Erbformel Thüringer

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von waldfee » 1. Sep 2005 12:16

Die bei den Rassen und Kaninchenkinder etc. ... sind übrigens auch weg ...

LG
Nicole

von waldfee » 1. Sep 2005 12:14

Jahhhh ... jetzt kann ich sie sehen jippieh .... danke !

LG
Nicole

von reh » 1. Sep 2005 11:54

Hm, wo die wohl hin verschwunden sind :?

Ich hab sie nochmal hochgeladen.

von waldfee » 1. Sep 2005 11:22

Hi Nice Day,

Ich mache mal einen neuen Third dazu auf ;).

@ Reh: Ja das mit den Fotos wäre toll !!!

Ich habe schon bei Rassen in der Galerie geschaut, aber da sind keine Fotos zu sehen ... nur Text.

LG
Nicole

von reh » 1. Sep 2005 07:37

Na da siehste mal NiceDay, ich habe bei den Mäusen auch gleich an dich gedacht ;-)

Ihr dürft (und sollt) das ruhig hier im Forum diskutieren (wenn auch vielleicht in einem extra Thema), vielleicht fällt ja was interessantes für die Kaninchen dabei ab.
eine Person, die mir helfen kann, die einzelnen Mutationen den entsprechenden Farben zuzuordnen
Ich glaube, das geht waldfee mit den Kaninchen genauso.

Zu diesem Zweck wollte ich ja mal eine Fotogalerie füllen, aber es fehlt mir an Farbbeispielfotos. (Wer welche hat, immer her damit, im Fotoalbum gibt es für diesen Zweck einen Bereich Farben. Wer Fotos hat und den Gencode nicht weiß, trotzdem her damit, den können wir dann ja mit vereinten Kräften raten ;-)

von NiceDay » 1. Sep 2005 00:04

Hallo!

Super - endlich jemand, der sich bei Farbmäusen auskennt!

Ich habe bei Mäusen in der Farbe blau ein "kleines" Problem. Hier scheint es mehrere Genotypen zu geben, die allesamt zum selben Phänotyp führen. In der mir zugänglichen Literatur werden die Gene als "dilute", "leaden", "ashen" und "slaty" bezeichnet. Ich denke "dilute" wird bei Züchtern von Farbmäusen bekannt sein, bei "leaden", "ashen" und "slaty" bin ich mir nicht sicher. Außerdem habe ich vor längerem in einem alten Standard aus den Niederlanden den Hinweis entdeckt, dass die Augen bei blauen Farbmäusen immer dunkelblau sind, taubengraue jedoch rote Augen haben. Damit käme zu den oben erwähnten Mutationen eine dazu. Wenn ich jetzt aber in Betracht ziehe, dass eine mir als "pink-eyed dilution" bekannte Mutation ebenfalls zu einer "verdünnten" Pigmentierung führt, wird die Aufzählung noch länger. Oder handelt es sich bei der "taubengrauen" Maus mit roten Augen eben um diese?

Ich kenne bei der Maus zwar zahlreiche Mutationen, vor allem deren molekulare Ursachen, die meisten habe ich jedoch nicht in natura gesehen. Ich suche daher ein Nachschlagwerk über Farbmäuse, welches neben der Farbbeschreibung auch die Farbformel enthält oder eine Person, die mir helfen kann, die einzelnen Mutationen den entsprechenden Farben zuzuordnen.

Ah, und noch etwas - was sind z.B. Schimmelmäuse?

MfG NiceDay

von waldfee » 31. Aug 2005 21:00

Ja Ay hat einen Lethalfaktor.

Was die Kaninchenverparrung betrifft ... ist ja noch gemeiner .... :(

LG
Nicole

von reh » 31. Aug 2005 20:54

Die internaionale Symbolik gilt übrigens auch für die Kaninchen (deshalb hab ich die gelernt, weil ich vor 2 Jahren nichts deutsches zu dem Thema gefunden habe, nur englisches), aber die Deutschen müssen eben ihr eigenes Süppchen kochen.

Das dominante Mäusegelb ist wohl auch ein wenig sehr letal, wenn ich mich recht erinnere, sterben die reinerbig gelben Embryos ab.

