von NiceDay » 9. Mai 2006 00:12
Tag!
Renate hat geschrieben:Ich habe folgende Verpaarung gemacht:
Chinchilla-Cashie-Häsin ( aus dunkelbraunmarder Mutter und Hellchinchilla Vater)
x Weissgrannen-Schwarz-Cashie-Rammler ( aus Weissgrannen-schwarz Vater und blue-otter Mutter.
Aus dieser Verpaarung sind 5 Babies geboren.
1x chinchilla, leider gestorben
1x schwarz mit blauen Augen
3x Weiss RE
Das Foto in "Marder und Siamesen" von Joachim Kapp (Schriftenreihe für Kaninchenzucht, Oertel + Spörer, 2003) ist übrigens in Farbe. Ich habe es gerade vor mir liegen. J. Kapp beschreibt die Deckfarbe als ein lichtes Blaugrau mit flockiger Schattierung, die jedoch im Vergleich zum Kleinchin nicht so kräftig in Erscheinung tritt. Nach den Seiten hin wird sie heller bis cremefarbig, in der Übergangszeit ist ein bräunlicher Schleier über der Deckfarbe erlaubt.
Die Bezeichnung "Chin-Marder" bzw. "Chinchilla-Marder" - siehe Kapp, Seite 74ff - ist etwas unglücklich, da der eigentliche Marder nichts anderes als einfarbiger, etwas hellerer Chinchilla ist. Nachtsheim erklärt dies in "Die genetischen Beziehungen zwischen Körper- und Augenfarbe beim Kaninchen", Sonderdruck aus dem Biologischen Zentralblatt, 53. Bd. Heft 1/2, 1933) wie folgt. Er bzw. Kosswig hätten den Marderfaktor am als neues Allel der Albinoserie beschrieben, hätten jedoch nach einem Tieraustausch mit W.E. Castle (USA) erkannt, dass es sich bei Castles Faktor für "pale chinchilla" und dem Marderfaktor um identische Faktoren handeln würde. Der Irrtum sei entstanden, da Castle vom wildfarbigen, chinchillaähnlichen Typ ausgegangen wäre, während sie mit dem nicht-wildfarbigen Typ, eben dem Marderkaninchen, begonnen hätten.
Bevor ich Nachtsheims oben erwähnte Arbeit in den Händen hielt, dachte ich immer der Genotyp "achiBCDg" wäre schwarz. Das ist jedoch nicht der Fall, da Nachtsheim diesen Typ zu meinem Erstaunen mit "dunkelsepia" beschreibt, die Farbe der Iris mit dunkelbraun angibt und die Pupille im Vergleich zum hetero- bzw. homozygoten Marder nicht "durchleuchtet". Ein bisher einmaliger "Ausrutscher" in meiner Zucht der Zwergwidder grau-weiß und chin-weiß ist daher mit anderen Augen zu betrachten. Erwähnen sollte ich vielleicht noch, dass ein Großteil meiner chin-weißen Zwergwidder von grau-weißen Zwergwiddern abstammt. Vor etwa drei Jahren war in einem der Würfe einer grau-weißen Häsin, die sich im Nachhinein als spalterbig in chin-weiß (A/achi und schwarz (G/g) herausstellte, ein Rammler zu finden, den ich nicht eindeutig zuordnen konnte, auf den die Beschreibung "dunkelsepia" jedoch bei weitem besser passte als "schwarz". Nur hatte dieses Tier weder blaue, noch blaugraue noch marmorierte Augen.
Beim schwarzen Kaninchen stört mich die Augenfarbe etwas, mir ist jedoch klar, dass manchen ein blaues Auge besser gefällt als ein braunes oder dunkelbraunes. Dabei sollte man dabei folgendes beachten. Dunkelchinchilla haben zum Teil blaugraue bzw. marmorierte Augen. Das blaue Auge könnte jedoch genauso durch die Kombination von Holländerfaktoren mit dem Weißen Wiener-Faktor - auch bei einfarbigen Tieren möglich - entstanden sein. Dann müsste berücksichtigt werden, dass es sich bei den drei weißen Tieren mit roten Augen um a) reine Albinos, b) "Weiße Wiener-Albinos" und c) "Weiße Wiener-Russen (= synthetische Albinos) handeln kann. Das einzige Tier, das ein "Chin-Marder" hätte sein können, wäre das chinfarbige gewesen.
