Desinfektion - Sinn oder Unsinn?

Beschreibung: Wann ja, wann nein und womit soll ich es tun?

Kategorie: Haltung und Pflege

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[url=https://www.kaninchenwissen.de/kb/viewarticle?a=7&sid=f0a66d9055f7fd1df5a7c904e47cef48]Knowledge Base - Desinfektion - Sinn oder Unsinn?[/url]

Im normalen Kaninchenalltag, wenn keine konkreten Erkrankungen vorliegen, ist die Anwendung spezieller Desinfektionsmittel nicht nötig. Sie belastet die Umwelt, die Kaninchen und die Haushaltskasse. Das Säubern der Ställe nimmt man bei Bedarf mit heißem Soda- oder Essigwasser vor.

Ist aus bestimmten Gründen eine gründlichere Keimminderung nötig, kann man entweder Hitze einsetzen (Gasbrenner, Heißluftpistole, Dampfreiniger) oder man muss auf ein Desinfektionsmittel zurückgreifen, welches bei bestimmten Keimen durchaus sinnvoll sein kann.
Vor jede Desinfektion gehört eine gründliche Reinigung. Bei Einsatz von trockener Hitze sollte man eine Stelle so lange behandeln, bis sie trocken ist.

:!: Warnen möchte ich vor der unsachgemäßen Anwendung von Desinfektionsmitteln. :!:
Eine Tierärztin berichtete mir, dass es bei unsachgemäßer Anwendung von Euphagol bereits Todesfälle gab. Das Mittel wurde einfach in die Kotwannen geträufelt. Die Tiere atmeten die entstehenden Dämpfe ein und einige verstarben daran.

Ist ein Desinfektionsmittel angezeigt, empfehle ich Wofasteril E400, welches als Hauptbestandteil Peressigsäure enthält. Diese zerfällt nach der Anwendung in Essig und Wasser, hinterlässt also keine schädlichen Rückstände auf den desinfizierten Dingen. Aus dem gleichen Grund sollte man allerdings nur mit einer frisch angesetzten Lösung arbeiten, da mit dem Zerfall natürlich die Wirksamkeit abnimmt. Auch durch die Lagerung verringert sich der Anteil an PES in der Lösung. Der Gehalt an PES kann mit entsprechendem Werkzeug gemessen werden oder man dosiert einfach etwas höher, wenn man weiß, dass das Mittel schon läger lagert.

Auf http://www.wofasteril.de/ ist zu lesen:
Es ist auch bis heute das wirkungsstärkste aller von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM), der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) und der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) gelisteten Desinfektionsmittel.
aus einem Schriftstück über den Einsatz von Peressigsäure im Katastrophenschutz von Reinhard Steffler, Andreas Bergholz, Roland Dersch, Daniel Friederichs, Andre Schild
Was neben der universellen Einsetzbarkeit gegenüber Mikroorganismen die PES besonders auszeichnet, ist die Möglichkeit, auch bei Temperaturen im Minusbereich eingesetzt zu werden, was mit anderen esinfektionsmitteln nicht ohne weiteres möglich ist. Beachtlich ist auch, dass man mit einer 0,2 %igen PES-Desinfektionsmittellösung schon nach einer Minute bakterielle Toxine erfolgreich neutralisieren kann.
Vorteile von Peressigsäure (Wofasteril):
  • wirkt sehr schnell desinfizierend
  • ist für die verschiedensten Desinfektionsmaßnahmen geeignet
  • macht eine Desinfektion auch im unteren Temperaturbereich möglich
  • ist sehr umweltfreundlich und im Lebensmittelbereich zugelassen und
  • kann zur Hände- und Hautdesinfektion und sogar zur Trinkwasserdesinfektion verwendet werden
  • kann alkalisiert werden
Nachteile von Peressigsäure (Wofasteril):
  • Konzentrate und Lösungen über 0,25 % werden zunehmend geruchsintensiv und
    reizen die Schleimhäute stark (bei schlechter Belüftung und mehr als 0,25 % Atemschutz)
  • korrosive Wirkung, besonders gegenüber unedlen Metallen
  • schlechtes Eindringungsvermögen bei anhaftenden organischen Verschmutzungen
    und auf porösen Flächen.
Durch einen alkalischen Zusatz zur Lösung lassen sich die Nachteile weitgehend vermeiden. Praktisch ist das aber für den "Heimanwender" eher nicht sinnvoll, da es dieses Mitel vom 5-Liter-Kanister an aufwärts gibt. Aber vielleicht hat ja der ein oder andere eine Einrichtung in der Nähe, die das Zeug verwendet und ihm mal ein bisschen abfüllt.

Hier gehts zur Herstellerseite, wo es auch ein Datenblatt gibt: http://www/wofasteril.de