Hallo Leute,
Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit dem Design von Kaninchenställen beschäftigt, unzählige Bilder, Forenbeiträge, Gesetzestexte und Ratschläge ausgewertet und versucht, einen möglichst idealen Kaninchenstall zu entwerfen, der den Ansprüchen eines Züchters mit gleichzeitiger Beachtung des Tierwohls gerecht wird. Sprich möglichst viele Tiere auf kleinem Raum, aber möglichst viel Platz für die Tiere. Noch habe ich kein Modell gebaut und meine Tiere reingesetzt. Ich würde mich aber freuen, von euch weitere Verbesserungsvorschläge zu erhalten. Was könnte verbessert werden? Welche Masse sollten verändert werden? Was findet ihr nicht so ideal? Vielen Dank im Voraus!
Das Grundprinzip meines Stallsystems sind grosse Innenbuchten mit ständig zugänglichen Ausläufen für möglichst alle Tiere. Jede Innenbucht besitzt einen Rückzugsbereich, eine erhöhte Ebene und eine Nestbox. Der Rückzugsbereich und die Nestbox sind halb so hoch wie der Rest der Bucht.
Zwei Buchten können über die Türen zur Nestbox problemlos miteinander verbunden werden. Der Stall ist so angelegt, dass an der Stelle der Nestboxen auch ein "Treppenhaus" eingebaut werden könnte, um einer Tiergruppe einen sehr grossen Wohnbereich auf mehreren Ebenen zu gestatten. Gruppenhaltung ist bei diesem Stall nicht nur möglich, sondern eine der Grundideen.
Die erhöhte Ebene und der Rückzugsbereich werden von einem herausnehmbaren Element gebildet, welches separat gereinigt und bei Bedarf ersetzt werden kann.
Jede Bucht verfügt inkl. erhöhter Ebene und Nestbox über 1,45m2 Fläche. Masse 70*107*55 + Nestbox 70*37*26.
Alternativ könnten Nestbox und Rückzug etwas verkleinert werden (25 statt 35), was zu einer Fläche von 1,12m2 führen und die Gebäudefläche deutlich reduzieren würde. Das Tier selbst wird wohl durch kleinere Rückzugsbereiche kaum beeinträchtigt, wenn es gleichzeitig einen grossen Auslauf hat.
2 von 3 Buchten haben einen ständigen Auslauf, die oberste Ebene aber nicht. Dort könnten an der Aussenwand Sonnenbalkone angebracht werden, wo die Tiere frische Luft und Sonne erhalten, wenn auch keine Bewegungsfreiheit.
Die Ausläufe sind vom Gebäudeinneren zugänglich und garantieren so grösstmöglichen Komfort. Wichtig ist mir ausserdem, dass nicht mit den Schuhen Mist von einem in den anderen Auslauf getragen wird, dies wird beim vorliegenden Design kaum geschehen. Gefüttert usw. wird vom Gebäudeinnern her in den Buchten, die Ausläufe werden nur wenn nötig betreten. Das Einfangen der Tiere wird durch die Türen und das Design der Buchten möglichst einfach gehalten, trotz grosser Fläche und hoher Strukturierung.
Die Zugänge zu den Ausläufen können auch mit einer Klappe gegen Kälte und Zug geschützt oder durch Türen zeitweise ganz verschlossen werden. Die Ausläufe sind für Dauerbenutzung mannshoch eingezäunt und überdeckt, könnten aber auch niedriger und unbedeckt gestaltet werden, wenn nachts die Zugänge geschlossen werden (grosser Mehraufwand!).
Als Untergrund für die Ausläufe plane ich eingelassene Rasengittersteine, die mit versch. Materialien bedeckt werden können (Erdreich, Sand, Schnitzel, Steinplatten, gar nichts. Das geeignete Material wird sich mit der Zeit herausstellen. An Keimbelastung denken!).
Die Ausläufe haben folgende Masse:
a) 1,28m auf die gewünschte/verfügbare Länge Xm
b) 76cm auf (Xm+74cm).
c) die Ausläufe an drei bis vier Eckpunkten sind mindestens doppelt so gross, je nach Gebäudedesign.
In meinem Beispiel mit x=1,34cm ergibt dies Auslaufflächen von
a) 1,59m2
b) 1,52m2
c) 4,09m2
Die Gebäudefläche für 4*6=24 Buchten beträgt 30m2, mit Ausläufen entsprechend dem obigen Beispiel 65m2.
Das Grunddesign des Sechserstalles mit 4 Ausläufen kann natürlich auch unabhängig vom Gebäude verwirklicht werden.
Dieses Design wurde für Zwergrassen gemacht und übertrifft bei weitem sowohl Schweizer als auch Deutsche Mindestanforderungen.