Die Frau für den Havannarammler war schon rotsatin, nur nicht langhaarig und er trägt ja rot, da wäre beileibe nicht nur schwarz zu erwarten gewesen. Mit einem roten oder wildfarbigen langhaarigen, evtl nem Thüringer hätte ich weiter gemacht,die schwarzen nützten mir da leider gar nichts.

von waldfee » 31. Aug 2005 19:18

Uiiiii, wie gemein ... *ggg*, na ja mit Schwarz war ja zu rechen (wenn Mama kein Bb bzw. Cc hatte), aber dann auch nicht Angora ist schon wirklich gemein ! Und machst Du damit weiter um auf (international ;) aabb CC DD ee ) zu kommen oder nicht ?

Das es geht weiß ich, ich habe es schon gesehen. Die Mäuse sind dann wirklich nicht rußig, aber wir haben das rez. Red (ee oder bb ;)) noch nicht so lange in Deutschlannd, so dass die Tiere noch sehr blaß (orange) sind .... jetzt versucht gerade ein Züchterteam über Choco (oder auch Havanna ;)) mit gutem Rothindergrund Farbe da rein zu bringen. Na ja und wenn ich Eure roten Kaninchen sehe, kann man ja über ee (bb) satt Farbe bekommen.

(Bei den Mäusen gibt es auch noch ein dominates Gen für Rote Mäuse, das bisher hauptsächlich genutzt wurde (Ay). Mäuse mit diesem genetischen Hintergrund gelten jedoch als Qualzüchtig, da eine genetische Disposition zur Fettleibigkeit vorliegt. Daher der Umstieg und somit auch betreten von Neuland ;).

Also Du siehst ich übe die deutschen Codes *lol*, aber da ich mir noch so unsicher bin schreibe ich`s erst mal doppelt ... dann kannst Du mich ja zur Not korregieren ... das macht das üben einfacher ;)

LG
Nicole

P.S.: Für die anderen Mitleser: Ich beherrsche bisher nur die internationale Symbolik und nachdem ich zuerst einen Vogel bekommen habe wegen der Farbgenetik bei Kaninchen, bis ich kapiert habe, dass es da eine eigene Symbolik gibt übe ich mich jetzt gerade darin. Ist aber schwer, weil ich schon einige Zeit mit den internationalen Codes operiere (ist sozusagen eine Selbstverständlichkeit) und wenn ich dann einen Text mit der neuen Symbolik lese, muß ich immer aufpassen, das ich nicht vergesse umzudenken und die Dinge ins "falsche Raster" eindringen ;) ... na ja, wird schon gehen mit der Zeit.

von reh » 31. Aug 2005 15:24

Schön, dass du hergefunden hast!

Chocolate = Havanna ;-)
Das war der Grund für den Versuch mit dem havannafarbigen Angora, der leider, wie anderweitig erwähnt, nur 8 schwarze Nichtangoras brachte. Dachte mir auch, wenn die Haarspitzen braun sind, fallen sie nicht so auf.

Einfarbig Rot

von waldfee » 31. Aug 2005 14:52

Hi Reh,

um den rußig schwarzen Schleier bei einfarbig Rot zu vermeiden, zieht man einfarbig rote bei Mäusen über Choco. Allerdings ist das zur Zeit auch erst in der Versuchsphase und es liegen noch keine ausgiebigen Erfahrungen und Ergebnisse meiner Züchterkollegen vor.

LG
Nicole

von Samthase » 10. Sep 2004 23:11

Also, ich bin was die genetischen Begriffe angeht eine Niete, denn das macht mein Zuchtprogram für mich, aber ich habe Testverpaarungen aller Arten gemacht. Deshalb gekomme ich seit Jahren die schönsten "thüringerfärbigen" Klein Rex aus schwarz und rot. Thüringer gehören ja nicht zu den Maskenzeichnungen und so hatte ich anfangs meine "sallanderfärbigen" falsch als Siam deklariert. Salander, zum Testverpaaren, ganz einfach: Chin x Thüringer =>meist castor, schwarz... nix Tolles, F2 sind dann Salander dabei!
Samthase

