von NiceDay » 10. Apr 2005 16:16
Tag!
Tja, die Überraschungen!! Die Inzucht hat Vor- und Nachteile. Bei den negativen Überraschungen handelt es sich meistens um rezessive genetische Defekte. Sollten solche zu Tage treten, würde ich die betreffenden Tiere (Vater und Mutter) nicht mehr zur Zucht einsetzen. Es macht auch wenig Sinn eines der beiden Tiere mit einem Partner zu verpaaren, der das rezessive Merkmal definitiv nicht trägt, wenn ich anschließend nicht bereit bin eine Reinerbigkeitsprüfung vorzunehmen.
Wo ein Nachteil, da auch ein Vorteil. Hätte ich die Tochter oder Enkelin nicht auf den Vater oder Großvater rückgepaart, hätte ich vermutlich nie erfahren, welche Eigenschaften in meinem Zuchtstamm vorhanden sind. Das rezessive Merkmal wäre unvermindert weitergegeben worden und hätte sich bei entsprechender Zuchtwahl, betrifft vor allem die Anzahl der Träger des verdeckten Merkmals, womöglich noch verstärkt.
Ein genetisch bedingter Defekt ist z.B. die Oberkieferverkürzung (Brachygnathia superior), oft auch als "Zahnfehlstellung", bezeichnet. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv ("verdeckt") mit unvollständiger Penetranz. Diese ist das eigentliche Problem, da die Kieferanomalie, obwohl die entsprechende Anlage vorhanden ist, nicht erkannt werden kann. Bei der Oberkieferverkürzung kann der Anteil der Tiere, die diesen Defekt nicht ausbilden, obwohl sie reinerbig für diese Anlange sind, rund 20 % betragen. Das heißt vor dir sitzt ein Kaninchen, dass aufgrund seiner genetischen Anlage eigentlich "lange Zähne" haben müsste, nur hat es die nicht. Und jetzt stell dir noch vor, was passiert, wenn du dieses scheinbar nicht betroffene Kaninchen zum Züchten verwendest!!
Ich nehme 'mal an, dass du die Zähne deiner Tiere kontrolliert hast. Diese sind einwandfrei. Wenn sie das nicht sind, lass es bleiben. Sollten die Vorfahren deiner Tiere mit derartigen Defekten behaftet gewesen sein, lass es bleiben. Sollten deine Tiere bzw. deren Vorfahren diesbezüglich keine Probleme gehabt haben, kannst du es versuchen. Eine Garantieerklärung wirst du jedoch nicht bekommen. Dazu wäre eine Genanalyse nötig. Das ist zwar möglich, aber zumindest bei Kaninchen nicht üblich. Ein Restrisiko bleibt immer.
Der Unterschied zwischen "Japaner" und "Rhön" ist nicht allzu groß. Der "Rhön" ist salopp ausgedrückt ein "gebleichter" Japaner. Das gelbe Pigment des Japaners wird beim "Rhön" durch den Chinchilla-Faktor verdrängt, übrig bleiben weiße und schwarze Felder. Da die Vorfahren bereits japaner- bzw- rhönfarbig waren, besteht durchaus die Möglichkeit, dass du auch wieder solche Tiere erhältst.
MfG
NiceDay
Tag!
Tja, die Überraschungen!! Die Inzucht hat Vor- und Nachteile. Bei den negativen Überraschungen handelt es sich meistens um rezessive genetische Defekte. Sollten solche zu Tage treten, würde ich die betreffenden Tiere (Vater [u]und[/u] Mutter) nicht mehr zur Zucht einsetzen. Es macht auch wenig Sinn eines der beiden Tiere mit einem Partner zu verpaaren, der das rezessive Merkmal definitiv nicht trägt, wenn ich anschließend nicht bereit bin eine Reinerbigkeitsprüfung vorzunehmen.
Wo ein Nachteil, da auch ein Vorteil. Hätte ich die Tochter oder Enkelin nicht auf den Vater oder Großvater rückgepaart, hätte ich vermutlich nie erfahren, welche Eigenschaften in meinem Zuchtstamm vorhanden sind. Das rezessive Merkmal wäre unvermindert weitergegeben worden und hätte sich bei entsprechender Zuchtwahl, betrifft vor allem die Anzahl der Träger des verdeckten Merkmals, womöglich noch verstärkt.
Ein genetisch bedingter Defekt ist z.B. die Oberkieferverkürzung (Brachygnathia superior), oft auch als "Zahnfehlstellung", bezeichnet. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv ("verdeckt") mit unvollständiger Penetranz. Diese ist das eigentliche Problem, da die Kieferanomalie, obwohl die entsprechende Anlage vorhanden ist, nicht erkannt werden kann. Bei der Oberkieferverkürzung kann der Anteil der Tiere, die diesen Defekt nicht ausbilden, obwohl sie reinerbig für diese Anlange sind, rund 20 % betragen. Das heißt vor dir sitzt ein Kaninchen, dass aufgrund seiner genetischen Anlage eigentlich "lange Zähne" haben müsste, nur hat es die nicht. Und jetzt stell dir noch vor, was passiert, wenn du dieses scheinbar nicht betroffene Kaninchen zum Züchten verwendest!!
Ich nehme 'mal an, dass du die Zähne deiner Tiere kontrolliert hast. Diese sind einwandfrei. Wenn sie das nicht sind, lass es bleiben. Sollten die Vorfahren deiner Tiere mit derartigen Defekten behaftet gewesen sein, lass es bleiben. Sollten deine Tiere bzw. deren Vorfahren diesbezüglich keine Probleme gehabt haben, kannst du es versuchen. Eine Garantieerklärung wirst du jedoch nicht bekommen. Dazu wäre eine Genanalyse nötig. Das ist zwar möglich, aber zumindest bei Kaninchen nicht üblich. Ein Restrisiko bleibt immer.
Der Unterschied zwischen "Japaner" und "Rhön" ist nicht allzu groß. Der "Rhön" ist salopp ausgedrückt ein "gebleichter" Japaner. Das gelbe Pigment des Japaners wird beim "Rhön" durch den Chinchilla-Faktor verdrängt, übrig bleiben weiße und schwarze Felder. Da die Vorfahren bereits japaner- bzw- rhönfarbig waren, besteht durchaus die Möglichkeit, dass du auch wieder solche Tiere erhältst.
MfG
NiceDay