MfG NiceDay
Tag!
[quote="Renate"]Ich habe folgende Verpaarung gemacht:
Chinchilla-Cashie-Häsin ( aus dunkelbraunmarder Mutter und Hellchinchilla Vater)
x Weissgrannen-Schwarz-Cashie-Rammler ( aus Weissgrannen-schwarz Vater und blue-otter Mutter.
Aus dieser Verpaarung sind 5 Babies geboren.
1x chinchilla, leider gestorben
1x schwarz mit blauen Augen
3x Weiss RE[/quote]
Das Foto in "Marder und Siamesen" von Joachim Kapp (Schriftenreihe für Kaninchenzucht, Oertel + Spörer, 2003) ist übrigens in Farbe. Ich habe es gerade vor mir liegen. J. Kapp beschreibt die Deckfarbe als ein lichtes Blaugrau mit flockiger Schattierung, die jedoch im Vergleich zum Kleinchin nicht so kräftig in Erscheinung tritt. Nach den Seiten hin wird sie heller bis cremefarbig, in der Übergangszeit ist ein bräunlicher Schleier über der Deckfarbe erlaubt.
Die Bezeichnung "Chin-Marder" bzw. "Chinchilla-Marder" - siehe Kapp, Seite 74ff - ist etwas unglücklich, da der eigentliche Marder nichts anderes als einfarbiger, etwas hellerer Chinchilla ist. Nachtsheim erklärt dies in "Die genetischen Beziehungen zwischen Körper- und Augenfarbe beim Kaninchen", Sonderdruck aus dem Biologischen Zentralblatt, 53. Bd. Heft 1/2, 1933) wie folgt. Er bzw. Kosswig hätten den Marderfaktor am als neues Allel der Albinoserie beschrieben, hätten jedoch nach einem Tieraustausch mit W.E. Castle (USA) erkannt, dass es sich bei Castles Faktor für "pale chinchilla" und dem Marderfaktor um identische Faktoren handeln würde. Der Irrtum sei entstanden, da Castle vom wildfarbigen, chinchillaähnlichen Typ ausgegangen wäre, während sie mit dem nicht-wildfarbigen Typ, eben dem Marderkaninchen, begonnen hätten.
Bevor ich Nachtsheims oben erwähnte Arbeit in den Händen hielt, dachte ich immer der Genotyp "achiBCDg" wäre schwarz. Das ist jedoch nicht der Fall, da Nachtsheim diesen Typ zu meinem Erstaunen mit "dunkelsepia" beschreibt, die Farbe der Iris mit dunkelbraun angibt und die Pupille im Vergleich zum hetero- bzw. homozygoten Marder nicht "durchleuchtet". Ein bisher einmaliger "Ausrutscher" in meiner Zucht der Zwergwidder grau-weiß und chin-weiß ist daher mit anderen Augen zu betrachten. Erwähnen sollte ich vielleicht noch, dass ein Großteil meiner chin-weißen Zwergwidder von grau-weißen Zwergwiddern abstammt. Vor etwa drei Jahren war in einem der Würfe einer grau-weißen Häsin, die sich im Nachhinein als spalterbig in chin-weiß (A/achi und schwarz (G/g) herausstellte, ein Rammler zu finden, den ich nicht eindeutig zuordnen konnte, auf den die Beschreibung "dunkelsepia" jedoch bei weitem besser passte als "schwarz". Nur hatte dieses Tier weder blaue, noch blaugraue noch marmorierte Augen.
Beim schwarzen Kaninchen stört mich die Augenfarbe etwas, mir ist jedoch klar, dass manchen ein blaues Auge besser gefällt als ein braunes oder dunkelbraunes. Dabei sollte man dabei folgendes beachten. Dunkelchinchilla haben zum Teil blaugraue bzw. marmorierte Augen. Das blaue Auge könnte jedoch genauso durch die Kombination von Holländerfaktoren mit dem Weißen Wiener-Faktor - auch bei einfarbigen Tieren möglich - entstanden sein. Dann müsste berücksichtigt werden, dass es sich bei den drei weißen Tieren mit roten Augen um a) reine Albinos, b) "Weiße Wiener-Albinos" und c) "Weiße Wiener-Russen (= synthetische Albinos) handeln kann. Das einzige Tier, das ein "Chin-Marder" hätte sein können, wäre das chinfarbige gewesen.
MfG NiceDay