In der ZDK-Lehrschrift 2004, Nr. 62, steht ein Artikel von Prof. Rudolph mit dem Titel "Neuzüchtungen aus der Sicht genetisch-züchterischer Aufgabenstellungen".
Er stellt z.B. fest, dass es verschiedene Definitionen gibt, was eine Rasse ist und dass die Einteilung in Rassen im Standard von 1997 einige "Seltsamkeiten" bei der Unterscheidung Rasse/Farbenschlag aufweist, teils einfach durch die Entstehungsgeschichte bedingt.
Unter den gegebenen Umständen ist somit die Konzentration auf die züchterische Konsolidierung einer Auswahl leistungsfähiger Rassen (und Farbschläge) vonnöten, wobei es darauf ankommt, nicht nur auf äußere Merkmale zu selektieren, sondern auch die Leistungseigenschaften zu berücksichtigen.
Er schließt mit folgender Zusammenfassung.
Generell ist festzustellen, dass die Zahl der Rassen für die deutsche Rassekaninchenzucht ausreicht. Durch die Anerkennung vieler Farbenschläge wird jedoch die Zuchtbasis eingeschränkt, da sich die züchterische Arbeit dann auf zahlreiche kleine Populationen konzentriert, was mit einem steigenden Inzuchtgrad verbunden ist. Als Folge ergibt sich dann eine zunehmende Homozygotie, die zu Inzuchtdepressionen sowie genetischen bedingten Defekten führen kann, Außerdem werden einige bewährte Rassen züchterisch vernachlässigt. Im Sinne der Erhaltung der Kaninchenrassen als genetische Ressourcen ist dies jedoch sehr bedenklich. Für die Neuzüchtung von Farbschlägen sollten somit nach wie vor Restriktionen angemahnt werden, wie von der ZDK-Standardkommission bereits verkündet wurde.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein klein wenig "Amerikanisierung" das Problem der Zersplitterung durchaus entschärfen könnte. Für die "Nichtamerikaner", dort ist eine Rasse über Form, Gewicht, Fellart usw. festgelegt, die verschiedenen Farben werden dann durcheinander gezüchtet. Es gibt also z.B. eine Rassebeschreibung für Satinangora, in welcher die zugelassenen Farben und die bei diesen zu beachtenden Dinge aufgezählt sind.
Außerdem gibt es Regeln, welche Farben zusammen "passen" und welche nicht.
Wenn man nun die Rassen ein wenig verallgemeinern würde, in dem man z.B: alle Wiener als eine Rasse definiert, welche in den Farben grau, scharz, blau, blaugrau und weiß zugelassen sind oder alle Riesen mit ihren Farben und Scheckungen und erlaubt, diese untereinander zu paaren, dann hätte man eine Wesentlich größere Gruppe von Tieren und Züchtern dieser Gruppe und eine größere Genvielfalt, wenn man ein fremdes Tier zum Einpaaren sucht.
Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass ein gestandener Züchter es unmöglich findet, in einem Wurf blaue und schwarze Tiere zu haben.
Man muss natürlich gut überlegen, welche Farben sich gegenseitig nicht beeinträchtigen und vielleicht ein paar Abstriche bei der Forderung von bestimmten Merkmalen bei bestimmten Farben macht. Wenn man die passenden Farben dann nicht nur empfiehlt sondern festlegt, so hätte man für jede Rasse einige wenige Farbgruppen statt vieler Farbschläge.
Thüringerfarbige Tiere mit Roten gemeinsam züchten, wäre z.B.schlecht, da die 1. viel Schwarz, die 2. mögl. wenig aufweisen sollen, aber z.B. Sallander (ist vielleicht keine deutsche Rasse) und Schwarzgranen würden gut zusammen passen.
Oder schwarze, blaue, braune und fehfarbige Lohkaninchen.
Oder Deilenaar/hasenfarbig, Japaner und rot (beide breite Zwischenfarbe=Breitbandgen)
Oder grau,blaugrau,schwarz,blau.
Oder alle einfarbigen (schwarz, havanna, blau, feh) und alle wildfarbigen (das selbe) in eine Gruppe.
Oder eine der obigen Farbgruppen als Holländer, evtl. gemeinsam mit Blauaugen.
Man muss ja nicht alle Farben zusammen werfen, wenn man es jeweils nur mit zweien täte, hätte man halb so viele, dafür aber größere Tiergruppen und die Vererbung bleibt überschaubar, da jeweils nur 1 Gen unterschiedl. Farben beteiligt ist.
So ganz nebenbei könnten auch die einfarbigen Tiere aus der Scheckenzucht problemlos ausgestellt werden (oder geht das jetzt schon?)
Ich bin gespannt auf eure Kommentare.
