von NiceDay » 22. Mai 2009 10:14
Hi!
"Das theoretische Ergebnis sind ca. 3 Jungtiere: Davon eins winzig, reinerbig, schon tot oder sterbend. Ein weiteres sehr groß, reinerbig, Probleme bei der Geburt auslösend, oft dadurch tödlich verletzt, ebenso das Muttertier."
Sorry, das ist für mich nicht nachvollziehbar! Also, die nachfolgend dargestellten Daten stammen aus einem Bericht von Christian Schnecke "Zwergwuchs beim Kaninchen und seine Vererbung", erschienen in der Zeitschrift für Menschliche Vererbungs- und Konstitutionslehre im Springer-Verlag, Berlin 1941.
"Als Ergebnis der Betrachtung der einzelnen Familien kann gesagt werden, dass ein Einfluss der Mutter auf die Gestaltung des Zahlenverhältnisses der Normalen zu den Zwergen wegen der kleinen Wurfzahlen, die von den einzelnen Häsinnen vorliegen, nicht nachweisbar ist!" Die Würfgröße stellte sich wie folgt dar:
1 - 3 Junge 20 Würfe 34 Normale : 20 Zwerge
4 Junge 14 Würfe 37 Normale : 19 Zwerge
5 Junge 25 Würfe 86 Normale : 39 Zwerge
6 - 8 Junge 12 Würfe 52 Normale : 25 Zwerge
Insgesamt 71 Würfe 209 Normale : 104 Zwerge
Gezüchtet wurde nur mit Heterozygoten, da kein homozygoter Zwerg älter als höchstens 33 Tage wurde. Die durchschnittliche Würfgröße lag bei 4,4. Mehr schaffen meine Zwergwidder, die doch etwas größer sind auch nicht. Das heißt, man kann ohne weiteres - siehe oben - Zwerge züchten, die mehr als drei oder vier Junge bekommen. Es kommt auf den Stamm an. Dazu sollte ich die Tiere eben nicht nach Bewertungskarte, sondern nach Würfgröße, Wurfverhalten, Milchleistung etc. aussuchen. Ein weiterer Trugschluß, dem auch ich sehr lange aufgesessen bin, ist, dass das Zwergengen an die Körpergröße gekoppelt ist. Das ist ein Irrtum. Das Gen lässt sich problemlos auf andere Rassen übertragen, auch auf solche, die bei weitem größer sind.
Mich erinnert die Diskussion über die Zwerge an den Beitrag von Dr. Wieberneit von der Tierärztlichen Hochschule Hannover ("Tierzüchterische und tierschützerische Aspekte bei der Zucht von Punktschecken-Kaninchen"). Da war's ähnlich, Swenshorn wird da übrigens auch zitiert! Im Grunde stellt's sich's für mich so dar: Nix genaues weiß man, aber man reglementiert mal.
Zur Entstehung des Froschmauls etc. gibt's eine Arbeit von Suchalla über die Variabilität und Erblichkeit von Schädelmerkmalen bei Zwerg- und Riesenrassen, dargestellt an Hermelin- und Widderkaninchen und bezüglich des Zwergwuchs habe ich noch zwei weitere, sehr umfangreiche Arbeiten, die schon lange wieder in Vergessenheit geraten sind. Schlecht sind sie trotzdem nicht!
LG NiceDay
Hi!
"Das theoretische Ergebnis sind ca. 3 Jungtiere: Davon eins winzig, reinerbig, schon tot oder sterbend. Ein weiteres sehr groß, reinerbig, Probleme bei der Geburt auslösend, oft dadurch tödlich verletzt, ebenso das Muttertier."
Sorry, das ist für mich nicht nachvollziehbar! Also, die nachfolgend dargestellten Daten stammen aus einem Bericht von Christian Schnecke "Zwergwuchs beim Kaninchen und seine Vererbung", erschienen in der Zeitschrift für Menschliche Vererbungs- und Konstitutionslehre im Springer-Verlag, Berlin 1941.
"Als Ergebnis der Betrachtung der einzelnen Familien kann gesagt werden, dass ein Einfluss der Mutter auf die Gestaltung des Zahlenverhältnisses der Normalen zu den Zwergen wegen der kleinen Wurfzahlen, die von den einzelnen Häsinnen vorliegen, nicht nachweisbar ist!" Die Würfgröße stellte sich wie folgt dar:
1 - 3 Junge 20 Würfe 34 Normale : 20 Zwerge
4 Junge 14 Würfe 37 Normale : 19 Zwerge
5 Junge 25 Würfe 86 Normale : 39 Zwerge
6 - 8 Junge 12 Würfe 52 Normale : 25 Zwerge
Insgesamt 71 Würfe 209 Normale : 104 Zwerge
Gezüchtet wurde nur mit Heterozygoten, da kein homozygoter Zwerg älter als höchstens 33 Tage wurde. Die durchschnittliche Würfgröße lag bei 4,4. Mehr schaffen meine Zwergwidder, die doch etwas größer sind auch nicht. Das heißt, man kann ohne weiteres - siehe oben - Zwerge züchten, die mehr als drei oder vier Junge bekommen. Es kommt auf den Stamm an. Dazu sollte ich die Tiere eben nicht nach Bewertungskarte, sondern nach Würfgröße, Wurfverhalten, Milchleistung etc. aussuchen. Ein weiterer Trugschluß, dem auch ich sehr lange aufgesessen bin, ist, dass das Zwergengen an die Körpergröße gekoppelt ist. Das ist ein Irrtum. Das Gen lässt sich problemlos auf andere Rassen übertragen, auch auf solche, die bei weitem größer sind.
Mich erinnert die Diskussion über die Zwerge an den Beitrag von Dr. Wieberneit von der Tierärztlichen Hochschule Hannover ("Tierzüchterische und tierschützerische Aspekte bei der Zucht von Punktschecken-Kaninchen"). Da war's ähnlich, Swenshorn wird da übrigens auch zitiert! Im Grunde stellt's sich's für mich so dar: Nix genaues weiß man, aber man reglementiert mal.
Zur Entstehung des Froschmauls etc. gibt's eine Arbeit von Suchalla über die Variabilität und Erblichkeit von Schädelmerkmalen bei Zwerg- und Riesenrassen, dargestellt an Hermelin- und Widderkaninchen und bezüglich des Zwergwuchs habe ich noch zwei weitere, sehr umfangreiche Arbeiten, die schon lange wieder in Vergessenheit geraten sind. Schlecht sind sie trotzdem nicht!
LG NiceDay