von NiceDay » 27. Aug 2004 12:17

Guten Tag!
"Genetisch ist das Thüringer-Kaninchen ein gelb-nichtwildfarbiges Tier, wie aus der Erbformel (AbCDg) zu erkennen ist. In Verbindung mit dem Wildfarbigkeits- oder Farbverteilungsfaktor G wird ein vom Thüringer-Gelb erheblich abweichendes Gelb bewirkt, wie wir es auch beim Kleinsilber, gelb, und anderen Rassen kennen (Rote Neuseeländer). "
"Die Thüringer sind nun nicht etwa durch eine planmäßige Züchtung mit gelbfarbigen Ausgangstieren, sondern durch eine zufällige Herausspaltung des Gelbfaktors aus mehreren zur Verbesserung anderer Rassen vorgenommenen Kreuzungen hervorgegangen."
"Das typische Farbmuster ist von der Veranlagung der Tiere sowie klimatischen und anderen Umweltfaktoren abhängig, die eine mehr oder weniger große Streubreite bewirken. Auch in der allgemeinen Intensität der Pigmentierung gibt es genetisch bedingte Unterschiede, die für die Zuchtauswahl genutzt werden können."
Diese Zitate - das letzte etwas gekürzt - stammen aus "Unsere Kaninchenrassen, Band II, Rassebeschreibungen" von H. Niehaus (1987). Niehaus hat sich über die genetisch bedingten Unterschiede nicht geäußert, führt jedoch an, dass die Qualität der Fellfarbe auch durch die jeweils herrschenden Witterungsverhältnisse beeinflußt wird. Positiv sollen sich dabei Minustemperaturen auswirken. Wie diese of recht kurzfristigen Änderungen im Aussehen der Felle zustande kommen, ist nicht näher bekannt.

Die typischen Abzeichen sind übrigens auch in verschiedensten Kombinationen mit den Faktoren "A", "achi", "c", "d" und "g" sichtbar. Nicht sichtbar bzw. nicht in Erscheinung treten sie in Kombination mit dem Faktor "G".

G. Hochstrasser hat diese bei der Kombination der Faktoren "b" und "g" in Erscheinung tretende Färbung einmal als Spitzenfärbung bzw. Akromelanismus bezeichnet. Dass sich Minustemperaturen positiv auswirken, ist auch bei einer anderen Mutation - "an" - bekannt. Ich behaupte jetzt nicht, dass es sich beim Thüringer und anderen um einen nicht-gelbwildfarbigen Russen handelt. Ich halte es jedoch für möglich, dass die Tyrosinase als das bestimmende Enzym der Melaninsynthese unterschiedliche Aktivitätszustände in Bezug auf die jeweilige Körperregion einnehmen kann, die bei farbigen Tieren erst bei bei der gleichmäßigen Verteilung der Pigmente durch das Haar (g) in Verbindung mit einem Rückgang an dunklem Pigment (b) sichtbar werden. Dass die Randzonen des Körpers mehr Pigment aufweisen ist zumindest für mich offensichtlich. Das deutet auch auf eine höhere Aktivität der Tyrosinase hin. Unterschiedliche Genotypen können auch beim Kaninchen zum selben Phänotyp führen.

Mit freundlichen Grüßen

NiceDay

von reh » 26. Aug 2004 08:56

Die Thüringer beruhen vermutlich wirklich "nur" auf einer Kombination von bg und starken Schwarzmodifizierern.
Am bisher dunkelste bei meinen 2farbigen ist der unterste, er hat einen richtig dunkelgrauen Bauch und dunkle Stellen an den Schenkeln/über den Vorderbeinen. Ich denke, als so was erstmals aufgetreten ist, hat man einfach immer die dunkel gezeichneten weiter verpaart und so unabsichtlich für starke Schwarzmodifizierer gesorgt, welche nun den typischen Thüringer ergeben (ich geb ja zu, bewusst kenne ich ihn nur von Fotos).
Auch Hochstrasser schreibt irgendwo, dass durch die Schwarzmodifizierer nicht nur die Tiefe des Farbtons sondern auch die Ausbreitung des Spitzenschwarz verändert wird. (Dunkle Bereiche größer, stärker schwarze Haarspitzen usw.)
Hermann Schmitt, 3/1995, in eine Kaninchenzeitung hat geschrieben:Aus Kreuzungsversuchen fielen Thüringertypen, die keine schwarze Zeichnung trugen und solche, bei denen der ganze Körper mit schwarzen Haaren bedeckt war ...
... Aus dieser Sicht hat der Faktor b keinen Einfliss auf die Thüringerbezeichnung. Diese wird nur durch die Wirkung der E-Faktoren bewirkt.
Jedenfalls glaube auch ich nicht, dass diese Zeichnung durch ein extra Gen verursacht wird, dann müsste sie schärfer abgegrenzt auftreten. Das gleiche ist ja auch bei den wildfarbig roten Kaninchen und diesen als chin.
Rote Kaninchen sollen keine schwarzen Haarspitzen haben, Schwarzgrannen, dasselbe in weiß, sollen welche haben, die Celler Weißen (und meine z.T.) haben wieder keine.
Hermann Schmitt, 3/1995, in eine Kaninchenzeitung hat geschrieben:... dass Rassekaninchen immer nur ein ausgewähltes kleines Segment aus einem großen Kreis unterschiedlich aussehender Individuen eines einheitlichen Genotyps sind.
Wenn man sich an deren Aussehen orientiert, kann man u.U. falsche Schlüsse ziehen.

