Alle anderen blieben Larven. Erst nach längerer Zeit stellte sich heraus, was den Entwicklungsstopp verursacht hatte: Das Filterpapier war schuld, mit dem der Biologe die Schalen für seine Larven ausgelegt hatte.
Slama hatte die Marke gewechselt, als er von Europa in die USA umzog. Statt mit britischem Whatman-Papier hatte er seine Schalen mit amerikanischen Zellstofftüchern ausgelegt. Und das war nicht so belanglos, wie er angenommen hatte. In den Vereinigten Staaten wird Papier nämlich, anders als in Europa, zum großen Teil aus dem Holz der Balsamtanne hergestellt. Es stellte sich heraus, dass dieser Baum ein Hormon produziert, das das Wachstum der Feuerwanzenlarven hemmt. Es wird in den Zellstofffabriken nicht zerstört. Amerikanische Zeitungen enthalten also ein natürliches Insektizid, europäische und japanische nach dem heutigen Stand des Wissens nicht. Außer der Balsamtanne und einigen anderen Nadelbäumen stellen zum Beispiel auch viele Farne und die Eibe Insektenhormone her.

Nobody is perfect
Wir können die Pflanzen also beglückwünschen. Sie sind raffinierter als unsere Chemiefabriken. Mit den unglaublichsten biochemischen Tricks schützen sie sich davor, in Grund und Boden geknabbert zu werden. Aber was ist mit den Pflanzenfressern? Warum können sie existieren, wenn doch ihr Futter sein Bestes tut, um unverdaulich zu sein? ............
Zitat aus:
Sonnenfresser
Wie Pflanzen leben
Susanne Paulsen
rororo-Verlag

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Karl Schwab » 12. Mai 2008 20:32

Die Erfahrung und die Ergebnisse beim INRA zeigen eindeutig in dieselbe Richtung. Auf diese Erfahrungswerte habe ich vor Jahren schon Willy Schopf bei seiner Umfrage zur ME aufmerksam gemacht.

Und was sagen/raten wir den Wohnungshaltern von Kaninchen und den Züchtern und Mästern auf einstreuloser Rosthaltung?

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Hermann » 9. Mai 2008 13:53

Im RKZ-forum habe ich einem Beitrag folgendes angemerkt: Ich brauche in der Woche 2 Bund Heu und 1 Bund Stroh nur zum Füttern. Das sind über dem Daumen gerechnet 1 kg Rauhfutter pro Tier und Woche aus dieser Futterdarreichung. http://www.rkz-forum.com/forum/index.ph ... eadID=1847
Wenn das Kaninchen pro Tag 5 g Lignin bekommen soll, und meine Kaninchen in 7 Tagen 1 kg Stroh fressen, ( 25 Gew. % Lignin = 250 g ), dann wird ca. 30 g Lignin pro Tag gefressen.
Ich gehe davon aus, dass ich da richtig liege. So liegt die Aufnahme von Lignin weit über der Empfehlung. Vorausgesetzt ich füttere Heu und Stroh zur freien Verfügung. Dieses Futtermittel ist zur Zeit noch sehr günstig zu bekommen.

viele Grüße Hermann

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Karl Schwab » 9. Mai 2008 08:39

Hier
http://www.kelloggs.de/ernaehrungsforum ... stoffe.pdf
finden sich lesenswerte Hinweise auf die Wirkung des Lignins bei der Verdauung. Allerdings nur auf den menschl. Stoffwechsel bezogen.

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Karl Schwab » 6. Mai 2008 11:29

Lignin oder Holzstoff, wie er mit dem deutschen Begriff bezeichnet wird, ist ein immer noch weitgehend unbekanntes Makromolekül, das von den Pflanzen in den verholzten Teilen eingelagert wird, um diese Pflanzenteile auf lange Zeit zu sichern und der Pflanze die notwendige Stabilität zu gewährleisten. Erst mit der "Erfindung" des Lignins ist es möglich geworden, dass langlebige höherwachsende Pflanzen sich entwickeln.

Lignin wirkt antibakteriell und dient der Pflanze als Konservierungsstoff. Daher kommt es insbesondere in langlebigen Holzpflanzen vor. Bei Nadelbäumen bis zu 35 %, bei Laubbäumen liegt der Wert zwischen 15 und 25 %. In Nußschalen und in der Schale beim Kern des Steinobstes steigt er noch viel stärker an. Auch beim trockenen Stroh liegt der Gehalt bei etwa 25 %.

Für grüne Pflanzen liegen mir sehr wenige Inhaltsangaben vor, sie liegen aber alle unter 5 %. Ist eigentlich auch naheliegend, da hier sichtbar wenig Lignin eingelagert wird.

In dem erwähnten Artikel wird eine Lignin-Menge von täglich 5 - 7 g bei wachsenden Kaninchen empfohlen. Da sehe ich allerdings das Hauptproblem bei einer althergebrachten Fütterung. Meine Kaninchen fressen so gut wie kein Holz, nur die Blätter, Knospen und die Rinde und in den grünen Pflanzenteilen die hpts. gefressen werden dürfte nicht genügend enthalten sein. Nach den Ergebnissen am INRA soll der Ligningehalt bei der Füttterung nicht weit über 5 % liegen, aber um sich positiv auf die Darmgesundheit auszuwirken auch nicht deutlich unter 5 %.

Re: [KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von Hermann » 30. Apr 2008 22:04

Diesen Beitrag habe ich dazu gefunden: http://www.biosicherheit.de/de/lexikon/168.lignin.html
Lignin

organischer Stoff, der in die pflanzliche Zellwand eingelagert wird und dadurch die Verholzung der Zelle bewirkt .
Lignin ist eine dreidimensional vernetzte, aromatische Kohlenwasserstoff-Verbindung. Es ist in der Zellwand von verholzten Pflanzen wie Gräsern, Stauden, Sträuchern und Bäumen eingelagert und dient dort als Festigungselement. Neben der Zelluose ist Lignin der häufigste organische Stoff der Erde.
Bei der Papierherstellung ist Lignin unerwünscht, weil es zur Vergilbung beiträgt. Deshalb wird es chemisch entfernt und findet dann Verwendung in anderen Einsatzbereichen etwa als Brennstoff, als Bindemittel in der Viehfutter- und Klebstoffindustrie oder auch als Grundsubstanz für den Aromastoff Vanillin.
In Futtermitteln hat Lignin unterschiedliche Wirkung auf Nutztiere: So verdauen Rinder Lignin gut, Hühner hingegen sehr schlecht.
In Lebensmitteln zählt Lignin zu den Ballaststoffen. Es wird vermutet, dass es Karzinogene und andere schädliche Substanzen binden kann und damit unschädlich macht.
Wenn Rinder Lignin gut verdauen, kann es ähnlich bei Kaninchen sein. Wir sehen es daran, dass Kaninchen aus Heu und Stroh Proteine erzeugen können.

[KaWi] Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

von KaWi » 29. Apr 2008 16:54

Kategorie: Fütterung
Artikelname: Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins
Beschreibung:
Typ: Info
Autor: H. Schmitt

:arrow: Artikel lesen

Nach oben