In der ZDK-Lehrschrift 2004, Nr. 62, steht ein Artikel von Prof. Rudolph mit dem Titel "Neuzüchtungen aus der Sicht genetisch-züchterischer Aufgabenstellungen".
Er stellt z.B. fest, dass es verschiedene Definitionen gibt, was eine Rasse ist und dass die Einteilung in Rassen im Standard von 1997 einige "Seltsamkeiten" bei der Unterscheidung Rasse/Farbenschlag aufweist, teils einfach durch die Entstehungsgeschichte bedingt.[quote]Unter den gegebenen Umständen ist somit die Konzentration auf die züchterische Konsolidierung einer Auswahl leistungsfähiger Rassen (und Farbschläge) vonnöten, wobei es darauf ankommt, nicht nur auf äußere Merkmale zu selektieren, sondern auch die Leistungseigenschaften zu berücksichtigen.[/quote]Er schließt mit folgender Zusammenfassung.[quote]Generell ist festzustellen, dass die Zahl der Rassen für die deutsche Rassekaninchenzucht ausreicht. Durch die Anerkennung vieler Farbenschläge wird jedoch die Zuchtbasis eingeschränkt, da sich die züchterische Arbeit dann auf zahlreiche kleine Populationen konzentriert, was mit einem steigenden Inzuchtgrad verbunden ist. Als Folge ergibt sich dann eine zunehmende Homozygotie, die zu Inzuchtdepressionen sowie genetischen bedingten Defekten führen kann, Außerdem werden einige bewährte Rassen züchterisch vernachlässigt. Im Sinne der Erhaltung der Kaninchenrassen als genetische Ressourcen ist dies jedoch sehr bedenklich. Für die Neuzüchtung von Farbschlägen sollten somit nach wie vor Restriktionen angemahnt werden, wie von der ZDK-Standardkommission bereits verkündet wurde.[/quote]Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein klein wenig "Amerikanisierung" das Problem der Zersplitterung durchaus entschärfen könnte. Für die "Nichtamerikaner", dort ist eine Rasse über Form, Gewicht, Fellart usw. festgelegt, die verschiedenen Farben werden dann durcheinander gezüchtet. Es gibt also z.B. eine Rassebeschreibung für Satinangora, in welcher die zugelassenen Farben und die bei diesen zu beachtenden Dinge aufgezählt sind.
Außerdem gibt es Regeln, welche Farben zusammen "passen" und welche nicht.
Wenn man nun die Rassen ein wenig verallgemeinern würde, in dem man z.B: alle Wiener als eine Rasse definiert, welche in den Farben grau, scharz, blau, blaugrau und weiß zugelassen sind oder alle Riesen mit ihren Farben und Scheckungen und erlaubt, diese untereinander zu paaren, dann hätte man eine Wesentlich größere Gruppe von Tieren und Züchtern dieser Gruppe und eine größere Genvielfalt, wenn man ein fremdes Tier zum Einpaaren sucht.
Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass ein gestandener Züchter es unmöglich findet, in einem Wurf blaue und schwarze Tiere zu haben.
Man muss natürlich gut überlegen, welche Farben sich gegenseitig nicht beeinträchtigen und vielleicht ein paar Abstriche bei der Forderung von bestimmten Merkmalen bei bestimmten Farben macht. Wenn man die passenden Farben dann nicht nur empfiehlt sondern festlegt, so hätte man für jede Rasse einige wenige Farbgruppen statt vieler Farbschläge.
Thüringerfarbige Tiere mit Roten gemeinsam züchten, wäre z.B.schlecht, da die 1. viel Schwarz, die 2. mögl. wenig aufweisen sollen, aber z.B. Sallander (ist vielleicht keine deutsche Rasse) und Schwarzgranen würden gut zusammen passen.
Oder schwarze, blaue, braune und fehfarbige Lohkaninchen.
Oder Deilenaar/hasenfarbig, Japaner und rot (beide breite Zwischenfarbe=Breitbandgen)
Oder grau,blaugrau,schwarz,blau.
Oder alle einfarbigen (schwarz, havanna, blau, feh) und alle wildfarbigen (das selbe) in eine Gruppe.
Oder eine der obigen Farbgruppen als Holländer, evtl. gemeinsam mit Blauaugen.
Man muss ja nicht alle Farben zusammen werfen, wenn man es jeweils nur mit zweien täte, hätte man halb so viele, dafür aber größere Tiergruppen und die Vererbung bleibt überschaubar, da jeweils nur 1 Gen unterschiedl. Farben beteiligt ist.
So ganz nebenbei könnten auch die einfarbigen Tiere aus der Scheckenzucht problemlos ausgestellt werden (oder geht das jetzt schon?)
Ich bin gespannt auf eure Kommentare.