Wie genau vererbt sich die dunkle Zeichnung der Bartkaninchen, ist das schlicht rezessiv oder mal stärker, mal schwächer, irgendwie additiv oder wie?

von NiceDay » 25. Aug 2004 01:07

Hallo!
Eigentlich ist die ideale Farbe - laut alter Rassebeschreibung - ein "warmes braun", was innerhalb der Schwarzwildfarbigkeit auf ein hasenfarbig (nicht hasengrau) mit viel rot und kräftiger schwarzer Schattierung hinausläuft.
Die Fotos - http://www.hamannundschulte.de/BB - habe ich mir angesehen. Es tut mir leid, aber hasenfarbig sehen diese Tiere nicht aus. Für mich sind sie an den normalbehaarten Stellen zu hell bzw. zu gleichmäßig. Eine kräftige schwarze Schattierung sehe ich nicht. Das kann aber mit dem Zustand des Felles zum Zeitpunkt der Aufnahmen zusammenhängen - nämlich dann, wenn die Tiere nicht in der Fellblüte waren. Am ehesten zeigt noch das Tier links oben eine Schattierung. Die flockige Schattierung müsste zumindest am Rücken sehr stark in Erscheinung treten. Gebildet wird sie durch büschelartig zusammenstehende, schwarze Grannenhaare. Ich denke, um eine ausgeprägte "Flockung" erreichen zu können, muss die Haarlänge - Normalhaar - zumindest 3 cm betragen.
Außerdem fehlt es den Tieren an Gelb- bzw. Rotverstärkern. Der rechte Hinterlauf, vor allem der Bereich zwischen Zehen und Sprunggelenk ist beim Tier links unten eindeutig zu hell. Außerdem zeigt dieses Tier eine reinweiße Bauchdeckfarbe. Bei hasenfärbig müsste diese zumindest cremefarbig sein.

Ob diese Bartkaninchen oder auch andere hasenfarbig sind, lässt sich relativ leicht feststellen. Wenn die blaue Bauchunterfarbe nur mehr in der Schoßpartie vorhanden ist, dann sind sie es. Ist das nicht der Fall, dann sind sie hasen- oder wildgrau. Eine fehlende Bauchunterfarbe - beginnend am Vorderbauch - tritt auf, wenn die Kaninchen den Breitbandfaktor "w" tragen. Bei einer angenommenen Haarlänge von 3 cm würden Unterfarbe, Zwischenfarbe und Deckfarbe jeweils ein Drittel (1 cm) der Felllänge einnehmen. Eine breitere Zwischenfarbe besitzen auch hasengraue Tiere, bei denen ist die blaue bzw. bläuliche Bauchunterfarbe jedoch vorhanden.
Es soll auch den eisengrauen Farbschlag geben, die können bei Reinerbigkeit ganz schwarz werden. Hatten wir auch schon, teils mit, teils ohne Mähne.
Ich konnte meine reinerbig eisengrauen (Be/Be) von schwarzen (g/g) nicht unterscheiden. Ich hatte in der Zucht jedoch immer wildgraue Nachkommen. Hasengraue traten nie auf.

Jetzt weiß ich zumindest, was mit "Abzeichen" gemeint ist. Ich finde, diese hängen von der Haarstruktur (Länge) an den betroffenen Stellen ab und haben mit den Abzeichen der Thüringer nichts gemein.

Mir ist noch etwas aufgefallen, aber da muss ich erst bei meinen hasen- und wildgrauen Kaninchen nachsehen.

