von NiceDay » 25. Feb 2010 00:08
Hi,
die Untersuchung des Geschlechtsteils ist einfach, das ist bloß eine optische. Wenn die Häsin hitzig ist, dann ist die Vagina stärker durchblutet, leicht rötlich, bis zu violett und im Umfang vergrößert. Den Unterschied sieht man.
Eine Doppelträchtigkeit oder Superfötation ist bei Kaninchen (zwei Gebärmutter"hörner") grundsätzlich möglich. Ich züchte jetzt seit 1980 Kaninchen, sehr oft habe ich in der Zuchtsaison zwischen 20 und 30 Häsinnen eingesetzt, die bis zu 250 Junge brachten, eine Doppelträchtigkeit war nicht dabei. Ich halte das für ein eher seltenes Ereignis, aber es kann vorkommen. Ich führe die Häsinnen meistens nach 14 Tagen ein weiteres Mal dem Rammler zu. Ich habe das Glück, dass meine Tiere ihre Verhalten ändern. Daher ist es realtiv leicht festzustellen, ob sie trächtig sind oder nicht. Außerdem kann ich nach 14 Tagen meistens die Jungen bereits spüren. Der Zeitpunkt des Nachdeckens hängt nicht von der Verweildauer der Samenzelle in der Gebärmutter ab, sondern von der Verfügbarkeit befrüchtungsfähiger Eizellen. Da sind die Chancen 12 h nach dem ersten Deckakt relativ groß. Ich denke am besten fährt man, wenn man seine Tiere beobachtet und die Häsinnen dann zum Rammler bringt, wenn sie hitzig sind. Es wird zwar immer wieder behauptet Kaninchen hätten keinen Brunstzyklus, sondern wären dauerbrünstig, dem ist aber nicht so; siehe auch "Das große Buch vom Kaninchen". Der Nachteil liegt wohl daran dass es manchereiner zu eilig hat und es nicht erwarten kann. Da kann er oder sie noch immer versuchen durch bestimmte Futtermittel, durch einen Stallwechsel - Häsin in leeren Rammlerstall - etc. - die Brunst der Häsin auszulösen.
Bezüglich der Palpation - wenn du nichts spürst, kannst du davon ausgehen, dass die Häsin nicht trächtig ist. Ich würde es jedoch nicht übertreiben. Ich taste den Bauchraum nur kurz ab, wenn ich ein Junges spüre und mir sicher bin, dass es kein Kotkügelchen ist, lass' ich es. Meine Zwergwidder werfen im Schnitt vier Junge, der Höchstwert lag bei 11, der niedrigste bei einem aufgezogenen Jungtier. Das Geburtsgewicht betrug ca. 50 g. Ich habe mal in einer Zuchtsaison sämtliche Jungen gewogen, anhand der Gewichter die Milchleistung bestimmt und die Häsinnen dabei verglichen.
Bei der Scheinträchtigkeit halte ich mich an 19 bis 21 Tage und bringe die Häsin vorher nicht zum Rammler. Ich hatte schon öfter Häsinnen, die nach 14 Tagen ein Nest bauten und ich kann mich nicht erinnern, das eine davon mal getragen hätten, wenn ich sie zu diesem Zeitpunkt zum Rammler brachte. Der Wert ist übrigens auch aus dem Großen Buch vom Kaninchen, wenn ich mich recht erinnere. Nach 21 Tagen hat's eigentlich immer geklappt.
Mißglückte Deckakte kenn' ich. Ich hatte gerade gestern die Gelegenheit einen meiner Rammler dabei zu beobachten, wie er seine fortpflanzungsfähigen Samenzellen auf dem unteren Rücken der Häsin kurz oberhalb der Blume verteilte. Da ist die Wahrscheinlichkeit natürlich gering, dass es zu Nachwuchs kommt. Das war eindeutig Ziel verfehlt.
LG NiceDay
Hi,
die Untersuchung des Geschlechtsteils ist einfach, das ist bloß eine optische. Wenn die Häsin hitzig ist, dann ist die Vagina stärker durchblutet, leicht rötlich, bis zu violett und im Umfang vergrößert. Den Unterschied sieht man.
Eine Doppelträchtigkeit oder Superfötation ist bei Kaninchen (zwei Gebärmutter"hörner") grundsätzlich möglich. Ich züchte jetzt seit 1980 Kaninchen, sehr oft habe ich in der Zuchtsaison zwischen 20 und 30 Häsinnen eingesetzt, die bis zu 250 Junge brachten, eine Doppelträchtigkeit war nicht dabei. Ich halte das für ein eher seltenes Ereignis, aber es kann vorkommen. Ich führe die Häsinnen meistens nach 14 Tagen ein weiteres Mal dem Rammler zu. Ich habe das Glück, dass meine Tiere ihre Verhalten ändern. Daher ist es realtiv leicht festzustellen, ob sie trächtig sind oder nicht. Außerdem kann ich nach 14 Tagen meistens die Jungen bereits spüren. Der Zeitpunkt des Nachdeckens hängt nicht von der Verweildauer der Samenzelle in der Gebärmutter ab, sondern von der Verfügbarkeit befrüchtungsfähiger Eizellen. Da sind die Chancen 12 h nach dem ersten Deckakt relativ groß. Ich denke am besten fährt man, wenn man seine Tiere beobachtet und die Häsinnen dann zum Rammler bringt, wenn sie hitzig sind. Es wird zwar immer wieder behauptet Kaninchen hätten keinen Brunstzyklus, sondern wären dauerbrünstig, dem ist aber nicht so; siehe auch "Das große Buch vom Kaninchen". Der Nachteil liegt wohl daran dass es manchereiner zu eilig hat und es nicht erwarten kann. Da kann er oder sie noch immer versuchen durch bestimmte Futtermittel, durch einen Stallwechsel - Häsin in leeren Rammlerstall - etc. - die Brunst der Häsin auszulösen.
Bezüglich der Palpation - wenn du nichts spürst, kannst du davon ausgehen, dass die Häsin nicht trächtig ist. Ich würde es jedoch nicht übertreiben. Ich taste den Bauchraum nur kurz ab, wenn ich ein Junges spüre und mir sicher bin, dass es kein Kotkügelchen ist, lass' ich es. Meine Zwergwidder werfen im Schnitt vier Junge, der Höchstwert lag bei 11, der niedrigste bei einem aufgezogenen Jungtier. Das Geburtsgewicht betrug ca. 50 g. Ich habe mal in einer Zuchtsaison sämtliche Jungen gewogen, anhand der Gewichter die Milchleistung bestimmt und die Häsinnen dabei verglichen.
Bei der Scheinträchtigkeit halte ich mich an 19 bis 21 Tage und bringe die Häsin vorher nicht zum Rammler. Ich hatte schon öfter Häsinnen, die nach 14 Tagen ein Nest bauten und ich kann mich nicht erinnern, das eine davon mal getragen hätten, wenn ich sie zu diesem Zeitpunkt zum Rammler brachte. Der Wert ist übrigens auch aus dem Großen Buch vom Kaninchen, wenn ich mich recht erinnere. Nach 21 Tagen hat's eigentlich immer geklappt.
Mißglückte Deckakte kenn' ich. Ich hatte gerade gestern die Gelegenheit einen meiner Rammler dabei zu beobachten, wie er seine fortpflanzungsfähigen Samenzellen auf dem unteren Rücken der Häsin kurz oberhalb der Blume verteilte. Da ist die Wahrscheinlichkeit natürlich gering, dass es zu Nachwuchs kommt. Das war eindeutig Ziel verfehlt.
LG NiceDay