Mit freundlichen Grüssen

NiceDay ;-)

von Pinsel » 24. Aug 2004 23:58

Hallo Gast und alle anderen,
Ich habe den Eindruck, dass alle noch das Babyhaar tragen. Die Haare am Rücken scheinen länger zu sein als die an der Seite und am Bauch.
Richtig, das kehrt sich später aber um. Dann verwischt auch die Fellzeichnung. Die Jungtiere sind eigentlich am kontrastreichsten gefärbt.
Ich habe Bartkaninchen bis jetzt nur auf Fotos gesehen. Vielleicht läuft mir ja 'mal eines in natura über den Weg. Wenn ich mich beim Farbton festlegen müsste, dann würde ich auf wildgrau bzw. dunkelgrau tippen.
Eigentlich ist die ideale Farbe - laut alter Rassebeschreibung - ein "warmes braun", was innerhalb der Schwarzwildfarbigkeit auf ein hasenfarbig (nicht hasengrau) mit viel rot und kräftiger schwarzer Schattierung hinausläuft. In der Tat sehen auch die historischen Tiere, die wir als erste kennengelernt haben, so aus, also eher dunkel mit Rotstich. Verschiedene Farbschläge siehst Du hier: http://www.hamannundschulte.de/BB
Etwas irritierend finde ich Pinsels Feststellung, dass der Bart immer dunkel und nicht zoniert ist. Das Fehlen der Zonierung kann ich mir noch erklären,
Ist aber so. Wir haben 30 Stück davon hier rumsitzen. Das ist es, was Bartkaninchen ausmacht. Wie das zustande kommt, will ich ja gerade von euch Experten wissen. Fuchskaninchen haben ja keine Abzeichen, es sei denn, irgendwer würde mal Fuchs-Bartkaninchen züchten.
Mich würde interessieren, ob die Mähne an den Flanken und an der Schulter länger ist als der Bart am Kopf und im Genickteil.
Mähne und Bart sind voneinander unabhängig. Das betrifft sowohl die Vererbung (mM-Tiere haben weniger Mähne) als auch den jahreszeitlichen Aspekt: im Sommer kann die Mähne ganz verschwinden, zugleich wird die Fellzeichnung kontrastärmer. Die Tiere sehen dann auf den ersten Blick aus wie hasenfarbig, aber die Kopfzeichnung (mit Bart) bleibt immer erhalten. Die Mähne kann aber doppelt so lang werden wie die Barthaare. Manche Tier haben sie gar nicht, es sind aber trotzdem Bartkaninchen.
Je älter die Tiere werden, desto größer ist dieser Eindruck. Vielleicht ist der Bart deshalb dunkel
Der Bart ist immer dunkel, auch bei den ganz kleinen. Es soll auch den eisengrauen Farbschlag geben, die können bei Reinerbigkeit ganz schwarz werden. Hatten wir auch schon, teils mit, teils ohne Mähne.
Sollten in diesem Bereich lange Haare wachsen - siehe Ohrbüschel der Angora - wären diese auch dunkel und hätten keine Zonierung.
Ohrbüschel haben wir noch nicht gesehen. Die Ohren sind an der Basis schon mal gern langhaarig, so dass sie Mühe haben, aus dem Fell hervorzugucken. Aber der obere Teil ist immer wildfarbig und kurzhaarig.
Zu den Bartlöwen bin ich gekommen, weil mich der Besitzer nach der Vererbung fragte,
Das Interesse ist ganz auf unserer Seite, wir wollen ja wissen, ob er sie selbst hergestellt hat (und wenn ja, wie) oder ob da Bartkaninchen reingeraten sind. Ich hoffe mal, dass letzteres der Fall ist.

Gruß von Pinsel

von reh » 21. Aug 2004 10:19

Jetzt sollte es gehen. Zu den Bartlöwen bin ich gekommen, weil mich der Besitzer nach der Vererbung fragte, ich schick dir die Mailadresse, Pinsel.

von Gast » 21. Aug 2004 01:24

Hallo!

Ich habe mir gerade die Bilder - Löwchen 5 Wochen alt - angesehen. Ich verstehe jetzt zumindest, warum diese so Anklang finden. Eine Beurteilung von Fell und Farbe zu diesem Zeitpunkt erscheint mir zu früh. Ich habe den Eindruck, dass alle noch das Babyhaar tragen. Die Haare am Rücken scheinen länger zu sein als die an der Seite und am Bauch. Eine intensivere Farbe zeigen die Kleinen im Bereich der Schnauze und der Augen. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Haare in diesen Bereichen immer etwas kürzer sind. Es macht schon einen Unterschied, ob ich eine bestimmte Menge an Pigment auf 0,5 bis 1 cm verteile oder auf 3 cm bzw. mehr.

Ich habe Bartkaninchen bis jetzt nur auf Fotos gesehen. Vielleicht läuft mir ja 'mal eines in natura über den Weg. Wenn ich mich beim Farbton festlegen müsste, dann würde ich auf wildgrau bzw. dunkelgrau tippen. Dass die zonierte Mähne heller ist als die nichtzonierte finde ich einleuchtend. Etwas irritierend finde ich Pinsels Feststellung, dass der Bart immer dunkel und nicht zoniert ist. Das Fehlen der Zonierung kann ich mir noch erklären, da ich vor Jahren einmal schwarzwildfarbige Fuchskaninchen sah, die zumindest am Rumpf, vermutlich aufgrund der Felllänge, keine Zonierung aufwiesen. Die Tiere waren aber auch am Kopf relativ hell und hätten als Normalhaar hasengrauen Tieren entsprochen.

Mich würde interessieren, ob die Mähne an den Flanken und an der Schulter länger ist als der Bart am Kopf und im Genickteil. Bei Normalhaarkaninchen ist das Fell am Kopf z.B. kürzer als am Rumpf. Zumindest ist es bei meinen schwarzwildfarbigen so. Meine dunkelgrauen haben auch einen dunkleren Kopf als die wildgrauen. Wenn ich am Kopf ins Fell blase, habe ich immer den Eindruck als ob die Farbe zum Großteil aus Unterfarbe besteht. Eine Zonierung ist kaum mehr festzustellen. Manche sehen aus größerer Entfernung sogar aus, als ob sie einen gänzlich schwarzen Kopf hätten. Je älter die Tiere werden, desto größer ist dieser Eindruck. Vielleicht ist der Bart deshalb dunkel.
Bei der Blumenoberseite habe ich ähnliches beobachtet. Anfangs zeigen die dunkelgrauen noch eine gesprenkelte Blumenoberseite. Nach der ersten Haarung ist diese meistens noch vorhanden. Bei der zweiten Haarung verschwinden die Grannen - für mich sieht es zumindest so aus, als ob es die Grannen wären (schwarze Spitze und helles Band bzw. keine schwarze Spitze, aber helles Band) - gänzlich und die Blumenoberseite ist dunkel und besteht nur mehr aus Unterhaar. Mit ein bißchen Glück wachsen wieder Grannen nach. Habe ich Pech, bleibt die Blumenoberseite für immer schwarz.

Bezüglich der Ohren habe ich festgestellt, dass wild- und dunkelgraue kräftig schwarz gefasste Ohrenränder haben. Im Bereich der Enden ist der schwarze Bereich fast 1 cm breit. Sollten in diesem Bereich lange Haare wachsen - siehe Ohrbüschel der Angora - wären diese auch dunkel und hätten keine Zonierung.

Die restlichen Fotos - z.B. schw.-weiss-rot.jpg - konnte ich mir nicht ansehen. Das kleine rote Kreuz im Kästchen verheißt nichts Gutes.

Mit freundlichen Grüssen

Gast

von Pinsel » 21. Aug 2004 00:43

Jau, jetzt hab ichs auch gesehen.

Da sind allen Ernstes zumindest fellzeichnungsmäßig echte Bartkaninchen dabei. Bei den Jungtieren ist es ganz deutlich, genau so müssen sie ausshen. Es ist sogar der dunkle Farbschlag ohne Rotstich. Wo sind die Viecher?

Man sieht aber auch, dass gelbwildfarbige Tiere, Zwerge und offenbar auch Chinchilla reingewurstet sind. Das ist eine interessante Farbstellung.

Für BB-Züchter ist das zwar in diesem Stadium leider unbrauchbar, aber es wäre schon interessant herauszubekommmen, wo das Material herstammt. Es kann aber auch reizvoll sein, über eine kleinere Ausgabe der BB nachzudenken, sie müssen ja nicht unbedingt 6 Kilo wiegen.

Gruß von Pinsel

von reh » 20. Aug 2004 23:44

Oh, sorry, da hat die Linkerkennung das Komma zum Link addiert und dann geht nichts mehr!
Jetzt sollte es funktionieren.

von Karl Schwab » 20. Aug 2004 22:14

Hallo reh,

für mich sind die Bilder immer noch nicht zu öffnen.

Gruß
Karl

von reh » 20. Aug 2004 17:36

Konntest du jetzt die Bilder von dem Link sehen? Da sind wilde und chinfarbige Löwen drauf, die auch so dunkle Flecken haben.

von Pinsel » 20. Aug 2004 14:23

Hallo,

eine Menge Informationen. Werde das mal in Ruhe nachlesen.

Natürlich sollen weder Thüringer noch Sallander in Bartkaninchen eingekreuzt werden, das ist ein Mißverständnis. Sie sollen so bleiben wie sie sind, und sie sollen auch nicht nachgebaut werden. Ich wollte wissen, wie deren Abzeichen zustande kommen, um bei der Erbformel weiter zu kommen.

BB sind schwarzwildfarbig, haben aber auch Abzeichen. Die Unterfarbe ist immer dunkel. Mähne (Schultern Flanken) ist manchmal zoniert und kann dann heller erscheinen, es soll aber die dunkle Mähne sein. Der Bart (Gesicht, Nackenkeil) ist immer schwarz bzw. dunkel und nicht zoniert. Die Ohren sind nicht dunkel, sondern wildfarbig.

Gesucht wird also der Faktor oder die Kombination, die im schwarzwildfarbigen Fell diese Abzeichen hervorbringt, und zwar ohne Mitwirkung von b oder chi, denn das gehört da nicht rein. Tiere, sie diese Faktoren spalterbig haben (leider haben schon Leute dran rumgefummelt), sehen nicht anders aus als reinerbige.

Auch kurzhaarige Tiere haben die Abzeichen, die sind vielleicht nur zufällig an den Stellen wie die Mähne. Außerdem erklärt es den Bart nicht. Es gibt ja wohl auch wildfarbige Löwenköpfchen, die keine Abzeichen haben. Also vermute ich, dass mehr dahintersteckt als eine "weiche" Variation der Schwarzwildfarbigkeit aufgrund der Haarlänge.

Vielleicht hilft es, sich so ein Tierchen mal live anzusehen. Mittlerweile gibt es ja ein paar mehr davon.

Gruß von Pinsel

von reh » 19. Aug 2004 17:39

Die beiden kleinen bb haben sich dennoch dieser Mitwirkung zu fügen
Die Wirkung von bb ist aber doch immer gleich, ob das Tier nun rot/schwarz, orange/havanna, creme/blau oder creme/feh ist.

von Gast » 19. Aug 2004 16:24

Hallo!

Wenn ich den Thüringer mit Chinchillafaktor züchte - siehe Sallander - entferne ich das Phäomelanin aus dem Haar. Das übrig gebliebene Pigment, der rußartige Schleier und die "Abzeichen" können nur aus Eumelanin bestehen. Wenn das nicht der Fall ist, dann stimmt die Definition des Chinchillafaktors nicht. Wenn das was übrigbleibt nur Eumelanin ist, dann betreffen die verschiedenen B-Allele die Ausdehnung bzw. Einschränkung des Eumelanins, der Anteil an Phäomelanin bleibt unberührt. Der Mutationsschritt von "B" zu "b" führt aber nicht zu einem Totalverlust des Eumelanins, sondern nur zu einem Teilverlust. Muss so sein, sonst wären die Abzeichen nicht vorhanden. Wenn ich das Eumelanin noch weiter zurückdrängen wollte, müsste ich die Tiere mit dem Wildfarbigkeitsfaktor "G" züchten. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass ein Burgunder bei weitem heller als ein Thüringer ist? Oder etwa nicht? Jetzt stellt sich jedoch die Frage, warum Eumelanin ausgerechnet an den Vorder- und Hinterläufen, an der Blume, an der Schnauze und an den Ohren - an den exponierten Stellen - auftritt. Das zeigt sogar der Chinchilla-Separator (achibcdg). Also, welcher Faktor ist dafür verantwortlich. Alles Russe, Siam, Marder oder was???

Mit freundlichen Grüßen
Gast

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